Translate

Dienstag, 6. Februar 2024

Amoklauf der Vampire

Dorian Hunter Band 139

Amoklauf der Vampire

von Earl Warren (Walter Appel)

Nachdem es Hunter und Coco nicht gelungen ist, ihren Sohn aus den Klauen der Dämonen zu befreien, entführen diese ihn, müssen das aber mit konventionellen Mitteln tun, da sie aus einem noch unbekannten Grund geschwächt sind und ihre magischen Fähigkeiten verloren haben.

Als es Martin gelingt, zu fliehen, kann Coco ihn durch ihre gedankliche Verbindung zwar aufspüren, kommt dann aber mit Hunter zu spät, die Dämonen haben ihn bereits wieder in ihrer Gewalt.

Zusammen mit den Mafiosi, die den Kampf gegen die Vampire in der Gegend aufgenommen haben, zerschlägt man den angeblichen Hauptsitz der Dämonen, bei dem es sich jedoch um eine Finte Baphomets handelt.

Tatsächlich befindet er sich mit Martin in den Katakomben, was Coco und Hunter mit der Hilfe von Miss Pickford erfahren, die wieder ihre astrologischen Fähigkeiten zum Einsatz bringt.

Hunter kämpft sich bis zu Baphomet alias Skarabäus Toth vor, doch als er ihn Martin entreißen will, weicht dieser vor dem Stigma zurück, dass im Gesicht des Dämonenkillers entstanden ist und Baphomet flieht mit ihm durch ein Dämonentor, das anschließend kollabiert.

  • Erschienen am 23. Dezember 2023
  • Erstveröffentlichung am 22. März 1977 als „Dämonenkiller Band 135“

Auch in diesem Roman, der direkt an den zuvor erschienenen anschließt und das Geschehen unmittelbar fortsetzt, wird wieder sehr viel Action geboten, man kämpft gegen Vampire und diverse andere Dämonen, aber einen nennenswerten Handlungsfortschritt gibt es eigentlich nicht.

Das liegt unter anderem daran, dass es hier zwei längere Abschnitte gibt, die zwar durchaus packend und actionreich sind, die Handlung aber nicht voranbringen. Da wäre zum einen Martins Flucht, die natürlich nur gelingt, weil die Dämonen gerade geschwächt sind, aber da sie ihn nach einigem Hin und Her dann doch wieder einfangen, passiert nicht viel mehr, als dass ein paar Seiten gefüllt werden.

Ebenso verhält es sich mit dem Sturm auf den angebliche Hauptsitz der Dämonen, von dem der Leser bereits weiß, dass es sich dabei um einen Trick Baphomets handelt, weshalb hier auch nur ein paar Dämonen gekillt werden und man sich dann erneut auf die Spur Martins begibt.

Um ihn zu finden, wird hier wieder Miss Pickford bemüht, oder besser gesagt ihre neue Fähigkeit der Weissagung (womit sie einen mehr als dürftigen Ersatz für den orakelnden Philip abgibt, der zur Zeit nicht in der Handlung vorkommt), die sie sich angeblich aus einem Buch aus der Bibliothek des Dämonenkillers angeeignet hat.

Das wirkt ebenso unglaubwürdig, wie die Szene am Anfang, als sie mit ihren Freundinnen, die wie Touristen in einem Bus zu einer aufregenden Sehenswürdigkeit gefahren werden, den Baphomet - Anhängerinnen aus sicherer Entfernung dabei zusieht, wie sie ausrasten. Und wir sprechen hier wohlgemerkt von dreitausend dieser gefährlichen Besessenen.

Zwar hat die gute Miss Pickford nie eine größere Rolle in der Serie gespielt, als die der zänkischen Haushälterin, aber dabei hätte man es dann auch belassen sollen, denn alles andere funktioniert mit dieser Figur nicht, zumal sie hier auch die ganze Zeit über munter und fröhlich durch die Gegend spaziert, während Hunters Sohn sich in den Klauen von Dämonen befindet - was sie sehr wohl weiß.

Alles in allem ein eher anstrengender Roman, der viel Tempo und viel Action, aber nur wenig Substanz zu bieten hat, auch wenn man hier nicht zu erwähnen vergessen darf, dass der Autor die Verzweiflung von Coco und auch Hunters Ohnmacht wieder sehr gut darstellt, wobei hier wohl niemand ernsthaft mit Martins Rettung gerechnet hat.

     © by Stefan Robijn

Keine Kommentare: