Halloween
Die Nacht des Grauens
von Curtis
Richards
Für
die 17-jährige Laurie Strode beginnt Halloween im Jahre 1978 in der Kleintadt
Haddonfield wieder einmal mit dem Gedanken, wie sie ihre Schüchternheit
gegenüber den Jungs ablegen könnte, zumal ihre Freundinnen Annie und Linda in
dieser Hinsicht längst ihr Jungfräulichkeit an den erstbesten Nagel gehängt
hatten.
Aber sie fühlt sich auch von einem dunklen Caravan, bzw. einem seltsamen Mann mit einem unnatürlich weißen Gesicht verfolgt, welches auch eine Halloween-Maske sein könnte.
Dabei
kommt ihr auch der grausame Mord an der jungen Judith "Judy" Myers
wieder in den Sinn, die im Jahre 1963 wohl genauso alt wie sie heute gewesen
sein dürfte.
Das
schlimme war dabei, dass dieser Mord von ihrem kleinen Bruder Michael in einem
Clowns-Kostüm mit einem Schlachtermesser eben genau an Halloween ausgeführt
wurde.
Dabei
muss er immer wieder wie ein Wahnsinniger zugestochen haben, bis das er das
Haus verließ und draußen von seinen heimkehrenden Eltern mit dem
blutverschmierten Messer aufgefunden wurde.
Die
Myers hatten einige Zeit später Heddonfield verlassen und ihr Haus steht seit
dem leer. Michael indessen wurde in der Landesirrenanstalt in Smith's Grove dem
Anstaltspsychiater für Jugendliche, Dr. Sam Loomis unterstellt, der Michael
über die Jahre sehr genau beobachtet und ihn längst für das absolute Böse hält.
Und
genau 15 Jahre später zu Halloween 1978 gelingt es Michael Myers aus der
Anstalt zu entkommen. Loomis, der die Verfolgung sofort aufnimmt, weil er
sicher ist, das Michael zurück auf den Weg nach Heddonfield ist, wird indessen
längst selbst von seinen Kollegen und dem Personal wie eine unangenehme, ja
geradezu unberechenbare Person gemieden.
Letzteres
interessiert Loomis jedoch eher wenig, weshalb er auch im Vorfeld keine
möglichen Weisungen von Oben abwartet, sondern sich gleich nach Heddonfield
aufmacht, wo er sich sofort mit Sheriff Lee Brackett in Verbindung setzt.
Und
der hofft nach den Ausführungen seitens Loomis über die drohende Gefahr durch
Michael Myers, dass sich alles nur als böser Traum herausstellen möge. Denn
dessen unmenschliche Tat an seiner eigenen Schwester vor 15 Jahren ist in
Heddonfield längst noch nicht vergessen.
Dabei
ahnen sie nicht, das gerade Laurie Strode, aber auch Annie Brackett bereits im
Visier des eiskalten Killers sind, während sie in unmittelbarer Nachbarschaft
als Babysitter tätig sind. Und so verschwendet Loomis und Sheriff Brackett
vielleicht wichtige Zeit im direkten Umfeld des alten Haus der Familie Myers.
Laurie,
die sich indessen erst einmal um den kleinen Tommy Doyle kümmert, wird bald mit
immer mehr seltsamen Vorkommnissen konfrontiert. Denn mit einem hat der kleine
Tommy Doyle recht, es gibt den Schwarzen Mann und der hat es bereits auf
Lauries Freundinnen abgesehen und will seinen Blutrausch dann mit Laurie
Strode krönen.
- Halloween - Die Nacht des Grauens
- Autor: Curtis Richards
- ISBN: 978-3-74677-318-6
- Taschenbuch, ca. 228 Seiten
- Verlag: Apex
-
Veröffentlichung:
Oktober 2018
„Was Loomis doppelt verstörte, war, dass der Junge langsam, aber deutlich die Führung in der Jugendlichen-Station übernahm, weil sich niemand mehr traute, etwas gegen ihn zu unternehmen. Jeder, ob Personal oder Insasse, ließ ihm seinen Willen, und so bekam er so gut wie immer, was er wollte.“ (Halloween - Die Nacht des Grauens/Seite 45)
Wussten sie eigentlich, das Donald Pleasence in der
Verfilmung von 1978 seitens John Carpenter nicht wirklich die erste Wahl für
die Rolle des Anstaltspsychiaters Dr. Sam Loomis war?
Da hatte man nämlich zuerst den ebenfalls britischen
Schauspieler Christopher Lee ins Auge gefasst, der in seiner Rolle als DRACULA
jede Menge Fans weltweit gewonnen hatte.
Allerdings sah man dann leider auch die Gefahr, das man
dem Film „HALLOWEEN - DIE NACHT DES GRAUENS“ mit Christopher Lee den
gleichrangigen Stempel einer Produktion des britischen Hammer-Studio verpassen
könnte, was natürlich nicht im eigenen Interesse gewesen wäre.
Also griff man für die Rolle auf Donald Pleasence zurück, der die Rolle ebenfalls perfekt auszufüllen verstand.
Im Grunde hält sich der Roman zum Film hier auch recht
nahe an der Filmhandlung. Und doch sollten die Fans hier auch zum Buch greifen,
denn im Roman gibt es zur bekannten Filmhandlung so einige sehr interessante
Einblicke, die in der Verfilmung von 1978 eben nicht vorhanden sind.
So bekommt man im Prolog gleich einen Einblick in die
düstere Legende um Samhain in Nordirland zur Zeit der Kelten, erfährt dann
weiter, das Michael Myers durchaus in seiner Jugend nicht nur schweigsam war
und auch in der Anstalt als Kind schnell zu einer Bedrohung wurde.
Aber wir erfahren auch, das Michael Myers Stimmen in
seinem Kopf hört und offenbar von einer dunklen Macht besessen ist. Dabei ist
er nicht einmal der einzige Besessene in der Familiengeschichte, weil auch sein
Großvater damals von bösen Stimmen in seinem Kopf sprach und in den 1890er
Jahren plötzlich Amok lief.
Aber auch einige Passagen kommen hier nicht zu kurz, bei
denen man schmunzeln und sogar lachen darf. Insbesondere bei dem verbalen
Austausch zwischen Laurie Strode und ihrer Freundin Annie Bracett, bzw.
zwischen Annie und ihrem Vater, Sheriff Lee Bracett. Das lockert die Handlung
im Roman sichtlich auf, ohne jedoch dabei die Spannung zu dämpfen, was aus dem
Roman wiederum eine unterhaltsame Sache macht.
Insgesamt kann der Roman also mit einer Menge Spannung
punkten, bei dem man als Leser noch so einige sehr interessante
Zusatzinformationen zur Handlung geboten bekommt, die in der Verfilmung leider
keinen Platz gefunden hatten. In dieser Hinsicht sind Film und Buch, wie hier
zu erkennen, zwei Medien mit eben verschiedenen Möglichkeiten.
© by Konrad Wolfram

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