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Montag, 25. Juli 2022

Zum 40. Todestag – Comiczeichner Hal Foster

Hal Foster wurde am 16. August 1892 als Harold Rudolf Foster in Halifax, Neuschottland, Kanada, geboren. Als Foster vier Jahre alt war, verstarb sein Vater.

Mit vierzehn Jahren verließ Hal die Schule, um seine Familie finanziell zu unterstützen, die durch den frühen Tod des Vaters in arge Not geraten war. So verdient er 1906 unter anderem als Fallensteller in den Wäldern seiner Heimat sein Geld.

1911 zog die Familie nach Winnepeg, der Provinzhauptstadt von Manitoba, wo sein Stiefvater nach seinem Bankrott einen Neuanfang versuchen wollte.Nach einem ungeliebten Bürojob, fand Hal Foster, der schon immer gerne gezeichnet hatte, eine Beschäftigung als Reklamezeichner beim kanadischen Versandhaus T. Eaton Co., Hudson's Bay Company und Christie Grants.

Während der kanadischen Wirtschaftskrise von 1913 arbeitete er als freier Mitarbeiter für diverse Zeitungen. Während dieser Zeit lernte er Helen Wells kennen, die er am 28. August 1915 heiratete.

Um seine Familie ernähren zu können, die nach der Geburt der beiden Söhne Arthur und Edward, auf vier Personen angewachsen war, arbeitete Hal Foster als Jagdführer in den entlegenen  Gebiete Ontarios und Manitobas.

1917 steckte er östlich vom Lake Winnepeg einen Goldclaim ab, der sich aber als nicht sehr ergiebig erwies. Ein weiterer Goldclaim im Lake Rice Distrikt wurde ihm drei Jahre später von Claimräubern gestohlen.

1921 entschloss sich Hal Foster nur noch als Künstler zu arbeiten. So ging er nach Chicago, wo er sich am "Art Institute of Chicago" und an den Kunstakademien "American Academy" und "Chicago Academy of Fine Arts" ausbilden ließ.

Neben dem Unterricht fand Foster Arbeit bei Jahn & Engraving Co. Dieser Job ermöglichte es ihm, seine Familie nach Chicago zu holen.

1928  lernte Foster Joseph H. Neebe kennen, der von Edgar Rice Burroughs die Rechte für einen "TARZAN"-Comic erworben hatte. Nach anfänglichem Zögern nahm er schließlich das Angebot von Neebe an, den Roman "TARZAN OF THE APES" von Edgar Rice Burrouhgs in Form eines Comicstrips zu bearbeiten.

Und so erschien am  7. Januar 1929 die erste "TARZAN OF THE APES" - Bildgeschichte in dreizehn amerikanischen Tageszeitungen (zeitgleich mit dem von Dick Calkins gezeichneten "BUCK ROGERS", so dass beide Serien als erste Abenteuerstrips der Comic-Geschichte gelten).

Foster mochte seinen neuen Job aber nicht besonders, erfüllte jedoch seinen Vertrag, Burroughs' Roman "TARZAN OF THE APES" in 60 Episoden zu je 5 Bildern umzusetzen, und wandte sich anschließend wieder der Werbung zu. Aber die "TARZAN"-Strips kamen so gut an, dass die Leser eine Fortsetzung forderten. Doch Foster wollte die Serie nicht fortsetzen.

Erst als auch "TARZAN"-Episoden für die Sonntagszeitungen gemacht werden sollten, ließ sich Foster zu einer weiteren Mitarbeit überreden, zumal das Anzeigengeschäft durch die Wirtschaftskrise in den USA rückläufig war.

So erschien 15. März 1931 erschien in einigen amerikanischen Zeitungen die erste farbige Comicseite von "TARZAN". Diese und die folgenden 27 Seiten zeichnete Rex Maxon. Ab dem 27. September 1931 übernahm schließlich Hal Foster die Serie "TARZAN".

Doch mit den Jahren wurde Foster die Arbeit an der "TARZAN"-Serie zu monoton und Foster hatte keine Lust mehr, die Geschichten eines anderen Autors zu illustrieren. Und so begann er damit, eine eigene Serie zu entwickeln.

1935 verhandelte mit dem King Features Syndicate über die Veröffentlichung seiner eigenen Serie. Doch erst ein Jahr danach zeigte William Randolph Hearst, einer der Gründer von King Features, Interesse an der Idee, auch weil er durch die Arbeit an "TARZAN" auf Hal Foster aufmerksam geworden war, der Foster unbedingt für seine Firma gewinnen wollte.

So nahm Foster im Jahr 1937 schließlich das Angebot von Hearst an, seine Serie im "New York Journal" zu veröffentlichen, wodurch Foster nach acht Jahren endlich seinen Traum erfüllen konnte, seine eigenen Texte zu illustrieren.

