Dorian Hunter Band 57
Die Rache der Mumie
von Neal
Davenport (Kurt Luif)
Nefer
Amun, der nach den Ereignissen aus Band 55 nicht mehr in der Lage ist, seinen
Geist von dem Mumienkörper zu trennen, weshalb er das Blut weiterer Opfer
benötigt, um bei Kräften zu bleiben, wendet sich in seiner Not an Olivaro.
Dieser soll ihm mit seiner Magie helfen, seinen Körper zu regenerieren.
Um seine Fähigkeiten wiederzuerlangen, ist Nefer Amun nach wie vor damit beschäftigt, die restlichen Grabbeigaben einzusammeln, wobei ihn die Toth - Anubis Statuette, welche sich in Hunters magisch gesichertem Haus befindet, vor ein ernstes Problem stellt.
Als
Olivaro davon erfährt, sieht er eine Chance, Hunter und Zamis loszuwerden. Er
willigt ein, Nefer Amun zu helfen, verfolgt dabei aber den Plan, dass der
Dämonenkiller die restlichen Grabbeigaben auf die Insel eines der Besitzer
schaffen lässt, um die Mumie dorthin zu locken, wo er und seine Gefährtin dann
in ihrer eigenen Falle umkommen sollen.
Der
Plan scheint aufzugehen, doch dann findet Hunter zusammen mit Coco heraus, dass
es sich bei Nefer Amun um den Dämon Kadron (genauer gesagt um einen von ihm
gebildeten Astralkörper) handelt, der damals in Olivaros Auftrag Jagd auf ihn
und Coco machte und von der Vampirin Lukretia vernichtet wurde.
Somit
ist die Frage, welches Ereignis für die Schwächung Nefer Amuns sorgte,
beantwortet. Olivaros Plan sieht vor, dass Nefer Amun auf der Insel seine
Fähigkeiten zurückerlangt und Hunter und Zamis erledigt, allerdings hat er als
Plan B noch Sprengsätze in der Grabkammer anbringen lassen, die sich nun in der
Villa des von ihm beeinflussten Besitzers befindet.
Dabei
ahnt er nicht, dass Hunter und Zamis längst einen entsprechenden Verdacht
geschöpft haben und nach der Erkenntnis um die Identität Nefer Amuns auf
Olivaro als Drahtzieher tippen.
Da
die Mumie bei ihrer Ankunft durch die von Hunter manipulierte Toth - Anubis
Statuette bereits geschwächt ist, müssen sie nur noch dafür sorgen, dass es am
Ende jene Sprengsätze sind, welche sie und ihre Grabbeigaben endgültig
vernichten…
- Erschienen am 3. November 2020
-
Erstveröffentlichung: Im Jahr 1975 als „Dämonenkiller Band 56“
In diesem zweiten Teil des Nefer Amun - Doppelbandes
bekommt der Leser zum Glück keinen Aufguss des Vorgängers serviert, dafür
werden ein paar Fragen beantwortet, ein paar Rätsel gelöst, der Dämonenkiller
darf neben Coco Zamis wieder mitmischen und auch Olivaro spielt eine tragende
Rolle, was eigentlich alles Zutaten für einen hervorragenden Abschlussband sein
könnten.
Doch auch wenn Neal Davenport auch hier wieder einen über
weite Strecken unterhaltsamen, packenden Roman abliefert, kann dieser zweite
Teil insgesamt nicht ganz an die Qualität des ersten Bandes heranreichen, was
vor allem an dem etwas abrupten Finale liegt.
Was die Lösung des Rätsels um Nefer Amuns vorzeitige
Auferstehung und seine Identität betrifft, so erscheint diese im Großen und
Ganzen logisch und schlüssig. Natürlich könnte man die Überlegung anstellen, ob
das bereits bei seinem Auftauchen als Kadron so geplant war oder erst im
Nachhinein konstruiert wurde, um dem Leser einen bekannten Namen zu
präsentieren, aber letztlich spielt es keine große Rolle.
Immerhin sorgt diese Lösung für einen netten Aha -
Effekt, und für die Tatsache, dass überhaupt Bezug auf ein vorheriges Ereignis
genommen wird, muss man angesichts der momentan überwiegenden Einzelromane
schon dankbar sein. Davon abgesehen nimmt der Autor die Gelegenheit wahr, ein
wenig über Olivaros derzeitige Pläne und die momentane Situation innerhalb der
Schwarzen Familie zu berichten, was sich spannender liest, als die ganze
Mumienhatz.
Dann wäre da noch das Finale, welches nach zwei Bänden
zum Thema Nefer Amun und dem erheblichen Aufwand, der um seine Grabbeigaben und
letztlich darum betrieben wurde, seiner habhaft zu werden, doch etwas
enttäuscht.
Da die Mumie bei ihrer Ankunft in der Villa bereits
geschwächt und somit kein ernstzunehmender Gegner mehr ist, kommt es natürlich
zu keinem finalen Kampf, stattdessen dürfen Hunter und Zamis ihren Erzgegner
Olivaro, dessen Plan sie viel zu früh durchschaut haben, noch kurz verhöhnen
und dann aus sicherer Entfernung zuschauen, wie Nefer Amun in die Luft gejagt
wird.
Am Ende sind es vor allem die Kleinigkeiten am Rande,
welche hier für Lesefreude sorgen. Etwa die Gespräche zwischen Coco und Dorian,
der endlich sein Kind sehen möchte, die Erkenntnis über Nefer Amuns Identität
oder das Auftauchen des Reporters Armand Melville, welcher bereits in dem Roman
“Der Kopfjäger” mitwirkte.
Über Cocos Fähigkeit, gleich zwei Menschen mit jeweils
einem Auge zu hypnotisieren, könnte man zwischendurch noch die Stirn runzeln,
aber Magie macht’s halt möglich…
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