Translate

Sonntag, 10. April 2022

Die Rache der Schwarzen Göttin

 

John Sinclair Band 2271

Die Rache der Schwarzen Göttin

von Rafael Marques (Rafael Hoppe)

Dem Echsendämon Rakk ist es nicht gelungen, nach Twlight City zurückzukehren, um seine alte Liebe wiederzusehen. Stattdessen muss er sich auf eine kleine Yacht flüchten, die ihm ein Klient als Ausgleich für seine Dienste zur Verfügung gestellt hat. 

Unterdessen denkt Johnny Conolly im Bungalow seiner Eltern nicht nur an seine vergangenen Abenteuer in Twilight City zurück, sondern auch an die Personen, die er bei seiner Rückkehr auf die Erde dort zurücklassen musste.

Nach wie vor glaubt er, dass Rakk beim letzten Kampf mit Norek durch einen vergifteten Dolch getötet worden ist.

Nachdem Johnny aus einem wirren Traum aufgewacht ist, indem er unter anderem von einem Wesen aus Twilight City verfolgt wurde, klingelt es plötzlich an der Haustür. Überrascht muss er feststellen, dass Bella Tosh, die Polizistin aus Twilight City, vor der Tür steht.

Tosh erzält ihm, dass die Schwarze Göttin zurückgekehrt ist und ganz Twilight City unter ihrer Kontrolle gebracht hat.

Als Johnny klar wird, dass mit Bella Tosh irgendetwas nicht stimmt, ist es bereits zu spät. Mit Hilfe ihrer magischen Kräfte, gelingt es Bella, die unter dem Einfluss der Schwarzen Göttin geraten ist, Johnny auszuschalten und zu entführen.

Unterdessen sind John Sinclair und Suko nach Irland unterwegs. Denn nach einem Beben sind in Mulkanny alle Bewohner spurlos verschwunden. Als die beiden Geisterjäger das Dorf erreichen, werden sie von Sergeant Dan Clayton darüber informiert, dass Moynish More, die am nächsten gelegene Insel, komplett im Meer versunken  ist.

Auf Moynish More befand sich eine leerstehende Villa, die Ende des 19. Jahrhunderts von einigen britischen Adligen dort errichtet worden war, um okkulten Praktiken nachzugehen.

Um mehr darüber zu erfahren, wollen sie Kontakt zu Morgan O'Grady aufnehmen, der allerdings nichts mit der Polizei zu tun haben will, da er schon einige Male wegen diverser Körperverletzungen, Schmuggel von Antiquitäten und wissenschaftlich bedeutsamer Güter und Drogenbesitzes im Gefängnis gesessen hat, der von sich aber behauptet ein Magier zu sein und mit Dämonen in geistiger Verbindung zu stehen.

Als John und Suko zusammen mit Sergeant Dan Clayton sein Haus am Rand der Dünen erreichen, finden sie dessen Leiche im Inneren des Gebäudes. Als O’Grady plötzlich von den Toten erwacht und John Sinclair angreift, überschlagen sich die Ereignisse... 

  • Erschienen am 18. Januar 2022
  • Ein Roman mit dem Echsendämon Rakk und Johnny Conolly

Mit dem „JOHN SINCLAIR“-Roman „DIE RACHE DER SCHWARZEN GÖTTIN“ versucht der Autor RAFAEL MARQUES zum einen Handlungsstränge aus der eingestellten Serie „DARK LAND“ mit der Serie „JOHN SINCLAIR“ und zum anderen Themenbereiche aus der Serie „JOHN SINCLAIR“  (wie den Psychonauten-Dämon und Aibon)  mit der Serie „DARK LAND“ zu verbinden, was leider nicht wirklich gelingt.

Zumal nicht alle Sinclair-Leser die Serie „DARK LAND“ gelesen haben. Denn es braucht ein bestimmtes Hintergrundwissen aus beiden Serien, um die Handlung des „JOHN SINCLAIR“-Romans von Rafael Marques zu verstehen und nachvollziehen zu können.

Zudem gibt die recht dünne und wirre Handlung des Romans auch nicht sehr viel her, die auch noch durch die vielen Themenbereichen aus beiden Seiten sehr vollgestopft und überfrachtet wirkt.

Denn insgesamt hätte die Handlung mit Rakk und Johnny Conolly sowie der Schwarzen Göttin durchaus ausgereicht, um einen interessanten Roman zu schreiben, und das Auftauchen von John Sinclair und Suko zu erklären. Dagegen wirkt der langweilige und unrealistische Handlungsstrang mit John und Suko in Irland völlig fehl am Platz.

