Mythor Band 137
Heerführer der Finsternis
von Hugh Walker
Nottr hat mit seinen Gefährten und den wenigen Überlebenden Sasgen deren Winterlager erreicht.
Dort anbekommen kontaktiert Thonensen die Weisen seines Rates, die ihm aber nicht viel über den Nordstern erzählen können. Mit sechs der Ältesten gehen sie ins Lager der Chimerer, die, seit Oannons Tempel verschlossen ist und sie ihren Tribut an die Finsternis nicht mehr zu entrichten müssen, in den Eislanden gelangt sind und dort eine neue Heimstätte errichtet haben. Sie wollen, da Allumeddon naht, für die Sache des Lichtboten kämpfen.
Zusammen mit den Chimerern unter Führung von Ahang begeben sich Nottr und seine Gefährten mit den Maschinenvögel und den Maschinenkriegern dieses Volkes zum Nordstern. Dort werden sie von Dunkelkriegern angegriffen. Nach anfänglichen Erfolgen stellen sich die Maschinenkrieger der Chimerer aber plötzlich gegen sie, weil die Kräfte der Dunkelheit Macht über sei erlangen. Auch die getöteten Dunkelkrieger stehen wieder auf und greifen erneut an.
Im Kampf bekommen Nottr & Co. jedoch Hilfe von Arnim O’Dice und seinen Männern, die Avanathus, der Wächter des Nordsterns, geschiickt hat, um ihnen im Kampf gegen den dämonischen Xandor Capotentil, der die dunkle Zacke am Nordstern beherrscht, beizustehen.
O'Dice bringt die Schar um Nottr nach dem Kampf zum Königstroll Avanathus und zu den übrigen Königstrollen. Da der Xandor unbedingt besiegt und die dunkle Zacke zurückerobert werden muss, entscheidet sich Dilvoog dafür, sich zur Luscuma zu begeben, die ebenfalls am Norderstern gelandet ist, um den Deddeth zu kontaktieren. Als er dort angekommen ist, findet er heraus, dass der Deddeth nicht mehr existiert und vom Xandor vernichtet wurde. So kehrt Dilvoog zu seinen Gefährten zurück.
Nottr, Thonensen, Dilvoog sowie Mon’Kavaer wagen daraufhin mit einigen Maschinenenkrieger, die von Licht erfüllt sind, und mehreren Dutzend Trollen den Vorstoß, doch sie geraten in eine Falle des Xandors.
Danach nehmen die Königstrolle die dunkle Zacke in ihren Besitz und erfüllen sie wieder mit der Magie des Lichtes. Damit ist der Nordstern wieder komplett in der Hand der Königstrolle.
Nottr und seine Gefährten entscheiden sich schließlich dafür, mit der Luscuma nach stong-nil-lumen aufzubrechen, um vielleicht ALLUMEDDON doch noch verhindern zu können. Doch keiner schafft es, dass Schiff zu steuern, bis sich Dilvoog entscheidet seinen Wirtskörper zu verlassen und diese Aufgabe zu übernehmen.
Nachdem die Königstrolle die Luscuma mit allerlei Vorräten beladen haben, gehen neben Nottr und seinen Kampfgefährten auch die Sasgen und die Asgnorjen an Bord, die zu ihren Dörfern zurückkehren möchten. Hinzu kommen die Chimerer mit ihren Maschinenenkriegern sowie ein Dutzend von Arnim O’Dices Männern, die ebenfalls Nottr begleiten wollen, um ihn in seinen Kampf zu unterstützten.
Zuletzt kommt auch der Xandor an Bord, der ihnen auf dem Flug von einem unterirdischen Weg, der Gorgan mit Vangor verbindet erzählt. Und dieser führt direkt zum Nordstern.
