Dorian Hunter Band 53
Das Herz der Schlange
von Earl Warren (Walter Appel)
Nach dem Besuch einer Monstrositäten - Show auf einem Rummelplatz in Hampstead vermuten Dorian und Coco, dass es dort dämonische Aktivitäten geben könnte und finden über die Mystery Press heraus, dass im Umfeld der Show in letzter Zeit häufig Menschen verschwanden.
Die Wahrsagerin Zarina, die Dorian bereits mit Coco aufgesucht hat, bestätigt zwar, dass im Umfeld der Sippe ein Dämon sein Unwesen treibt, rät dem Dämonenkiller aber davon ab, sich um die Angelegenheit zu kümmern.
Als Dorian dennoch an den Ort des Geschehens zurückkehrt, stößt er bei den Sippenmitgliedern zunächst auf Ablehnung.
Erst als es ihm gelingt, das Vertrauen des Oberhauptes Raffael Amalfi zu gewinnen, kann er sich an die Spur des Dämons heften, tötet zunächst aber nur einen Freak, dessen dämonische Herkunft ihn glauben lässt, der Fall sei erledigt.
Als ihm klar wird, dass der Dämon noch aktiv ist, bittet er Zarina um Unterstützung, welche ihn mit ihrer Fähigkeit, in den Geist der Sippenmitglieder einzudringen endlich die Wahrheit erkennen lässt: Bei dem Gesuchten handelt es sich um das Resultat einer Vereinigung zwischen dem Dämon Fayaz al Akbar und der Zigeunerin Ramona.
Nach der Geburt des Dämonensohns wurde dieser als scheinbare Totgeburt verscharrt und verbarg sich dann im Bauch des “Allesfressers” Raffael Amalfi. Mit Hilfe des Puppenmannes Don Chapman kann Dorian den Dämon schließlich aufscheuchen, worauf er mit vereinten Kräften vernichtet wird.
- Erschienen am 8. September 2020
- Erstveröffentlichung: Am 19. August 1975 als Dämonenkiller 52 „Die Schlangengrube“
Nach dem in mehrfacher Hinsicht schwachen Vampirroman von Hans Kneifel liefert Earl Warren hier einen Beitrag ab, der sich wieder wie ein “richtiger” Dämonenkiller anfühlt. Man merkt einfach, dass hier ein Autor am Werk ist, der sich mit dem Serien - Background auskennt und sich dementsprechend auch zutraut, mehr als nur die Hauptfigur ins Spiel zu bringen.
So wirkt hier neben Don Chapman auch Coco Zamis wieder mit, welche sich nach dem Besuch der Wahrsagerin (wie sich herausstellt unberechtigte) Sorgen um ihren Sohn macht, es wird Bezug auf die früheren Leben des Dämonenkillers genommen, was hinsichtlich der hellseherischen Fähigkeiten Zarinas nur logisch ist, der verstorbene Marvin Cohen wird erwähnt, und auch der Hermaphrodit Philip kommt hier mit seinen Fähigkeiten zum Einsatz. So lässt er etwa die stumme Schlangenbeschwörerin Lucia durch sich als Medium sprechen.
Überhaupt werden die Sippenmitglieder von dem Autor sehr liebevoll charakterisiert und authentisch dargestellt, das gleiche gilt für die verschiedenen “Künstler” der Monstrositäten - Show. Deren Auftritte und diversen Probleme vermittelt Warren dem Leser sehr überzeugend und plastisch, was über die wenigen Schwächen hinwegsehen lässt.
So wundert man sich am Ende etwas, warum Zarina den Dämonenkiller so lange nach dem Dämon suchen lässt, obwohl die ihr bereits bekannten Fakten doch bereits klar und deutlich auf einen Zusammenhang mit Ramonas Abstecher zum schwarzen Schloss und der anschließenden, seltsamen Schwangerschaft hinweisen.
Auch dass Philip hier seine Kräfte gegen Menschen einsetzt, mutet seltsam an und wird vom Autor nur so erklärt, dass man “aus ihm eben nie schlau wird”. Cocos Anwesenheit beschränkt sich leider auch nur auf den Anfang und das Ende, wobei sie zu der Vernichtung des Dämons nicht allzu viel beiträgt.
Dafür wirkt der Einsatz des Puppenmannes Don Chapman, welcher in den Magen des Allesfressers hinabgelassen wird, um den dort verborgenen Dämon aufzuscheuchen schon beinahe grotesk. Allein die Vorstellung, wie der immerhin 30 Zentimeter große Don kopfüber in den weit geöffneten Mund Amalfis schlüpft hat schon etwas unfreiwillig Komisches an sich. Zumal man sich auch fragen darf, warum Amalfi das in seinem Magen eingesetzte Weihwasser nicht einfach schluckt.
Doch von dem merkwürdigen Finale und diversen Kleinigkeiten abgesehen macht der Roman, der in der Dämonenkiller - Serie unter dem etwas irreführenden Titel “Die Schlangengrube” erschien, auch aus heutiger Sicht immer noch sehr viel Spaß, wobei ein Gutteil der Spannung hier natürlich aus der Frage nach der Herkunft des Dämons und seinem Aufenthaltsort resultiert, welcher dem Leser immerhin einen witzigen Aha - Effekt beschert.
Auf der Leserseite berichtet Uwe Schnabel wieder von
seiner damaligen Dämonenkiller - Reise, und der Leser erfährt nebenbei, dass es
nach Band 83 einen weiteren Einschubband geben wird. Man darf gespannt sein, um
was für ein Werk es sich dabei handeln mag…
© by
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen