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Dienstag, 26. Dezember 2023

Die Gondelburg

Gespenster Krimi Band 120

Die Gondelburg

von Minnie Kromer

Elex Tannberger und Cleo Friedrichs fahren wieder mit ihrem Bulli durch die Weltgeschichte, wobei gerade Cleo mal auf einen richtigen Urlaub hofft. Dumm nur das sie für das Schlosshotel Tauba einige gute Werbefotos schießen sollen.

Und noch dümmer, das gerade Elex, der sich selbst bereits als "Wissenschaftler des Paranormalen" sieht, hier auch gleich noch hofft, in dem alten Kasten ein neues Gespenst zu finden.

 Und damit liegt er offenbar noch nicht einmal verkehrt. Denn vor kurzem ist hier mit Maren und ihrem "Neuverlobten" Daniel ebenfalls ein junges Paar abgestiegen. 

Nur das Daniel mitten in der Nacht plötzlich in Boxershorts zum Glockenturm eilt, sich gewaltsam Einritt in das baufällige Gemäuer verschafft, nur um dann vom Turm direkt ins Jenseits zu springen.

Doch gab es eigentlich keinen Grund für einen Selbstmord. Oder wurde der arme Daniel gar von etwas Übersinnlichem zu dieser Tat geleitet? Denn dies war in der Vergangenheit nicht der einzige Selbstmord vom Glockenturm, wie Elex und Cleo in Erfahrung bringen konnten. Und immer traf es wie durch einen Fluch nur die männliche Seite von frisch verliebten Pärchen.

Als Elex jedenfalls dem Besitzer des Schlosshotel (oder "Burghotel" oder gar wie im Titel "Gondelburg" - die Autorin mag sich hier leider nicht wirklich im Roman festlegen) gleich wegen möglicher Geister festnageln will, ist dieser nicht gerade gut auf das Thema zu sprechen. Offenbar hat Elex also hier gerade in ein Wespennest gestochen. Leider werden er und der Besitzer des Schlosshotel mit Namen Armin Groth so sicherlich auch keine wirklichen Freunde mehr.

Doch Groth, der irgendwie wie "Bud Spencer" mit einem ordentlichen "Wanst" aussieht, wird bald auch einen recht fatalen Fehler begehen, indem er Cleo von der Seite her anbaggert, um sie eventuell sogar ins Bett zu kriegen. Seiner Gesundheit wird dieses Ansinnen jedenfalls bald nicht sehr zuträglich sein.

Dafür entdecken Cleo und Elex aber auch noch eine Bergstation mit einer seit Jahren stillgelegten Gondelbahn. Und um zumindest von dem Schlosshotel und dem Umland möglichst schöne Werbefotos zu machen, packen die beiden auch den Start einer flotten Drohne ins Auge, die noch ungenutzt im Bulli auf ihren Einsatz wartet.

Doch in der Nacht scheint die Gondelbahn irgendwie doch noch in Betrieb zu sein. Jedenfalls sehen die Beiden eine der Gondeln die ganz offensichtlich zwei Personen transportiert. Doch als auch Elex und Cleo daraufhin die Bergstation erreichen, sieht wirklich nichts danach aus, als wären hier in den letzten Jahren überhaupt irgendwelche Menschen einer besagten Gondel entstiegen.

Besteht vielleicht die Möglichkeit, dass es sich hier bereits um potentielle Geister gehandelt haben könnte? Und wenn ja, was hatte die Gondelbahn mit den Selbstmorden auf dem Glockenturm zu tun, welcher sich nicht gerade in unmittelbarer Nähe befindet?

Allerdings wird auch Elex bald in seinen Träumen von erschreckenden Visionen gepeinigt, in denen sich scheinbar alles um Eifersucht, Verlustangst und Wut dreht. Und dies führt dazu, dass auch Elex sich nicht mehr wirklich der Ehrlichkeit und dem Vertrauen seitens Cleo in ihrer Beziehung sicher sein kann.

Dabei ahnt Elex zuerst noch nicht einmal, Dass diese Visionen selbst durch einen Geist ausgelöst werden, der in die Körper junger Männer eindringt, die ebenfalls so verliebt sind, wie er es einmal zu Lebzeiten gewesen war. Und schon damals ging diese Auseinandersetzung zwischen zwei Männern um eine junge Frau nicht gerade unblutig über die Bühne.

