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Sonntag, 14. Dezember 2025

Roman: Halloween - Die Nacht des Grauens

Halloween

Die Nacht des Grauens

von Curtis Richards

Für die 17-jährige Laurie Strode beginnt Halloween im Jahre 1978 in der Kleintadt Haddonfield wieder einmal mit dem Gedanken, wie sie ihre Schüchternheit gegenüber den Jungs ablegen könnte, zumal ihre Freundinnen Annie und Linda in dieser Hinsicht längst ihr Jungfräulichkeit an den erstbesten Nagel gehängt hatten.

Aber sie fühlt sich auch von einem dunklen Caravan, bzw. einem seltsamen Mann mit einem unnatürlich weißen Gesicht verfolgt, welches auch eine Halloween-Maske sein könnte.

Dabei kommt ihr auch der grausame Mord an der jungen Judith "Judy" Myers wieder in den Sinn, die im Jahre 1963 wohl genauso alt wie sie heute gewesen sein dürfte.

Das schlimme war dabei, dass dieser Mord von ihrem kleinen Bruder Michael in einem Clowns-Kostüm mit einem Schlachtermesser eben genau an Halloween ausgeführt wurde.

Dabei muss er immer wieder wie ein Wahnsinniger zugestochen haben, bis das er das Haus verließ und draußen von seinen heimkehrenden Eltern mit dem blutverschmierten Messer aufgefunden wurde.

Die Myers hatten einige Zeit später Heddonfield verlassen und ihr Haus steht seit dem leer. Michael indessen wurde in der Landesirrenanstalt in Smith's Grove dem Anstaltspsychiater für Jugendliche, Dr. Sam Loomis unterstellt, der Michael über die Jahre sehr genau beobachtet und ihn längst für das absolute Böse hält.

Und genau 15 Jahre später zu Halloween 1978 gelingt es Michael Myers aus der Anstalt zu entkommen. Loomis, der die Verfolgung sofort aufnimmt, weil er sicher ist, das Michael zurück auf den Weg nach Heddonfield ist, wird indessen längst selbst von seinen Kollegen und dem Personal wie eine unangenehme, ja geradezu unberechenbare Person gemieden.

Letzteres interessiert Loomis jedoch eher wenig, weshalb er auch im Vorfeld keine möglichen Weisungen von Oben abwartet, sondern sich gleich nach Heddonfield aufmacht, wo er sich sofort mit Sheriff Lee Brackett in Verbindung setzt.

Und der hofft nach den Ausführungen seitens Loomis über die drohende Gefahr durch Michael Myers, dass sich alles nur als böser Traum herausstellen möge. Denn dessen unmenschliche Tat an seiner eigenen Schwester vor 15 Jahren ist in Heddonfield längst noch nicht vergessen.

Dabei ahnen sie nicht, das gerade Laurie Strode, aber auch Annie Brackett bereits im Visier des eiskalten Killers sind, während sie in unmittelbarer Nachbarschaft als Babysitter tätig sind. Und so verschwendet Loomis und Sheriff Brackett vielleicht wichtige Zeit im direkten Umfeld des alten Haus der Familie Myers.

Laurie, die sich indessen erst einmal um den kleinen Tommy Doyle kümmert, wird bald mit immer mehr seltsamen Vorkommnissen konfrontiert. Denn mit einem hat der kleine Tommy Doyle recht, es gibt den Schwarzen Mann und der hat es bereits auf Lauries Freundinnen abgesehen und will seinen Blutrausch dann mit Laurie Strode  krönen.

  • Halloween - Die Nacht des Grauens
  • Autor: Curtis Richards
  • ISBN: 978-3-74677-318-6
  • Taschenbuch, ca. 228 Seiten
  • Verlag: Apex
  • Veröffentlichung: Oktober 2018

„Was Loomis doppelt verstörte, war, dass der Junge langsam, aber deutlich die Führung in der Jugendlichen-Station übernahm, weil sich niemand mehr traute, etwas gegen ihn zu unternehmen. Jeder, ob Personal oder Insasse, ließ ihm seinen Willen, und so bekam er so gut wie immer, was er wollte.“ (Halloween - Die Nacht des Grauens/Seite 45)

Wussten sie eigentlich, das Donald Pleasence in der Verfilmung von 1978 seitens John Carpenter nicht wirklich die erste Wahl für die Rolle des Anstaltspsychiaters Dr. Sam Loomis war?

Da hatte man nämlich zuerst den ebenfalls britischen Schauspieler Christopher Lee ins Auge gefasst, der in seiner Rolle als DRACULA jede Menge Fans weltweit gewonnen hatte.

Allerdings sah man dann leider auch die Gefahr, das man dem Film „HALLOWEEN - DIE NACHT DES GRAUENS“ mit Christopher Lee den gleichrangigen Stempel einer Produktion des britischen Hammer-Studio verpassen könnte, was natürlich nicht im eigenen Interesse gewesen wäre.

Also griff man für die Rolle auf Donald Pleasence zurück, der die Rolle ebenfalls perfekt auszufüllen verstand.

 Im Grunde hält sich der Roman zum Film hier auch recht nahe an der Filmhandlung. Und doch sollten die Fans hier auch zum Buch greifen, denn im Roman gibt es zur bekannten Filmhandlung so einige sehr interessante Einblicke, die in der Verfilmung von 1978 eben nicht vorhanden sind.

So bekommt man im Prolog gleich einen Einblick in die düstere Legende um Samhain in Nordirland zur Zeit der Kelten, erfährt dann weiter, das Michael Myers durchaus in seiner Jugend nicht nur schweigsam war und auch in der Anstalt als Kind schnell zu einer Bedrohung wurde.

Aber wir erfahren auch, das Michael Myers Stimmen in seinem Kopf hört und offenbar von einer dunklen Macht besessen ist. Dabei ist er nicht einmal der einzige Besessene in der Familiengeschichte, weil auch sein Großvater damals von bösen Stimmen in seinem Kopf sprach und in den 1890er Jahren plötzlich Amok lief.

Aber auch einige Passagen kommen hier nicht zu kurz, bei denen man schmunzeln und sogar lachen darf. Insbesondere bei dem verbalen Austausch zwischen Laurie Strode und ihrer Freundin Annie Bracett, bzw. zwischen Annie und ihrem Vater, Sheriff Lee Bracett. Das lockert die Handlung im Roman sichtlich auf, ohne jedoch dabei die Spannung zu dämpfen, was aus dem Roman wiederum eine unterhaltsame Sache macht.

Insgesamt kann der Roman also mit einer Menge Spannung punkten, bei dem man als Leser noch so einige sehr interessante Zusatzinformationen zur Handlung geboten bekommt, die in der Verfilmung leider keinen Platz gefunden hatten. In dieser Hinsicht sind Film und Buch, wie hier zu erkennen, zwei Medien mit eben verschiedenen Möglichkeiten.

© by Konrad Wolfram

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