Doch anstatt eines neues Auslandeinsatzes sitzt 007 die meiste Zeit in seinem Büro, sichtet Akten und schreibt Berichte.
Eine interessante Abwechslung taucht in Gestalt seines Vorgesetzten M auf. Der bittet James Bond ihn zum Gentlemen’s Club zu begleiten. Dort soll einer von Ms Spielpartner beim Kartenspielen betrügen.
007 erhält nach Begutachtung der Lage den Auftrag, den Falschspieler und Millionär Sir Hugo Drax eine Lektion beim Kartenspielen zu erteilen. Was 007 auch gelingt.
Doch sowohl M als auch Bond spüren instinktiv, dass mit Drax irgendetwas nicht stimmt. So überprüft Bond den Millionär, auch gerade weil Drax der Leiter des Projektes MOONRAKER ist, in der eine Testversion einer Langstreckenrakete gebaut wird.
Bei seinen Recherchen lernt 007 Gala Brand, die Privatsekretärin von Sir Hugo Drax, kennen, die sich als eingeschleuste Agentin des Special Branch entpuppt.
Beide beschließen zusammenzuarbeiten und entdecken nach dem Tod eines Mitarbeiters von Drax, dass das MOONRAKER-Projekt sabotiert werden soll. Und Bond und Gala Brand haben nur wenig Zeit, dies zu verhindern...
Der dritte "JAMES BOND"-Roman" MOONRAKER" wurde am 5. April 1955 im Verlag des Verlegers Jonathan Cape veröffentlicht. Im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern schwächelt der Roman "MOONRAKER" etwas vor sich hin.
Denn zum einen verwendet IAN FLEMING mit SIR HUGO DRAX einen sehr klischeehaften Bösewicht, zum anderen hatte Fleming die Kartenspielerei eigentlich bereits in "CASINO ROYALE" mehr als ausgereizt.
Zudem entpuppt sich Drax im Verlauf der Handlung als ehemaliger Nazi-Offizier Graf Hugo von der Drache. Und so kommen in Bezug auf den Bond-Bösewicht auch Flemings mitunter seltsame Ansichten in Bezug auf die Deutschen zum Vorschein.
Zwar spielt "MOONRAKER" vorwiegend in der High Society Großbritanniens, das tröstet aber nicht darüber hinweg, dass der Roman doch zu viele Ähnlichkeiten mit Flemings Erstlingswerk "CASINO ROYALE" aufweist, gespickt mit Episoden aus der Nazi-Vergangenheit und Nazi-Bösewichten, in der wohl Fleming seine Zeit beim Geheimdienst währen des Zweiten Weltkrieges zu verarbeiten versucht.
Eine ‚Warnung‘ an die Leser, die "MOONRAKER" mit der gleichnamigen Bond-Verfilmung aus dem Jahre 1979 vergleichen wollen. Der Roman hat mit dem gleichnamigen Bond-Film mit ROGER MOORE so gut wie gar nichts zu tun, was allerdings für den Roman von Ian Fleming spricht.
Denn im Gegensatz zu der SF-Parodie mit Moore, hat der Roman "MOONRAKER" immerhin eine handfeste Handlung, die durch den flüssigen Schreibstil Ian Flemings, der sich glücklicherweise wie immer auf das wesentliche beschränkt, im Großen und Ganzen zu unterhalten weiß.
Moonraker
(Originaltitel: Moonraker)
von Ian Fleming
Aus dem Englischen von Stephanie Pannen und Anika Klüver
Titelbild von Michael Gilette
Ebook
Cross Cult
© by Ingo Löchel
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