Doch leider hatte das Ganze mit dem Tod eben kein Ende und so reißt der Geist des ehemals Eifersüchtigen nun immer wieder junge, verliebte Männer in den Tod, weil dieser so seine damalige Schuld zu begleichen versucht.

Und zum Leidwesen von Cleo hat dieser unruhige Geist gerade Elex voll im Griff und auch Mr. Groth kreuzt hierbei den gefahrvollen Weg des "besessenen" Elex nach oben in den Glocketurm. Aber kann Cleo es noch verhindern, dass auch Elex sich in den Tod stürzt?

  • Erschienen am 16. Mai 2023
  • Neuer Roman

Ich hatte so gebetet, Elex möge springen und Cleo samt Groth gleich hinterher. Zumindest hätte damit der Lebensweg dieser selbsternannten "Geisterjäger" in der Romanserie GESPENSTER-KRIMI endlich ein Ende gefunden. Mal abgesehen davon, dass mein Leidensweg als gepeinigter Leser hier ebenfalls eine Erlösung erfahrten hätte.

Denn wenn ihr euch noch an meine Romanbesprechung vom „GESPENSTER-KRIMI“ Band 117 mit dem Titel „DER BUNKER“ erinnert, gelang es mir schon dort nicht wirklich, ein lobendes Wort für die Autorin Minnie Kromer und ihre "Geisterjäger" mit Schlafsack in einem alten Bulli zu finden.

Und leider reißt auch das neuerliche Werk der Autorin mit ihren recht farblosen Helden Elex Tannberger und Cleo Friedrichs mich hier wahrlich nicht vor Begeisterung vom Hocker. Und ich bin auch nicht wirklich jemand, der den einen oder anderen Fehler in einem Roman gleich zu einem Staatsakt hochjubelt. So manchen Fehler hat man ja schließlich auch selbst bereits in den eigenen Artikeln zu verantworten gehabt.

Aber wenn man gleich zu Beginn im Schnellverfahren gleich mit mehreren Sätzen bombardiert wird, wie etwa diese zwei Beispiele gleich unten, dann fragt man sich wirklich, ob da niemand bei Bastei ein Interesse hat, zumindest noch einmal ein Auge über die Texte zu werfen bevor man sie in den Druck gibt?

Beispiel 1:

"Darin würde sie ihn wohl kaum nicht finden" (Gespenster-Krimi/Band 120: "Die Gondelburg"/Seite 2)

Beispiel 2:

"Ein paar Krächen kreisten über ihr und machten sich laut bemerkbar." (Gespenster-Krimi/Band 120: "Die Gondelburg"/Seite 4)

Wie gesagt, da will ich die Schuld eben wirklich nicht nur bei der Autorin (bzw. anderen Autoren) suchen, denn im Eifer kann da durchaus schon mal was in die Binsen gehen und als Verfasserin (oder auch Verfasser) ist man hierbei mitunter auch recht schnell das, was man allgemein als "Betriebsblind" bezeichnen würde.

Und da steckt dann sicherlich auch kein böser Wille oder einfach nur Gleichgültigkeit hinter. Allerdings steht der Verlag hierbei auch in einer gewissen Verantwortung. Schließlich versucht man ja so ein Romanheft für stolze 2,40 Euro und nicht für Nüsse an die Leserschaft zu bringen.

Wie gesagt, wer keine Fehler macht, ist meistens bereits verstorben. Doch so geballt wie hier zu Beginn des Romans ist es schon mehr als nur auffällig.

Allerdings haperte es auch hier wieder mal im Bereich "Spannung" und "Gänsehaut" mehr als gewaltig. Denn Spannung kam innerhalb der Handlung für mich zu keiner Zeit auf und die Gänsehaut war wohl auch gerade im wohlverdienten Urlaub. Und das ärgert mich als Leser eigentlich noch wesentlich mehr als ein Satzfehler oder dergleichen.

