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Dienstag, 16. Januar 2024

Die Schreckensvilla des Arztes

Gespenster-Krimi 137

Die Schreckensvilla des Arztes

von Minnie Kromer

Die Jugendlichen Fred und Roger wollen sich bei den Mädchen ins rechte Licht rücken und sich in der Nacht selbst in einer alten Villa mit dem Handy filmen, in der es heftig spuken soll.

Das dies allerdings keine wirklich gute Idee ist, wo doch selbst die Erwachsenen einen riesen Bogen um diese bereits etwas verfallene Villa machen, in der drei Zahnärzte mal eine kleine Zahnklinik untergebracht hatten, schreckt die Jungs erst einmal nicht ab.

Spätestens als ihnen dabei jedoch Bücher, Glasscherben und sogar Skalpelle wie von Geisterhand um die Ohren fliegen, suchen unsere zwei Helden dann doch schnell das Weite.

 Unsere Freizeit-Geisterjäger (siehe hierzu z.B. GESPENSTER-KRIMI 120, "Die Gondelburg") Elex Tannberger und Cleo Friedrichs feiern indessen endlich Verlobung. Und auf dieser Feier, die eigentlich für sie wieder einmal wegen Cleos Eltern viel zu groß geraten ist, taucht auch die ältere Liddy auf, die schon einmal bei einer ihrer Geistergeschichten mit von der Partie war.

Und die wendet sich nun an Cleo und Elex, weil ihr vom früheren Zahnarzt Dr. John Goldblum eben genau diese düstere Villa per Schenkung übertragen wurde, bevor man ihn später dann sogar in eine Nervenheilanstalt überwiesen hatte. Nur Libby weiß um die vielen üblen Gerüchte hinsichtlich der Villa und der damaligen Zahnklinik und hätte am liebsten nie diese Villa erhalten.

Denn mit diesem Hintergrund gibt es niemanden, der ihr das Grundstück samt der Villa noch abkaufen würde. Und in der Nachbarschaft erzählt man sich selbst jetzt noch haarsträubende Geschichten über das baufällige Gemäuer.

Als Cleo und Elex jedenfalls selbst einmal die Villa in Augenschein nehmen, treffen sie nicht nur scheinbar auf jede Menge Geister, sondern auch auf eine unmittelbare Nachbarin, die davon erzählt, dass die drei Ärzte dort damals an Obdachlosen ungesetzliche Experimente durchgeführt haben sollen und die meisten die Villa auch nie wieder verlassen hätten. Erst späterhin begingen bis auf Dr. Goldblum zwei der Ärzte dann offenbar sogar Selbstmord in der Villa.

Elex hingegen ist sich fasst sicher, dass unter Umständen Jugendliche und Satanisten mit ihren Geisterbeschwörungen in der Villa nur noch mehr Geister angelockt haben dürften, die nun jeden Besucher terrorisieren.

Als sie dann Dr. Goldblum in der Anstalt aufsuchen, um weitere Informationen zu erhalten, bestätigt sich immer mehr für Elex und Cleo, dass damals in der Villa und der Klinik geheime Operationen an lebenden Obdachlosen ausgeführt wurden, die an Grausamkeit kaum zu überbieten gewesen waren.

Und so machen sich Elex und Cleo erneut auf, um den dort spukenden Geistern doch noch die letzte Ruhe zu verschaffen. Doch damit begeben sie sich selbst in große Gefahr, denn sie sind dort nicht alleine mit den Geistern in der Villa. Vielmehr befindet sich dort eine weitere Person, welche seine ganz eigenen kranken Ziele mit den Seelen der Verstorbenen verfolgt. Können Cleo und Elex diesem teuflischen Täter trotzdem das Handwerk legen und die Villa unbeschadet wieder verlassen?

  • Erschienen am 6. Januar 2024
  • Ein Roman von Minnie Kromer
  • Neues Abenteuer mit Elex Tannberger und Cleo Friedrichs
>Noch einmal nickte Goldblum. "Er hat seinen eigenen Sohn gefoltert, getötet und dann in einem Heizofen verbrannt."<(Gespenster-Krimi/Band 137, "Die Schreckensvilla des Arztes"/Seite  40)

Ich sage es besser gleich, denn die Autorin Minnie Kromer hatte es mir bisher noch nie wirklich leicht gemacht, mal etwas positives in Sachen Gruselfaktor und Spannung in ihren Romanen zu finden.

Dabei legt sie hier durchaus einige richtig gute Ideen hin, mit denen man einen wirklich grusligen wie spannenden Roman mit einer ordentlich düsteren Atmosphäre hätte getalten können. Jedoch dümpelt die Handlung dann doch leider wieder mit jeder Menge langatmigen Dialogen daher und alleine schon die Spannung hat es innerhalb der gesamten Handlung wirklich schwer, überhaupt positive Klimmzüge am Brotschrank auf die Reihe zu kriegen.

Genau genommen kommt es sogar erst kurz vor dem Ende dieses Romans zu einem Ereignis, welches kurzzeitig die Spannungskurve etwas nach oben schnellen ließ. Jedoch endet dies dann auch ebenso schnell in einem kleinen bösen Cliffhanger, da man hier gerade die letzte Seite auch schon erreicht hatte.

Eine Auflösung hierzu dürfte die Autorin  daher wohl erst in ihrem nächsten Roman um Elex Tannberger und Cleo Friedrichs liefern. Nur will bei mir hierzu trotzdem irgendwie eben keine wirkliche Vorfreude aufkommen, da ich mich bei den recht einfach gestrickten wie spannungsarmen Romanen der Autorin immer nur mit Mühe durchbeißen konnte.

Natürlich mag dies eventuell auch einfach nur als eine Geschmacksfrage betrachtet werden, nur leider kann ich trotzdem ihre bisherigen Romanen in der Reihe „GESPENSTER-KRIMI“ nicht wirklich positiv bewerten.

Auffällig war auch, dass man hier offenbar mit den Worten "hineingehen" (Seite 13) oder als anderes Beispiel, "hineinzugehen" (Seite 26) mächtige Schwierigkeiten hatte. Denn jedes Mal schrieb man hier stattdessen "hineingingen" bzw. "hineinzugingen", was sich im gesamten Satz dann schon mehr als recht holprig lesen ließ. Warum sieht eigentlich niemand seitens des Bastei Verlag mal hilfreich über den eingereichten Text?

Was das Cover des Roman betrifft, so kann man hier schon sagen, dass es (irgendwie) durchaus zur Handlung passt, auch wenn diese Szene nirgendwo innerhalb der Handlung auftaucht. Ein wirklicher Eyecatcher ist das Cover jedoch für potentielle Käuferinnen und Käufer trotzdem nur bedingt, weil dem Ganzen hier irgendwie der letzte entscheidende Kick fehlt.

So aber könnte es sich auf dem Cover nämlich sowohl um eine Besessene, einer weiblichen Geistererscheinung oder aber auch nur um eine Limbotänzerin unter übermäßigem Alkoholkonsum handeln. Aber gut, ich sollte das meckern aufhören und mich lieber auf den nächsten „GESPENSTER-KRIMI“ freuen.

 © by Konrad Wolfram 

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich finde schon den Titel ziemlich unspannend.
Den würde ich nicht mal als Arbeitstitel nehmen.
"Die Schreckensvilla des Dr. Sowieso" wäre hier passender.
sr