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Dienstag, 10. Oktober 2023

Mädchenschreie im Dämonenhaus

Gespenster-Krimi Band 130

Mädchenschreie im Dämonenhaus

von A.F. Morland (Friedrich Tenkrat)

Der Fabrikant Arthur Davis pflegt ein recht eigenwilliges Hobby als Dämologe und Parapsychologe. Doch wirklich einem Poltergeist, einem Dämon oder einem Vampir ist er bisher noch nie begegnet.

Das ändert sich allerdings, als er das finstere Haus in der Bellwood Street kauft, denn dort soll es nicht wenige düstere wie übersinnliche Phänomene geben. 

Allerdings, als er dann in dieses verfluchte Haus einzieht, nur um den finsteren Mächten dort den Garaus zu machen, merkt er leider viel zu spät, dass das Böse hier seine bescheidenen Fähigkeiten mehr als nur überschreitet.

Und so wird er in eine geradezu bizarre Welt gesaugt, die sich gleichsam irgendwie lebendig anfühlt. Und dann ist da der lebende Schatten, der sich in sein perfektes Ebenbild verwandelt.

Am gleichen Abend gibt in der Nachbarschaft der bekannte Schriftsteller Allen White der hübschen Journalistin Eve Cootchey ein Interview. Und als diese sich gerade wieder zu ihrem Wagen begeben will, wird sie von einem offensichtlichen Irren angegriffen, der sie umbringen will.

Erschrocken stellt White am Fenster fest, dass es sich hierbei nur um seinen Nachbarn Arthur Davis handeln könne. Zwar gelingt es Eve doch noch, mit ihrem Wagen die Flucht zu ergreifen, doch Davis bricht kurzerhand den Jaguar von White auf, der darin sogar noch den Zündschlüssel stecken gelassen hatte, um nun eine mörderische Hetzjagd auf Eve zu starten.

Doch Eve Cootchey hat mehr als nur Glück, während Arthur Davis diesen Wahnsinn selbst mit dem Leben bezahlt, weil er sich einige Zeit später von der Polizei belagert und teuflisch lachend von einem Lagergebäude stürzt. Selbst sein Neffe, der junge Arzt Dr. James Jenkins, der mit seiner Schwester Deborah zu den Lagerhäusern eilt, um seinen Onkel zur Vernunft zu bringen, gelingt es nicht, Davis von diesem Selbstmord abzubringen.

Doch bei der Beerdigung von Arthur Davis passieren erneut recht seltsame Dinge. So vernimmt man ein schauriges Stöhnen, welches aus dem Sarg zu kommen scheint, und als man diesen öffnet, bemerkt James Jenkins einen Schatten, welcher dem Sarg entweicht.

Von Davis Leiche fehlt nun jedoch jegliche Spur. Alle Spuren führen für James und Deborah indessen zu dem bekannten Spukhaus, in welches ihr Onkel gezogen ist. Und so macht James Jenkins sich mit seinem Freund Sam Corrigan auf, dort nach weiteren Spuren zu suchen.

Denn James ist überzeugt das dort etwas schlimmes passiert sein muss und sein Onkel eventuell sogar noch lebt, aber von bösen Mächten zumindest missbraucht wird. Aber auch Eve Cootchey macht sich auf zum Spukhaus, um eine weitere Story für ihre Zeitung zu erlangen. Und auch Inspektor Hunnicutt und Sergeant Dahl treffen dort ein, um weitere mögliche Spuren zu finden. Sie alle ahnen indessen nicht, dass das Böse hier bereits längst auf sie lauert.

