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Dienstag, 19. März 2024

Die Rache der Mumie

Dorian Hunter Band 57

Die Rache der Mumie

von Neal Davenport (Kurt Luif)

Nefer Amun, der nach den Ereignissen aus Band 55 nicht mehr in der Lage ist, seinen Geist von dem Mumienkörper zu trennen, weshalb er das Blut weiterer Opfer benötigt, um bei Kräften zu bleiben, wendet sich in seiner Not an Olivaro. Dieser soll ihm mit seiner Magie helfen, seinen Körper zu regenerieren.

Um seine Fähigkeiten wiederzuerlangen, ist Nefer Amun nach wie vor damit beschäftigt, die restlichen Grabbeigaben einzusammeln, wobei ihn die Toth - Anubis Statuette, welche sich in Hunters magisch gesichertem Haus befindet, vor ein ernstes Problem stellt.

Als Olivaro davon erfährt, sieht er eine Chance, Hunter und Zamis loszuwerden. Er willigt ein, Nefer Amun zu helfen, verfolgt dabei aber den Plan, dass der Dämonenkiller die restlichen Grabbeigaben auf die Insel eines der Besitzer schaffen lässt, um die Mumie dorthin zu locken, wo er und seine Gefährtin dann in ihrer eigenen Falle umkommen sollen.

Der Plan scheint aufzugehen, doch dann findet Hunter zusammen mit Coco heraus, dass es sich bei Nefer Amun um den Dämon Kadron (genauer gesagt um einen von ihm gebildeten Astralkörper) handelt, der damals in Olivaros Auftrag Jagd auf ihn und Coco machte und von der Vampirin Lukretia vernichtet wurde.

Somit ist die Frage, welches Ereignis für die Schwächung Nefer Amuns sorgte, beantwortet. Olivaros Plan sieht vor, dass Nefer Amun auf der Insel seine Fähigkeiten zurückerlangt und Hunter und Zamis erledigt, allerdings hat er als Plan B noch Sprengsätze in der Grabkammer anbringen lassen, die sich nun in der Villa des von ihm beeinflussten Besitzers befindet.

Dabei ahnt er nicht, dass Hunter und Zamis längst einen entsprechenden Verdacht geschöpft haben und nach der Erkenntnis um die Identität Nefer Amuns auf Olivaro als Drahtzieher tippen.

Da die Mumie bei ihrer Ankunft durch die von Hunter manipulierte Toth - Anubis Statuette bereits geschwächt ist, müssen sie nur noch dafür sorgen, dass es am Ende jene Sprengsätze sind, welche sie und ihre Grabbeigaben endgültig vernichten…

  • Erschienen am 3. November 2020
  • Erstveröffentlichung: Im Jahr 1975 als „Dämonenkiller Band 56“

In diesem zweiten Teil des Nefer Amun - Doppelbandes bekommt der Leser zum Glück keinen Aufguss des Vorgängers serviert, dafür werden ein paar Fragen beantwortet, ein paar Rätsel gelöst, der Dämonenkiller darf neben Coco Zamis wieder mitmischen und auch Olivaro spielt eine tragende Rolle, was eigentlich alles Zutaten für einen hervorragenden Abschlussband sein könnten.

Doch auch wenn Neal Davenport auch hier wieder einen über weite Strecken unterhaltsamen, packenden Roman abliefert, kann dieser zweite Teil insgesamt nicht ganz an die Qualität des ersten Bandes heranreichen, was vor allem an dem etwas abrupten Finale liegt.

Was die Lösung des Rätsels um Nefer Amuns vorzeitige Auferstehung und seine Identität betrifft, so erscheint diese im Großen und Ganzen logisch und schlüssig. Natürlich könnte man die Überlegung anstellen, ob das bereits bei seinem Auftauchen als Kadron so geplant war oder erst im Nachhinein konstruiert wurde, um dem Leser einen bekannten Namen zu präsentieren, aber letztlich spielt es keine große Rolle.

Immerhin sorgt diese Lösung für einen netten Aha - Effekt, und für die Tatsache, dass überhaupt Bezug auf ein vorheriges Ereignis genommen wird, muss man angesichts der momentan überwiegenden Einzelromane schon dankbar sein. Davon abgesehen nimmt der Autor die Gelegenheit wahr, ein wenig über Olivaros derzeitige Pläne und die momentane Situation innerhalb der Schwarzen Familie zu berichten, was sich spannender liest, als die ganze Mumienhatz.

Dann wäre da noch das Finale, welches nach zwei Bänden zum Thema Nefer Amun und dem erheblichen Aufwand, der um seine Grabbeigaben und letztlich darum betrieben wurde, seiner habhaft zu werden, doch etwas enttäuscht.

Da die Mumie bei ihrer Ankunft in der Villa bereits geschwächt und somit kein ernstzunehmender Gegner mehr ist, kommt es natürlich zu keinem finalen Kampf, stattdessen dürfen Hunter und Zamis ihren Erzgegner Olivaro, dessen Plan sie viel zu früh durchschaut haben, noch kurz verhöhnen und dann aus sicherer Entfernung zuschauen, wie Nefer Amun in die Luft gejagt wird.

Am Ende sind es vor allem die Kleinigkeiten am Rande, welche hier für Lesefreude sorgen. Etwa die Gespräche zwischen Coco und Dorian, der endlich sein Kind sehen möchte, die Erkenntnis über Nefer Amuns Identität oder das Auftauchen des Reporters Armand Melville, welcher bereits in dem Roman “Der Kopfjäger” mitwirkte. 

Über Cocos Fähigkeit, gleich zwei Menschen mit jeweils einem Auge zu hypnotisieren, könnte man zwischendurch noch die Stirn runzeln, aber Magie macht’s halt möglich…

© by Stefan Robijn

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