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Dienstag, 23. Januar 2024

Das Geheimnis der Mumie

Dorian Hunter Band 55

Das Geheimnis der Mumie

von Neal Davenport (Kurt Luif)

Über die Mystery Press erfährt Coco Zamis, dass die Archäologin Susan Baxter verschwunden ist, die in Ägypten mit Untersuchungen von Ausgrabungen beschäftigt war und dass ihr Verschwinden im Zusammenhang mit dem mysteriösen Nefer Amun - Kult stehen soll.

Bei ihrer Ankunft stellt Coco zunächst fest, dass die Archäologin - im Gegensatz zu einigen vermissten Touristen - keineswegs verschwunden... 

...sondern stattdessen in die Machenschaften einer Bande von Grabräubern verstrickt ist, die mit den Grabbeigaben des Ägyptischen Priesters Nefer Amun handeln, worunter sich auch eine Anubis Toth -Statuette befindet.

 Als sie zusammen mit der Archäologin in die Gewalt der Nefer Amun - Priester gerät, dämmert ihr, dass die Meldung der Mystery Press offenbar vorab von Philip initiiert worden ist, um sie aktiv werden zu lassen.

Schließlich offenbart ihr der oberste Priester Hu Amun, dass Nefer Amun, der (dank seiner schwarzmagischen Herkunft) bereits imstande ist, Astralkörper zu bilden, gänzlich wiederauferstehen soll, weshalb er in regelmäßigen Abständen Menschenopfer benötigt.

Aus den vergangenen Ereignissen schließt Coco, dass in jüngster Zeit etwas geschehen sein muss, was Nefer Amun schwächte, weshalb er mehr Opfer benötigte und wodurch den Grabräubern Zugang zu seinem Grab und den Beigaben ermöglicht wurde.

Nachdem sie sich aus der Gewalt Hu Amuns befreit hat, beschließt sie, diese Schwäche zu nutzen. Es gelingt ihr, die Grabräuber aus der Ferne magisch zu beeinflussen, welche den Sarkophag öffnen und dafür sorgen, dass die Mumie vorzeitig zu einem entarteten Leben erwacht und ihr Grab verlässt.

Erst ein erneutes Eingreifen Philips, der mittels der auf mysteriöse Weise zu ihm gelangten Statuette in Gestalt des Pharaos Echnaton erscheint (welcher Nefer Amun einst zum Tode verurteilte), kann die Mumie von Coco ablenken, worauf sie von einer umstürzenden Säule begraben wird.

Kurze Zeit später ist sie jedoch wieder verschwunden und Coco wird klar, dass der Fall noch nicht abgeschlossen ist…

  • Erschienen am  6. Oktober 2020
  • Erstveröffentlichung: Am 2. September 1975 als Dämonenkiller 54

Nach dem doch eher durchschnittlichen Erstling aus der Feder von Roy Palmer liefert Davenport hier wieder einen Roman ab, der in jeder Hinsicht zu überzeugen vermag, sowohl in Bezug auf die schon (im Sinne des Wortes) monumentale Handlung, als auch auf die Figuren und den wie immer einfachen, aber packenden Schreibstil. Davenport verzichtete meist auf blumige Formulierungen, dafür kam es bei ihm selten zu sprachlichen Entgleisungen.

Was die dem Roman zugrunde liegende Thematik um die ägyptischen Götter betrifft, scheint der Autor damals recht akribisch recherchiert zu haben, woraus ein interessanter Mix aus Fakten und Fiktion entstanden ist, wobei die Geschichte Nefer Amuns stellenweise vielleicht sogar ein bisschen zu ausführlich bzw. lang geraten ist.

Einen Dorian Hunter vermisst man in diesem Coco Zamis - Soloabenteuer nicht wirklich, immerhin wird erwähnt, dass er gerade mit einem anderen Fall beschäftigt ist, in dem er sich - wie man im nächsten Band erfährt - um das “Monster von Greenfield” kümmern muss.

Nebenbei sinniert Coco noch etwas über die momentane Situation innerhalb der Schwarzen Familie, allerdings nur kurz, denn kaum ist sie Ägypten angekommen, überschlagen sich die Ereignisse auch schon.

Dass hier die Mumien - Thematik etwas differenzierter angegangen wird, als in diversen anderen Serien, erwartet man beim Dämonenkiller nicht anders, und so ist man auch nicht enttäuscht, dass Nefer Amun sich erst am Ende des Romans in seiner Urgestalt aus seinem Sarkophag erhebt und noch ein bisschen Angst und Schrecken verbreitet.

Viel interessanter ist da das Geheimnis, welches sich um Nefer Amun rankt, und das erst im zweiten Teil dieses Doppelbandes gelöst wird. So erfährt der Leser hier nur, dass vor der eigentlichen Handlungszeit ein Ereignis stattgefunden haben muss, welches Nefer Amun schwächte und dazu führte, dass die Grabräuber die ursprünglich magisch gesicherte Grabstätte überhaupt betreten konnten.

Zu meckern gibt es in diesem ersten Teil nicht allzu viel, abgesehen vielleicht von der etwas sehr häufig eingesetzten Hypnosefähigkeit der Heldin. Diese öffnet ihr natürlich Tür und Tor, was ja auch sinnvoll ist, allerdings übertreibt der Autor es hier im ersten Drittel des Romans etwas. Erst bei den Nefer Amun - Priestern erweisen sich Cocos magische Fähigkeiten zeitweise als nutzlos, was der Spannung dann allerdings eher zugutekommt.

Dem Expose kann man entnehmen, dass dem Verlag damals gleich zwei Mumienbilder zur Verfügung standen, weshalb Vlcek dann einen Doppelband konzipierte. Um den Autor nicht mit übermäßigem Terminstress zu quälen, schob er dann das “Monster von Greenfield” dazwischen, mit dem wir uns beim nächsten Mal befassen werden…

© by Stefan Robijn

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