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Samstag, 24. April 2021

Margaret Brundage

Die Königin von "Weird Tales"

Vor 45 Jahren verstarb die Zeichnerin Margaret Brundage. Ein guter Grund an die berühmte Cover-Künstlerin des Pulp-Magazins "Weird Tales" zu erinnern...

Margaret Brundage wurde als Margaret Hedda Johnson am 9. Dezember 1900 in Chicago, Illinois, USA.  Als ihr Vater Johnathan E. Johnson 1910 starb, wurde sie von ihrer Mutter Margaret Jane Loutit Johnson und ihrer Großmutter Margaret Houston Loutit in Chicago in einem christlich-wissenschaftlichen Haushalt aufgezogen.

Margaret Hedda Johnson machte ihren Abschluss an der "Girard Grammar School" und besuchte danach die "McKinley High School" in Chicago, wo Walt Disney ein Klassenkamerad von ihr war.

Nach ihrem Abschluss an der "McKinley High School", arbeitete Margaret als Mode-Illustratorin für Zeitungen in Chicago. 

Von 1921-23 studierte Margaret an der "Chicago Academy of Fine Arts", wo Walt Disney wiederum ihr Klassenkamerad war, schloss aber ihr Studium nicht ab.

Danach arbeitete sie unter anderem im "Dill Pickle Club", wo sie den  Dekorateur und Hausmaler Myron Reed Brundage kennenlernte.

1925 bekam Margaret ihren ersten professionellen Job, als sie mit Feder und Tinte Entwürfe für die lokale Modeindustrie zeichnete.

Zwei Jahre später heiratete sie Myron Brundage. Ihr Mann, der unter anderem Aktivist der Chicagoer Arbeiterbewegung und zudem Alkoholiker war, war oft von zu Hause abwesend, so dass Margarets Mutter bei der Familie lebte und half, den Haushalt zu führen und ihren Sohn Kerlynn (geboren am 27. August 1927) aufzuziehen.

1932 entwarf Margaret Brundage ihre ersten beiden Titelbilder, die im selben Jahr in zwei Ausgabe des Pulp-Magazin "ORIENTAL STORIES" als deren Cover zu sehen waren. 

Farnsworth Wright, der Herausgeber des Pulp-Magazins "WEIRD TALES", war von den Bildern von Margaret Brundage so beeindruckt, dass er die Künstlerin anheuerte, um zukünftig für das Pulp-Magazin Titelbilder anzufertigen.

Das hatte zur Folge, dass bereits im Jahr 1932  ihr erstes "WEIRD TALES"-Cover veröffentlicht wurde, das auf dem Titelbild der September-Ausgabe des Pulp-Magazins zu sehen war.

Danach fertige Margaret Brundagte von 1932 bis 1945 sechsundsechzig weitere Titelbilder für "WEIRD TALES" an, die bei den Lesern des Pulp-Magazins sehr beliebt, wodurch die Verkaufszahlen von "WEIRD TALES" angekurbelt wurden. Für viel Jahre war Margaret Brundage de facto die Königin von Weird Tales.

Jedoch war der Großteil der Öffentlichkeit viele Jahre nicht bekannt dass es sich "M. Brundage" um eine Frau handelte. 

In einer Zeit, in der das Mittagessen einen Nickel kostete und Sekretärinnen 25 Dollar pro Woche verdienten, erhielt die Künstlerin 90 Dollar pro Cover. 

Neben "Weird Tales" fertigte Brundage von 1933 bis 1934 auch Cover für das Pulp-Magazin "The Magic Carpet" und 1939 zwei weitere Titelbilder für das Magazin "Golden Fleece" an. 

Abgesehen von der bemerkenswerten Ästhetik ihrer Herangehensweise an die Pulp-Kunst und der Seltenheit, dass sie eine Frau in einem Feld war, das fast ausschließlich aus Männern dominiert war, war Brundage auch deshalb einzigartig, weil die meisten ihrer Arbeiten mit Pastell auf Illustrationskarton entstanden.

Ende 1938 wurde jeodch ein neuer Standard für die Pulp-Magazine in den USA eingeführt, die die nackten und halbnackten jungen Frauen auf den Titelbildern der Magazine verbannten.

Diese Hauptmotive von Brundages Bildern, die die Haupteinnahmequelle der Künstlerin gewesen waren, waren damit nicht nur verboten, was zu Folge hatte, dass sie nur noch wenige Aufträge von "WEIRD TALES" erhielt. 

Weitere Probleme traten durch den Umzug des Verlages des Pulp-Magazins "WEIRD TALES" im Jahr 1938 nach New York City auf, wodurch sich der Transport von Brundages zerbrechlicher Pastellkunst von Chicago nach New York als sehr schwierig erwies. Hinzu kam der Tod des Herausgebers Farnworth Wright im Jahr 1940.

1939 ließ sich Margaret von ihrem Ehemann Myron scheiden,  der danach am 10. Februar 1940 seine zweite Frau, Katherine C. Wood, heiratete. 

Ein Jahr danach starb ihre Mutter Margaret J. Johnson im Alter von neunundsechzig Jahren in Chicago.

Ende 1944 verkaufte Margaret Brundage ihr letzte Arbeit an "WEIRD TALES", dass das Titelbild der Januar-Ausgabe des Jahres 1945 des Pulp-Magzins zierte.  

Danach lebte die Künstlerin für den Rest ihres Lebens in Chicago und schuf weiterhin Fantasieszenen in Pastell zu ihrem eigenen Vergnügen. Am 29. August 1972 starb ihr Sohn Kerlynn im Alter von vierundvierzig Jahren.

Margaret Brundage verstarb am 9. April 1976.im Alter von fünfundsiebzig Jahren in Chicago.

Wer sich für die Bilder Margaret Brundage interessiert, dem ist nachfolgender Link zu empfehlen!

Bilder zu "WEIRD TALES"-Cover

© by Ingo Löchel


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