Am 13. Februar 1937 war es dann endlich so weit. Im "New York Journal" feierte die Comic-Serie "PRINZ EISENHERZ" mit ihrer ersten Seite ihre Premiere. Danach zeichnete Hal Foster 34 Jahre lang jede Woche eine weitere Seite für seine Serie.

Bis 1971  waren dies insgesamt 1.788 Seiten, bis er „PRINZ EISENHERZ“ am 23. Mai 1971 an den Zeichner John Cullen Murphy (1919-2004) übergab. Foster schrieb aber bis Anfang 1980 noch die Geschichten für die Comic-Serie.

Hal Foster verstarb am 25. Juli 1982 im Alter von 89 Jahren in Spring Hill, Florida, USA.

Seit 1950 erschien die Comic-Serie "PRINZ EISENHERZ" in Deutschland, Österreich und in der Schweiz bis 1968 in verschiedenen Zeitungen. Unter anderem in der Wochenzeitschrift "IILLUSTRIERTE WOCHE" des Badischen Verlages. Später in "WELT AM SONNABEND" und in "NEUE WELT".

Ab Anfang der 1950er Jahre erschienen Sammelbände der Abenteuer von  "PRINZ EISENHERZ" im Badischen Verlag, die es bis 1963 auf insgesamt 11 Bände brachten.

1952 erschien im Aller Verlag die "PHANTOM"-Reihe heraus, in der neben Comics von Hopalong Cassidy oder Bob und Frank auch einige Abenteuer mit "PRINZ EISENHERZ veröffentlicht wurden.

Ab 1954, dem dritten Jahrgang der Aller-Reihe, gab es dann eine eigenständige Eisenherz-Reihe. Diese brachte es auf insgesamt 15 Bände (1954: Bd. 1 bis 10; 1955: Bd. 1 bis 5), teilweise mit Coverbildern aus dem Kinofilm von 1954. Diese 15 Ausgaben des Aller Verlages wurden im Jahr 1992 bei Hethke neu aufgelegt.

1970 begann schließlich Wiener Verleger Heinz Josef Pollischansky mit seiner Albenausgabe der Serie „PRINZ EISENHERZ“. Zu Anfang druckte er die die Ausgaben des Badischen Verlages nach. Doch deren Qualit6ät und vor allem die vorgenommenen Kürzungen gefielen ihm mit der Zeit nicht, so dass er eine komplette Neuausgabe der Serie "PRINZ EISENHERZ" startete, in der bis 1986 insgesamt 50 Bände erschienen, bis die Serie eingestellt wurde.

Der Verleger Abi Melzer verlegte "PRINZ EISENHERZ" ab 1971 in einer neuen Übersetzung in Buchform. Die Reihe brachte es auf 11 Bände. 1981 wurde die Bücher neu aufgelegt.  Die Eisenherz-Bände des Melzer Verlages wurden zur Vorlage für verschiedene Buchclub- und Taschenbuchausgabe von "PRINZ EISENHERZ" bei verschiedenen Verlagen.

In Taschenbuchformat erschienen die Eisenherz-Comics beim Condor-Verlag, nachdem in den Comic-Magazinen "PRIMO" und "ZACK" bereits einzelne Eisenherz-Episoden veröffentlicht worden waren.

Ab 1988 erschien schließlich eine Werkausgabe der Comic-Serie "PRINZ EISENHERZ" beim Carlsen Verlag, die  2016 allerdings mit Band 91 eingestellt wurde. Die ersten 40 Bände enthalten die von Hal Foster gezeichneten Folgen.

Seit 2006 erscheint eine Gesamtausgabe der Comic-Serie "PRINZ EISENHERZ" als Hardcover-Ausgaben im Bocola-Verlag. Nachdem die Werke von Hal Foster, John Cullen Murphy und Gary Gianni dort veröffentlich worden sind, erscheinen im Verlag aktuell die Eisenherz-Bände aus der Feder von Thomas Yeats.

© by Ingo Löchel

Prinz Eisenherz - Verlagsausgaben

Aller Verlag

  • 1954: 1 bis 10
  • 1955: 1 bis 5

Pollischansky

  • 1970 bis 1986: 50 Bände

Melzer

  • 1971 bis 1977: 11 Bände
  • 1981 bis 1983: 14 Bände
  • 2003 bis 2006: 15 Bände

Gondrom-Verlag

  • 1978 bis 1988: 10 Bände

Condor Verlag

  • 1980 bis 1982: 6 Bände

Splitter

  • 1992 bis 1999 (Die Jahre 1937-1956)

Carlsen Verlag (1987-2016)

  • Werkausgabe - Bände 1 bis 91
  • Die Seiten 1 bis 4098 (Entspricht den Jahren 1937-2015)

Bocola Verlag seit 2006

  • Serie I: Hal Foster-Gesamtausgabe
  • Bände 1-18 - Die Jahre 1937-1971
  • Serie II: Die Nachfolgezeichner
  • Bände 1-22 - Die Jahre ab 1971

 

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