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Dienstag, 12. März 2024

Wiener Wahnsinn

Gespenster-Krimi 141

Wiener Wahnsinn

von Michael Blihall

Eigentlich wollten Andreas Brauner und Johanna Schuster ja seit ihrem letzten Einsatz nicht mehr auf Geisterjagd gehen, zumal dabei Johanna mitten durch die rechte Hand geschossen wurde.

Durch die dabei durchtrennten Nerven kann sie nun ihre Finger nicht mehr bewegen (siehe hierzu „GK-Band 136/ IM STECHSCHRITT IN DIE HÖLLE“)

Dafür treffen sie sich wieder mit der Polizistin Karin Dötzl und ihrem Bruder Michael, um einen ausgelassenen Abend bei einem Konzert der Austropop-Gruppe "Wiener Wahnsinn" zu genießen.

Und diese Jungs kennt Andreas sogar persönlich recht gut. Doch das Böse schläft bekanntlich nicht, wie zur gleichen Zeit Andreas Bruder Martin Brauner und dessen Ehefrau Alexandra feststellen müssen. Denn deren kleiner Sohn David scheint plötzlich von einem bösartigen Dämon besessen zu sein.

Für Martin und seine Frau ist dies allerdings auch nicht das erste Zusammentreffen mit den Kräften des Bösen (siehe hierzu „GK-Band 104/DRUDENFÜSSE“). Doch als er nun verzweifelt seinen Bruder per Telefon um Hilfe bitten will, geht der nicht an sein Handy, da er gerade auf dem Konzert bei Musik, Bier und Jägermeister so richtig abgeht.

Und das rächt sich natürlich am nächsten Morgen bei ihm und Johanna mit einem ordentlichen Kater. Als er sich dann allerdings doch bei seinem Bruder Martin zurückmeldet, steht es für beide natürlich außer Frage, dass man ihnen hinsichtlich des kleinen David helfen will.

Und dabei erwartet Andreas Brauner geradezu schreckliches, denn die dämonische Kraft in dem kleinen Jungen spricht mit der unverkennbaren Stimme seiner Ex-Ehefrau Dagmar, die damals im Wagen mit seinem Bruder Martin bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Sollte seine erste große Liebe etwa aus dem Jenseits zurückgekommen sein, um sich nun wegen der neuen Beziehung von Andreas zu der wesentlich jüngeren Johanna zu rächen?

Doch es kommt noch viel schlimmer. Denn Andreas fällt kurz darauf ins Koma und erwacht offenbar in einem Krankenhaus, wo er völlig alleine im Zimmer liegt. Dabei kann er sich allerdings kaum mehr an etwas erinnern. Und dann offenbart ihm die Polizei, dass er unter Alkoholeinfluss einen schweren Unfall hatte, bei dem seine Frau Dagmar ums Leben gekommen sei. Doch wie kann dies sein, zumal Dagmar nun bereits seit Jahren tot ist?

Damit nicht genug, scheint sich die Welt um Andreas bei jedem neuen Erwachen selbst zeitlich gravierend zu verändern. Und jedes Mal verblassen seine Erinnerungen, die er erst zuvor gewonnen hatte. Und am Ende findet sich Andreas so in einem Zimmer in der Psychatrie wieder und trifft dort auf eine bezaubernde Krankenschwester mit Namen Dagmar.

Indessen setzt seit Monaten Johanna alles daran, Andreas helfen zu wollen, der seit damals im Haus seines Bruders im Koma liegt. Und irgendwie weiß sie, dass Eile geboten ist, um das Leben von Andreas noch retten zu können. Kann da ein Lied der Band Wiener Wahnsinn sogar eine rettende Kraft sein?

Und was ist mit dem Geist von Dagmar? Ist sie wirklich die treibende Kraft oder steckt dahinter noch etwas viel schlimmeres, etwas teufliches, was damals beim ersten Vorfall im Haus von Martin nicht vertrieben wurde?

  • Erschienen am 2. März 2024                                     
  • Ein Roman von Michael Blihall
  • Ein neuer Roman mit den Geisterjägern Andreas und Johanna

>"Wir können an einen Ort, an dem wir zusammen glücklich sein werden. Nur du und ich. Was hälst du davon? Wie klingt das für dich?" "Das klingt ... wunderbar. Aber ... was müsste ich dafür tun?" "Du müsstest sterben." < (Gespenster-Krimi/Band 141, "Wiener Wahnsinn"/Seite 39)

Nun, der Titel "Wiener Wahnsinn" ist hier nun etwas zweideutig. Denn die im Roman vorgestellte Band mit diesem Namen gibt es in Österreich wirklich (wusste ich vorher allerdings nicht, zumal ich mich nicht so richtig in Sachen Autsropop auskenne).

Und den im Roman auftauchenden Song "Solang dei Herz schlogt" (auf Hochdeutsch: So lang dein Herz schlägt), kann man wie auch die Band selbst auch bei YouTube locker finden. Aber das berichtet euch auch der Autor Michael Blihall gerne selbst im "GESPENSTER-KRIMI SPECIAL" im Mittelteil von Band 141.

Der Titel "Wiener Wahnsinn" passt aber auch hinsichtlich der Handlung wie die Faust aufs Auge. Denn geht man hier zuerst von einem netten Roman mit dem Thema "Exorzismus" aus, was ich ja durchaus mehr liebe als 100 verfressene Zombies mit Blumensträußen, so schlägt die Handlung ab Seite 14 im Roman dann doch einen ganz eigenen wie besonderen und auch verdammt spannenden Weg ein, bei dem der Name der Band ebenfalls perfekt passt.

Der Wahnsinn liegt nämlich darin, dass Andreas sich nicht mehr an alles erinnern kann und jeder weitere Tag etwas Neues und doch eigentlich nichts richtiges bietet, während die Erinnerung an das Gestern erneut verblasst. Und selbst die Zeit scheint keine Konstante mehr zu sein, an der sich Andreas orientieren könnte. Aber genau das, liebe Leserinnen und Leser, empfand ich durchaus enorm spannend und durchweg lesenswert.

Generell muss ich gestehen, dass ich die vorherigen Romane von Michael Blihall mit seinen Protagonisten Andreas Brauner und dessen Freundin Johanna Schuster, samt dem Geist Felix (welchen nur Andreas sehen kann) bisher durchaus recht gerne gelesen hatte.

Vom Hocker hatten sie mich in Sachen Gruselfaktor und Spannung allerdings nie wirklich so richtig. Also durchaus lesenswert aber eben ohne ein wirklich stark heraushebendes Aha-Gefühl.

Das der Autor Michael Blihall aber auch anders und mit den richtigen Ideen einen Roman seiner Helden abliefern kann, welcher wirklich länger im Gedächtnis haften bleibt und bei dem man bis zum Finale nicht mehr mit dem lesen aufhören möchte, hat er für mich mit diesem Roman "Wiener Wahnsinn" nunmehr eindrucksvoll bewiesen.

Von mir gibt es daher nun auch eine mehr als eindeutige Leseempfehlung. Was dann noch das Cover angeht, so muss ich feststellen, dass selbst, wenn es für diesen Roman seitens des Bastei Verlag nicht explizit erstellt worden sein sollte, es doch für diesen Roman perfekt ausgesucht wurde und eben treffend die Situation von Andreas Brauner in der Handlung trifft.

 © by Konrad Wolfram

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