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Dienstag, 7. November 2023

Hungriges Halloween

Gespenster-Krimi 132

Hungriges Halloween

von Thomas Williams

Sheriff Tully und sein Deputy Smith sind eigentlich in ihrem kleinen Ort in Arizona ein eher ruhiges Leben gewohnt. Doch unweit ihrer Stadt findet die kleine Louise Bekker beim Spielen etwas Grauenhaftes im Sand, was hier irgendwie nicht hinpassen will.

Denn offenbar wurden hier mehrere Menschen notdürftig vergraben, die vorher bis auf die blanken Knochen aufgefressen wurden.

Doch wer hatte diese Menschen ermordet und welche Bestie hatte sie fein säuberlich bis auf die Knochen abgenagt, denn die vorgefundenen Zahnspuren an den Knochen lassen auf kein bekanntes Raubtier schließen.

Die meisten der Leichen lassen sich anhand der DNA-Spuren als Menschen identifizieren, die allerdings nicht aus dem kleinen Ort stammen. Bei ihnen dürfte es sich schlicht um Menschen gehandelt haben, die wohl per Anhalter usw. unterwegs gewesen sein dürften.

Allerdings ist unter diesen Toten auch der Ehemann der ebenso jungen wie hübschen Laura Priest, bei dem man davon ausgegangen war, dass dieser sich vor einiger Zeit einfach nur aus dem Staub gemacht hatte, weil er eventuell seiner Frau fremdgegangen war.

Doch bei dieser bildhübschen Frau war auch diese Annahme eher recht hoch gegriffen gewesen. Und Mrs. Priest setzt ihrerseits nun Sheriff Tully unter Druck, weil sie wissen will, wer ihren Ehemann nun möglicherweise sogar ermordet haben könnte.

Tully wiederum macht sich allerdings auch Sorgen wegen der kleinen Louise, die aus einer recht armen Familie stammt, eigentlich keine Freunde hat und zum Spielen immer wieder die Kleinstadt verlässt. Denn was diese Menschen getötet und offensichtlich auch gefressen hat, dürfte immer noch irgendwo da draußen herumlaufen.

In der Zwischenzeit geht Louises Vater, Lionel Bekker, seinem Gelegenheitsjob als Klempner nach, bei dem er sich wegen der fehlenden Berufsausbildung auch unter Wert verkaufen muss um etwas Geld für die kleine Familie beizusteuern.

Doch bei seinem neuen Auftrag kommt es zu einem recht seltsamen Zwischenfall und dann stürzt auch noch sein Auftraggeber direkt vor Sheriff Tully aus dem Fenster, wobei ihm vorher förmlich die Kehle herausgerissen wurde.

Und dann bricht auch kurz darauf endgültig die Hölle aus, denn nun tauchen immer mehr grausige Kreaturen auf, die aussehen wie Kürbisse mit Augen, dürren Gliedmaßen und einem Maul mit rasiermesserschafen Zähnen, die es offensichtlich auf Menschenfleisch abgesehen haben.

Und das in einer Kleinstadt, wo man kurz vor Halloween eben genau dieses Fest mit gruselig geschnitzten Kürbissen, klassischen Horrorfilmen und jeder Menge Süßigkeiten für die Kinder eigentlich nicht feiert.

Als dann auch noch der Frauenheld Sam, der nicht an diese kleinen Monster glauben will, sich an die bildhübsche Witwe Laura Priest heranmachen möchte, wird es richtig ernst. Denn dies hätte er sich besser mehr als einmal überlegen sollen, wenn ihm wirklich etwas an seinem eigenen Leben liegt.

  • Erschienen am 28. 10. 2023
  • Ein neuer Roman von Thomas Williams

"Ich sage, die Tore der Hölle haben sich geöffnet und Dämonen fallen über unsere wunderschöne Ortschaft her. Das Grab in der Wüste war ein Zeichen. Eine Warnung! Nun werden wir alle sterben!" Tully ließ den Mann ausreden oder in diesem Fall ausschreien, denn er wurde mit jedem Wort lauter.“

(Gespenster-Krimi/Band 132, "Hungriges Halloween"/Seite 40)

Mit dem Roman von Thomas Williams schiebt der Bastei Verlag kurz vor dem Halloween-Fest, welches ja auch in Deutschland immer beliebter wird, einen Roman in der Reihe „GESPENSTER-KRIMI“ nach, der glatt wie die Faust aufs Auge passt.  Denn hier sind es gruselige Kürbisse mit Armen und Beinen, die wie blutgierige Piranhas über die Menschen in einem kleinen Wüstenort herfallen, um sie dann bis auf die Knochen bei lebendigem Leib abzunagen.

Das ist durchaus spannend beschrieben und schafft auch recht flott so manche Bilder im Kopf, welche auch aus einem typischen Horrorfilm der 80er Jahre stammen könnten. Zumindest fühlte ich mich hier etwas an den SciFi/Horrorfilm „GRITTERS - SIE SIND DA“ aus dem Jahre 1986 erinnert, wo kleine gefräßige Monster aus dem Weltraum plötzlich auf einer Farm in dem kleinen Ort Grovers Bend in Kansas einfallen.

Und eben wie bei diesem Film, so kommt ebenfalls ein recht ansprechender Humor auch in der Handlung des Roman „HUNGRIGES HALLOWEEN“ nicht zu kurz.

Das beginnt schon damit, dass man sich hier dem Halloween-Fest offenbar recht untypisch für die US-amerikanischen Gepflogenheiten völlig verweigert. 

Oder man kann sich auch ein Schmunzeln nicht verkneifen, wenn die kleine Louise Bekker im Diner Sheriff Tully nicht nur dessen Hot Dog abspenstig macht, sondern ihm auch noch eine doppelte Portion Pommes aus den Rippen leiert. Nicht zu vergessen auch die leicht schräge Besitzerin eines Comicladens samt ihres besten Kunden, die mir ebenfalls recht flott ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnten.

Das einzige, wenn auch recht kleine Manko des Roman liegt innerhalb der Handlung darin, dass die bildschöne Witwe Laura Priest auf Seite 25 plötzlich mal Michelle Priest heißt. Da dürften zumindest in Sachen Vornamen vielleicht dem Autor also mal kurz die Pferde durchgegangen sein.

Aber das lässt sich absolut verschmerzen bei einem Roman der passend zu Halloween ein geradezu perfekt gruseliges wie klassisches Flair der 80er Jahre zu bieten hat, welches neben der Spannung auch mit einem guten Schuss Humor aufzuwarten versteht.

Und auch wenn das Cover irgendwie nicht wirklich zum eigentlichen Inhalt der Handlung passt, so hat man seitens des Bastei Verlag hier doch ein glückliches Händchen gehabt, da es trotzdem perfekt zu Halloween passt, was schließlich auch Thema innerhalb der Handlung ist.

 © by Konrad Wolfram  

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