Dafür war die Handlung nämlich leider recht langatmig und kam in Sachen Spannung schlicht nicht aus den Startlöchern. Eventuell hatte ich noch zu Beginn auf einen kleinen Überraschungseffekt innerhalb der Handlung gehofft gehabt. Schließlich wollte ich der Autorin hier endlich auch einmal ein Lob aussprechen können. Aber auch dieser positive Effekt blieb leider irgendwie aus.

Dafür konnte man die Handlung in einem Satz zusammenfassen: Alle Männer sind Schweine, nur mein Freund nicht, der ist mit seiner Verlustangst und Eifersucht nur dusselig. Aber selbst wenn diese Erkenntnis über die eigene Lebenszeit der besagten Figuren im Roman hinausgehen mag, wird daraus im Selbstlauf noch keine gruselige Geistergeschichte.

Fakt war war daher leider auch, dass ich extrem mit mir zu kämpfen hatte, nicht gleich mehrere Seiten einfach nur noch quer zu lesen, oder den vorliegenden Roman bereits nach den ersten 25 Seiten in die Papiertonne zu befördern. Eventuell wäre bei letzterem ja noch etwas Spannung aufgekommen. Zumindest hinsichtlich der Frage, ob ich mit dem Heft auch beim ersten Wurf gleich die Papiertonne treffen würde.

Und es gibt sicherlich noch andere finstere Arten, die eigene Lebenszeit vor die Wand zu fahren. Dafür brauche ich sicherlich keine Romane dieser seltsamen "Helden" mehr, die mit einem alten Bulli durch die Weltgeschichte rasen, nur um völlig hilflose Geister zu quälen, die offenbar nur einen unterbezahlten Job machen.

Mein Fazit fällt deshalb hier auch recht kurz aus

Ich will jetzt sicherlich nicht behaupten, dass die Welt den Roman "Die Gondelburg" nicht braucht. Allerdings hätte ich sicherlich locker auf ihn verzichten können. Denn irgendwie sieht so beim lesen wohl die Verschwendung von Lebenszeit aus. Zumindest wenn man versucht, Romane ernsthaft, aber auch mit einer erhofften Freude zu lesen, wo dann aber bereits die besagten Hauptfiguren einfach nur in ihrer beschriebenen Art maßlos an meinem Nervenkostüm zerren, so das man ihnen eigentlich nach der dritten Seite bereits einen baldigen Heldentod wünscht.

Eigentlich hapert es bei dem Roman „DIE GONDELBURG“ aus der Reihe GESPENSTER-KRIMI auch nicht nur an der fehlenden Spannung und der ebenso kaum vorhandenen gruseligen Atmosphäre. Auch sonst konnte ich mit den Beschreibungen z.B. des Umfeld der Handlung kaum wirklich brauchbare Bilder in meinem Kopfkino generieren.

Und so kam ich als Leser dann auch recht früh wieder in den Genuss des Gefühl, mit diesem Roman einfach nur eine ungeliebte Pflicht abzuarbeiten. Besonders nervig verhielt sich innerhalb der Handlung dann gleich auch die Figur des Elex, weil dieser fasst so geschildert wird, als wäre er in Sachen Geister und Co. irgendwie gerade auf Entzug.

Und dies untermauert damit einfach auch wieder einmal die generelle Unglaubwürdigkeit der hier handelnden Hauptfiguren im allgemeinen, was man dann leider am Ende ebenfalls nicht mehr in einer Rezension schön reden kann.

Von daher werde ich in Zukunft entsprechend spannungsfreie Romane innerhalb der Reihe GESPENSTER-KRIMI bei drohender Langeweile nun auch gleich abbrechen und diese somit auch nicht mehr hier rezensieren.

Das ist zum einen ein Selbstschutz, da ich nicht masochistisch Veranlagt bin und auch meine Lesezeit mit guter Lektüre lieber sinnvoll nutzen möchte. Daher möchte ich auch meine Freizeit, die ich hier in die Mitarbeit des Internetmagazin Zauberspiegel investiere, nicht lieblos verschwenden.

© Konrad Wolfram

1 Kommentar:

Rainer Schmidt hat gesagt…

Das Titelbild setzt sich zusammen aus Elementen der Titelbilder von Butler Parker Nr. 204: PARKER legt den Berggeist lahm (Seilbahn) und Butler Parker Nr. 299: PARKER knackt die Wasserburg (Burg).