  • Erschienen am 30. 09. 2023
  • Ein Grusel-Klassiker von A. F. Morland (Friedrich Tenkrat)

Da geschah etwas Unfassbares! Aus dem Mund des Toten kroch eine große fette schwarze Spinne. Ein ekelig behaartes Insekt. Es zuckte hoch, und Sam Corrigan spürte am Handballen einen schmerzhaften Stich.“

(Gespenster-Krimi/Band 130 "Mädchenschreie im Dämonenhaus" Seite 39)

Man merkt hier recht schnell beim Lesen, dass es sich hier um einen Roman handelt, der etwa gegen Ende der 1980er Jahre verfasst wurde. Schon die Handlung spielt, sofern man sich als Leser die Mühe macht, entsprechende Zahlen innerhalb der Handlung zu deuten, im Jahre 1985.

Es handelt sich bei diesem Roman der Reihe "GESPENSTER-KRIMI" mit dem Titel „MÄDCHENSCHREIE IM DÄMONENHAUS“ also um eine Neuverwertung eines älteren Roman des österreichischen Autors FRIEDRICH TENKRAT (geboren 1939 - gestorben 2022) unter seinem Pseudonym A.F. Morland, der durchaus auch bekannt war durch seine eigene Horrorserie im Bastei Verlag unter dem Titel TONY BALLARD.

Dass man es hier wirklich mit einem Gruselroman zu tun hat, merkt man natürlich schon recht schnell zu Beginn. Jedoch rutscht die Handlung dann bis zirka zur Mitte des Romanheftes eher in eine leidliche Form des trivialen Krimi ab, wo ein offensichtlich Irrer eine für ihn wildfremde junge Frau zu erwürgen versucht, was dann in eine gefährliche Autojagd mündet, mit dem der angebliche Arthur Davis dann seinen Mordversuch vollenden will.

Da beides scheitert, nimmt sich das dämonische Wesen in der Gestalt eben des Hobby-Geisterjägers mit einem Srung vom Dach einer Lagerhalle selbst das Leben. Leider, so muss ich hier gestehen, trug diese Handlung bei mir persönlich nicht gerade dazu bei, die allgemeine Spannung aufrecht zu erhalten, zumal man hier auch keinerlei Logik innerhalb der Handlung zu erkennen vermochte.

Erst zu Beginn der zweiten Hälfte des Romans, wo sich die Handlung wieder ins Spukhaus verlagert, kommt es zu recht schaurig beschriebenen Szenen hinsichtlich einer Leiche und bald jeder Menge schwarzer Spinnen. Und auf diesem gruseligen Niveau hätte es für mich hier auch durchaus weitergehen dürfen, zumal auch alle Voraussetzungen hierzu vom Autor durchaus gelegt worden waren.

Nur leider wurde die Handlung, nachdem dann auch als letztes die Polizisten im Spukhaus eingetroffen waren, immer bizarrer. Und irgendwie erinnerte mich die weitere Handlung dann auch entfernt etwas an die biblisch-prophetische Geschichte von Jona und dem Wal, auch wenn es hier keinen Wal gibt.

Stattdessen finden sich unsere Protagonisten im inneren einer gewaltigen dämonischen Kreatur wieder und werden offensichtlich ganz langsam ihrer Lebensenergie entzogen, also quasi verdaut. Was hier also laut dem Autor wohl das gruselige Element noch anheben sollte, bewirkte bei mir dann leider das genaue Gegenteil. Oder anders gesagt, die Handlung verlor einfach zu viel an Bodenhaftung und bewegte sich von einem Gruselroman eher hin zu einem leicht bizarren Märchen.

Da passte es dann auch, dass der Held (James Jenkins) mit Eve Cootchey am Ende seine Prinzessin ehelichen konnte und nur der gewaltige Dämon das zeitliche segnen musste, während wirklich alle anderen gesund und munter wieder in ihr bisheriges Leben zurückkehren konnten. Nur das erhoffte gruselige Flair blieb hierbei für mich leider eher auf der Strecke.

 © by Konrad Wolfram

1 Kommentar:

Rainer Schmidt hat gesagt…

Der Roman ist im Original erschienen als Gespenster-Krimi Nr. 597: Wo Satan wohnt (16. April 1985). Das Titelbild stammt von Spuk-Roman Nr. 87: Im Bann des Unsichtbaren.