Um die Worte des Xandors zu überprüfen, drehen sie um und kehren zum Nordstern zurück. Dort angekommen weigern sich aber Avanathus und die übrigen Königstrolle den Nordstern zu verlassen. So 'überreden' sie Capotentil sie zum Tor der unterirdischen Verbindung zwischen Gorgan und Vangor zu bringen.
Doch der Plan scheitert, den Durchgang für immer zu verschließen. Es kommt zu einer Konfrontation zwischen Nottr und seinem Sohn Xatan, dem es gelingt das Schwert Seelenwind unschädlich zu machen und zu zerstören…
- Erschienen am 8. Dezember1983
- Titelbild-Zeichner: Nicolai Lutohin
- Innenillustrationen: Jochen Fortmann
- Detailkarte 95
- Mythors Welt: Trolle
- Letzter Roman mit Nottr!
Mit „HEERFÜHRER DER FINSTERNIS“ hat der Autor HUGH WALKER zwar ein ganz interessantes Nottr-Abenteuer geschrieben, man spürt aber auch in seinem Roman, dass ihm ALLUMEDDON und das Ende des Schattenzonen-Zyklus im Nacken saß, weil in „HEERFÜHRER DER FINSTERNIS“ ziemlich viel auf einmal abgehandelt wird.
Hätte Hugh Walker diesen Roman im ähnlichen Stil verfasst wie „DAS AUGE DES KRIEGERS“ geschrieben, wäre der Roman noch ein Highlight der Fantasy-Serie „MYTHOR“ geworden. So aber ist nur der Mittelteil des Romans recht vielversprechend geworden.
Dagegen ist der Anfang, wo im ersten Viertel Xatan und Avanathus auftauchen bzw. 'eingeführt werden völlig fehl am Platze. Auch der Aufenthalt beim Xandor wirkt nicht nur langweilig, sondern auch unglaubwürdig. Denn seit vielen Generationen führen die Königstrolle und deren Verbündeten einen Krieg gegen den Xandor und seine Heerscharen. Und dann kommen da einfach Nottr und seine Gruppe zum Nordstern, machen den Xandor betrunken und nehmen ihn gefangen. Also unglaubwürdiger geht es nun wirklich nicht.
Auch das Ende von „HEERFÜHRER DER FINSTERNIS“ wirkt nicht nur ziemlich unspektakulär und überhastet abgefertigt, sondern die Geschichtge mit der Schließung des unterirdischen Tores wird ebenfalls auf nur wenigen Seiten abgefertigt. Nottr wird darin schließlich mit seinem Sohn Xatan konfront sowie den Nordstern mit seinem Heer erobert.
Die Frage ist, warum nimmt Nottr nicht die Chimerer und ihre Maschinenkrieger mit, die hätten zusammen mit Seelenwind, Xatan und sein Heer schon aufgehalten. Aber nein, dagegen zieht Nottr mit einer sehr kleinen Gruppe los, lässt sich von dem Xandor auch noch sein Schwert abnehmen, was schließlich von Xatan zerstört wird.
Alles in allem hinterlässt der Roman „HEERFÜHRER DER FINSTERNIS“ eher einen negativen und sehr schalen Beigeschmack, auch weil der Roman das letzte NOTTR-Abenteuer der Fantasy-Serie darstellt. Denn danach tauchte Nottr in der Fantasy-Serie „MYTHOR“ nie wieder auf.
Was wäre es schön gewesen, hätten Nottr und seine Verbündete eine kleine Schlacht mit Hilfe der Magie der Königstrolle geführt. So hätten sie Xatan wenigstens aufhalten und zurückschlagen, und so das Tor für immer versperren können.
So aber verschwand Nottr nach „HEERFÜHRER DER FINSTERNIS“ sang- und klanglos aus der Fantasy-Serie, sehr zum Ärger vieler Mythor-Leser und Nottr-Fans. Zu begreifen ist diese Vorgehensweise nicht, zählte doch Nottr zu der beliebtesten Figur in der Fantasy-Serie.
© by Ingo Löchel
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen