Dorian Hunter Band 55
Das Geheimnis der Mumie
von Neal
Davenport (Kurt Luif)
Über
die Mystery Press erfährt Coco Zamis, dass die Archäologin Susan Baxter
verschwunden ist, die in Ägypten mit Untersuchungen von Ausgrabungen
beschäftigt war und dass ihr Verschwinden im Zusammenhang mit dem mysteriösen
Nefer Amun - Kult stehen soll.
Bei ihrer Ankunft stellt Coco zunächst fest, dass die Archäologin - im Gegensatz zu einigen vermissten Touristen - keineswegs verschwunden...
...sondern stattdessen in die Machenschaften einer Bande von Grabräubern verstrickt ist, die mit den Grabbeigaben des Ägyptischen Priesters Nefer Amun handeln, worunter sich auch eine Anubis Toth -Statuette befindet.
Als
sie zusammen mit der Archäologin in die Gewalt der Nefer Amun - Priester gerät,
dämmert ihr, dass die Meldung der Mystery Press offenbar vorab von Philip
initiiert worden ist, um sie aktiv werden zu lassen.
Schließlich
offenbart ihr der oberste Priester Hu Amun, dass Nefer Amun, der (dank seiner
schwarzmagischen Herkunft) bereits imstande ist, Astralkörper zu bilden,
gänzlich wiederauferstehen soll, weshalb er in regelmäßigen Abständen
Menschenopfer benötigt.
Aus
den vergangenen Ereignissen schließt Coco, dass in jüngster Zeit etwas
geschehen sein muss, was Nefer Amun schwächte, weshalb er mehr Opfer benötigte
und wodurch den Grabräubern Zugang zu seinem Grab und den Beigaben ermöglicht
wurde.
Nachdem
sie sich aus der Gewalt Hu Amuns befreit hat, beschließt sie, diese Schwäche zu
nutzen. Es gelingt ihr, die Grabräuber aus der Ferne magisch zu beeinflussen,
welche den Sarkophag öffnen und dafür sorgen, dass die Mumie vorzeitig zu einem
entarteten Leben erwacht und ihr Grab verlässt.
Erst
ein erneutes Eingreifen Philips, der mittels der auf mysteriöse Weise zu ihm
gelangten Statuette in Gestalt des Pharaos Echnaton erscheint (welcher Nefer
Amun einst zum Tode verurteilte), kann die Mumie von Coco ablenken, worauf sie
von einer umstürzenden Säule begraben wird.
Kurze
Zeit später ist sie jedoch wieder verschwunden und Coco wird klar, dass der
Fall noch nicht abgeschlossen ist…
- Erschienen am 6. Oktober 2020
-
Erstveröffentlichung: Am 2. September
1975 als Dämonenkiller 54
Nach dem doch eher durchschnittlichen Erstling aus der
Feder von Roy Palmer liefert Davenport hier wieder einen Roman ab, der in jeder
Hinsicht zu überzeugen vermag, sowohl in Bezug auf die schon (im Sinne des
Wortes) monumentale Handlung, als auch auf die Figuren und den wie immer
einfachen, aber packenden Schreibstil. Davenport verzichtete meist auf blumige
Formulierungen, dafür kam es bei ihm selten zu sprachlichen Entgleisungen.
Was die dem Roman zugrunde liegende Thematik um die
ägyptischen Götter betrifft, scheint der Autor damals recht akribisch
recherchiert zu haben, woraus ein interessanter Mix aus Fakten und Fiktion
entstanden ist, wobei die Geschichte Nefer Amuns stellenweise vielleicht sogar
ein bisschen zu ausführlich bzw. lang geraten ist.
Einen Dorian Hunter vermisst man in diesem Coco Zamis - Soloabenteuer nicht wirklich, immerhin wird erwähnt, dass er gerade mit einem anderen Fall beschäftigt ist, in dem er sich - wie man im nächsten Band erfährt - um das “Monster von Greenfield” kümmern muss.
Nebenbei sinniert Coco noch etwas über die momentane
Situation innerhalb der Schwarzen Familie, allerdings nur kurz, denn kaum ist
sie Ägypten angekommen, überschlagen sich die Ereignisse auch schon.
Dass hier die Mumien - Thematik etwas differenzierter
angegangen wird, als in diversen anderen Serien, erwartet man beim
Dämonenkiller nicht anders, und so ist man auch nicht enttäuscht, dass Nefer
Amun sich erst am Ende des Romans in seiner Urgestalt aus seinem Sarkophag
erhebt und noch ein bisschen Angst und Schrecken verbreitet.
Viel interessanter ist da das Geheimnis, welches sich um
Nefer Amun rankt, und das erst im zweiten Teil dieses Doppelbandes gelöst wird.
So erfährt der Leser hier nur, dass vor der eigentlichen Handlungszeit ein
Ereignis stattgefunden haben muss, welches Nefer Amun schwächte und dazu
führte, dass die Grabräuber die ursprünglich magisch gesicherte Grabstätte
überhaupt betreten konnten.
Zu meckern gibt es in diesem ersten Teil nicht allzu
viel, abgesehen vielleicht von der etwas sehr häufig eingesetzten
Hypnosefähigkeit der Heldin. Diese öffnet ihr natürlich Tür und Tor, was ja
auch sinnvoll ist, allerdings übertreibt der Autor es hier im ersten Drittel
des Romans etwas. Erst bei den Nefer Amun - Priestern erweisen sich Cocos
magische Fähigkeiten zeitweise als nutzlos, was der Spannung dann allerdings
eher zugutekommt.
Dem Expose kann man entnehmen, dass dem Verlag damals
gleich zwei Mumienbilder zur Verfügung standen, weshalb Vlcek dann einen
Doppelband konzipierte. Um den Autor nicht mit übermäßigem Terminstress zu quälen,
schob er dann das “Monster von Greenfield” dazwischen, mit dem wir uns beim
nächsten Mal befassen werden…
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