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Donnerstag, 3. Februar 2022

Zum 100. Geburtstag: Krimi-Autor Hans E. Ködelpeter

Heute vor 100 Jahren wurde der Autor Hans E. Ködelpeter geboren. Ein guter Grund an dieser Stellen an den deutschen Kriminalschriftsteller zu erinnern...

Hans E. Ködelpeter wurde am 3. Februar 1922 in Chemnitz geboren. Dort  ging er auch zur Schule und absolvierte eine kaufmännische Ausbildung an der Wirtschaftsoberschule.

Während des Zweiten Weltkrieges diente Ködelpeter als Soldat, geriet jedoch in Kriegsgefangenschaft. 

Nach seiner Rückkehr floh er nach Westdeutschland, wo er in den 1950er Jahren begann, seine große Leidenschaft, seine Liebe zum Schreiben, zum Beruf zu machen.

"Seine große Liebe galt seit seiner Jugend dem Schreiben. Er hat schon immer geschrieben, aber eben nicht veröffentlicht." (1)

Ab Mitte der 1950erJahre veröffentlichte Hans E. Ködelpeter im Merceda-Verlag/Heinz Borgsmüller Verlag seine "KOMMISSAR MORRY"-Romane unter dem Pseudonym G. E. MORRY, die dort als Leihbücher veröffentlicht wurden. Die sechs Romane 

  • Der Henker kam zu spät
  • Der Schlüssel zum Tod 
  • Der Mann, der zweimal starb 
  • Die Wölfe 
  • Der Judas von Sodom
  • Ich werde schweigen

der "KOMMISSAR MORRY" - Reihe wurden jedoch von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften indiziert. Und zwar am 

  • am 19. Juni 1958,
  • am 18. September 1958, 
  • am 24. Oktober 1958 ,
  • am 22. November 1958,
  • am 17. Dezember 1958,
  • am 20. Januar 1959.

Weitere Kriminalromane von Hans E. Ködelpeter erschienen zudem in der Merceda-Reihe "NEUES AUS DER DUNKELWELT".

Ab Ende der 1950er Jahre wurden einige dieser Romane unter dem Pseudonym GENE MORRY als Neuauflage in der Heftroman-Reihe "SILBER KRIMI" des Zauberkreis-Verlages veröffentlicht.

Zudem schrieb der Autor Hans E. Ködelpeter auch die Leihbuch-Serien "ARLON BRANDO", "HANNS HART", "HELLO AMBOSS", "JOHN TIGER" und "LUCKY HELLO", wobei bei diesen Serien auch noch andere Autoren mitschrieben.

Als die Ära der Leihbücher ab Mitte der 1960er Jahre langsam zu Ende ging, hatte Hans E. Ködelpeter bereits Kontakte zum Bastei Verlag geknüpft und stieg 1965 als Autor in die Serie "JERRY COTTON"“ ein. 

Zwischen 1965 und 1977 schrieb der Autor laut der Auskunft von Dr. Florian F. Marzin vom Bastei Verlag insgesamt 120 Jerry Cotton-Romane. 

"Es begann mit Romanen der sogenannten Trivialliteratur für Leihbüchereien. Als dieses Metier dem Ende zuging, hatte er bereits Kontakte zu anderen Verlagen, z. B. Bastei-Lübbe. Für diesen Verlag schrieb mein Mann etliche Jahre an der Serie Jerry Cotton." (2)

Ab 1973 schrieb Hans E. Ködelpeter unter dem Pseudonym REX GORDON seine ersten "KOMMISSAR X"-Romane und ab 1974 auch Taschenbücher für die Krimi-Serie. 

Für die Serie "KOMMISSAR X" verfasste der Autor insgesamt 65 Heftromane und 6 Taschenbücher, bis er 1982 aus der Serie ausstieg. 

Neben "KOMMISSAR X" schrieb Ködelpeter unter anderem auch für die Serien "FLEDERMAUS KRIMINAL ROMAN" (unter Guy Brent),  "FRANCO SOLO" und  "VAMPIR HORROR ROMAN" (unter Balmore Cedric).

Mitte der 1970er-Jahre verfasste Hans E. Ködelpeter unter dem Pseudonym CHARLES FLEMING mit "BLUTORGIE IN DER LEICHENGRUBE" (DK # 22) auch einen Roman für die Serie "DÄMONENKILLER". Leider blieb dieser Roman Ködelpeters einziger Beitrag für die "DÄMONENKILLER"-Serie.

"BLUTORGIE IN DER LEICHENGRUBE ist der einzige Beitrag zu unserer Horror-Serie von Charles Fleming. Leider bestand mein Kontakt zu diesem Autor seinerzeit nur aus einem kurzen Briefwechsel, und bedauerlicherweise blieb es mir versagt, ihn näher kennenzulernen. 

Ich vermag auch nicht mehr zu sagen, was der Grund war, warum Charles Flemings Debüt-Roman gleichzeitig auch sein Ausstieg aus der DÄMONENKILLER-Serie war, denn das ging über die VAMPIR-Redaktion, die damals ihren Sitz in München hatte." (3)

Der Autor führte mit seinem Roman „"BLUTORGIE IN DER LEICHENGRUBE"“ die interessante Figur des KIWIBIN in die Dämonenkiller-Serie ein, die der Serie –meines Wissens –auch erhalten blieb.

"Sie werden bei der Lektüre bemerken, daß ich gelegentlich ein wenig von der Marschroute abgewichen bin und eine neue Figur (Kiwibin) eingeführt habe, im wesentlichen war ich jedoch selbstverständlich bemüht, mich an Ihr Treatment zu halten. Ob Kiwibin der Serie erhalten bleibt oder unter den Tisch fällt, überlasse ich Ihnen." (4)

Ab Anfang der 1980er-Jahre arbeitete Hans E. Ködelpeter bis zum Ausbruch seiner Krankheit im Jahr 1993 hauptsächlich für die Agentur Grit Peters in Estorf (Landkreis Stade) bei Hamburg und schrieb Kurz- und Fortsetzungsromane unter anderem für Illustrierte wie "7 TAGE", "NEUE REVUE" oder  "BELLA".

"Danach kamen noch verschiedene Verleger dazu und eine Agentin für die ‚bunte Presse‘. Mein Mann hat alle ‚bedient‘ und er hat es gern getan. Immer hat er versucht, ein gewisses Niveau zu halten, so es erwünscht war. Ich denke, der Erfolg gab ihm recht." (5)

Der Autor Hans E. Ködelpeter verstarb 2001 nach längerer Krankheit.

© by Ingo Löchel

  1. Renate Ködelpeter
  2. Renate Ködelpeter
  3. Ernst Vlcek
  4. Hans E. Ködelpeter
  5. Renate Ködelpeter


1 Kommentar:

Matthias Glombik hat gesagt…

Ködelpeter schrieb auch Liebesromane unter dem Pseudo "Rita zur Mühlen" als Leihbuch