Auch die Erklärungen des Autors Rafael Marques, wie es der Schwarzen Göttin gelungen ist, zu überleben, wirken nicht sehr glaubwürdig. Ich zitiere mal:

„Wie du weißt, hätte ich eigentlich längst tot sein müssen, doch eine andere, mächtige Gestalt hat sich meine Seele einverleibt und wieder freigelassen, um in seinem Namen Twilight City zu befrieden und dafür zu sorgen, dass du niemals wieder in unsere Welt zurückkehrst. Alles ging dort seinen gewohnten Gang weiter, mit dem Unterschied, dass ich jedes Wesen aus dem Hintergrund heraus kontrollierte. Nur einer kleinen Gruppe gelang es, meinem Einfluss zu entfliehen und sich in die Tiefenstadt zurückzuziehen, zu der später auch Bella Tosh hinzustieß.

Johnny lag es auf der Zunge, danach zu fragen, wer diese mächtige Gestalt wohl war, die sich der Seele der eigentlich vernichteten Göttin angenommen hatte. In seiner Welt hätte er sofort an den Spuk gedacht, den letzten der Großen Alten, der sich von den Seelen der getöteten Dämonen ernährte. Der Spuk war auch als Namenloser bekannt, und der Gedanke an diesen Umstand erinnerte ihn daran, dass es auch in der Welt von Twilight City eine Gestalt mit diesem Namen gab. War er es, dem die Schwarze Göttin ihre Rückkehr zu verdanken hatte...“

„Ich diene nicht dem Namenlosen – nicht mehr. In Twilight City war ich nicht mehr als seine Sklavin, seine Marionette, aber als Rakk eine Transzendenz-Sphäre geöffnet hat, habe ich meine Chance gesehen, in die Freiheit zu entkommen. Ich bin ihm in deine Welt gefolgt und hätte es fast geschafft, ihn zu töten. Leider ist ihm im letzten Moment die Flucht gelungen.

Nur deshalb habe ich dich nicht sofort zerfetzt – ich wollte ihn durch dich anlocken. Zeit genug hätte er ja gehabt, nachdem ich dich erst durch die falschen Visionen und schließlich noch durch Bella geködert und Zeit geschunden habe. Aber anscheinend ist ihm dein Leben keinen Bead mehr wert, sonst wäre er längst hier aufgetaucht, um dich zu retten.“

Doch wie gelang es der Schwarzen Göttin Bella Tosh in ihre Gewalt zu bringen?

„Sie hat wirklich die Weißen Herrscher besiegt und dadurch ungeahnte Kräfte erlangt, mit denen sie auch gegen mich einen – zugegebenermaßen aussichtslosen – Kampf geführt hat. Als mir der Übertritt in deine Heimatwelt gelungen ist, wollte sie mich verfolgen, und genau in diesem Moment habe ich sie überwältigen und zu meiner Sklavin machen können.“

Am Ende von „DIE RACHE DER SCHWARZEN GÖTTIN“ wird dann die mächtige Schwarzen Göttin mitsamt dem Psychonauten-Dämon vernichtet. Anscheinend wollte man die beiden Themenbereiche „Psychonauten-Dämon“ und „Schwarze Göttin“ endgültig aus Serie „JOHN SINCLAIR“ entfernen. Ob das mit diesem Roman so gut gelungen ist, lass ich mal dahingestellt.

Die Frage, die ich mir beim Lesen des Romans allerdings zusätzlich gestellt habe, ist, warum Rakk Johnny Conolly nicht schon längst darüber informiert hat, dass er überlebt hat und sich auf der Erde befindet. Denn durch dieses Nichtwissen schlittert Johnny erst recht in die gefährliche Situation mit der Schwarzen Göttin und Bella Tosh.

Der Echsendämon Rakk ist eine Erfindung des Autors Rafael Marques, der sein Debüt in dem sechsten  „DARK LAND“-Roman „VERLORENE SEELEN“ gab. Sein „JOHN SINCLAIR“-Debüt erfuhr Rakk 2019 mit dem Roman „AUS DEN TIEFEN DES HADES“ (JS # 2135).

Danach erlebte Rakk als New Yorker Privatdetektiv Nathaniel Dekker in der Serie „JOHN SINCLAIR“ weitere Abenteuer. So unter anderem in „JS # 2237: DAS VAMPIR-AMULETT“

© by Ingo Löchel

 

Keine Kommentare: