Das Omen
von David Seltzer
Im
Hospital Ospedale Generale in Rom zur sechsten Stunde des sechsten Tages im
sechsten Monat bringt Katherine Thorn ein Kind zur Welt.
Doch
am Ende hält sie nicht ihr eigenes Kind in ihren Armen, sondern einen völlig
fremden Jungen, der zur gleichen Zeit geboren wurde. Doch der ist der
Antichrist.
Nur Jeremy Thorn, der wirtschaftliche Berater des US-Präsidenten kennt das Geheimnis um den kleinen Damien.
Er und Pater Spilletto, welcher mit seinen Jüngern nicht Gott dient, sondern dem Satan selbst huldigt.
Doch Katherine zu sagen, dass ihr eigenes Kind bei der Geburt gestorben ist, würde ihre Psyche nach den vorherigen Fehlgeburten nicht mehr verkraften können.
Und
so nimmt mit einer Lüge das Familienglück der Thorns seinen Anfang, bis das
schleichend der Schrecken Einzug in ihr Leben hält.
Und
der Schrecken beginnt mit dem Selbstmord des Kindermädchen Chessa auf der
öffentlichen Geburtstagsfeier des vierjährigen Damien in England, wo Jeremy
Thorn mittlerweile als US-Botschafter tätig ist.
Und
dann überschlagen sich die Ereignisse immer mehr. Denn mit der neuen
Kinderbetreuung durch Mrs. Baylock beginnt sich Damien langsam von Katherine
als seine Mutter zu entfremden. Aber auch Jeremy wird von einem Priester mit
Namen Tassone verfolgt, der angibt, damals bei der Geburt von Damien im
Hospital in Rom dabei gewesen zu sein.
Aber
auch der kleine Damien selbst gibt Katherine und Jeremy immer neue Rätsel auf.
Warum war er als Baby so ein stilles Kind, warum war er noch nie Krank gewesen
und hatte bisher nicht einmal eine kleine Erkältung. Und warum spielen die
Tiere in einem Zoo plötzlich verrückt, wenn Damien sich in ihrer Nähe befindet.
Einer
Antwort kommt der Paparazzi Haber Jennings bald recht nahe. Denn jeder der dem
Geheimnis um Damien auch nur annähernd auf die Spur kommt, stirbt bald einen
grausamen Tod. Und genau diese Todesarten scheinen sich auf den Fotografien
zwar Schemenhaft aber trotzdem recht deutlich abzuzeichnen.
Als Katherine erneut schwanger ist und Pater Tassone vor einem Mordversuch an ihr warnt, weil der Antichrist niemanden neben sich dulden wird, steigern sich sprunghaft die schrecklichen Vorkommnisse.
Und bald sehen sich Jeremy Thorn und Haber Jennings mit der
Tatsache konfrontiert, Beweise über die Vorfällen in Rom sammeln zu müssen, um
eventuell so den Plänen der Hölle entgegentreten zu können.
Doch
Damien - der Antichrist - wird beschützt von Anhängern des Teufels, zu denen
auch Mrs. Baylock gehört.
Und am Ende ist es der alte Exorzist Bugenhagen in Israel, der Thorn und Jennings noch helfen könnte, um in der Zukunft die Herrschaft des Antichristen und damit ein nahendes Armageddon zu verhindern.
- Das Omen
- Autor: David Seltzer
- ISBN: 978-3-74509-822-8
- Taschenbuch, ca. 264 Seiten
- Verlag: Apex
-
Erstveröffentlichung:
Februar 2018
"Hast du dem mal in die Augen gesehen?", fragte Horton. "Es ist genauso, als ob du einem Tier in die Augen schaust. Sie beobachten nur. Sie warten. Sie wissen etwas, das du nicht weißt. Sie haben schon Dinge gesehen, die du nie gesehen hast." (Das Omen/Seite 63)
Genau genommen sollte man als Fan des Genre und des
Okkult-Horrors zumindest die filmische Trilogie um den Antichristen kennen. Und
der erste Film mit dem Titel „DAS OMEN“ (1976) mit Gregory Peck und Lee Remick
unter der Regie von Richard Donner, hat schließlich längst schon einen
Kultstatus. Und auch zum Film schrieb David Seltzer bereits das Drehbuch.
Trotzdem sollte man auch den Roman selbst aus der Feder
von David Seltzer lesen, denn neben dem Umstand, dass hier einige Namen und
Beschreibungen der handelnden Figuren zwischen Buch und Film unterschiedlich
sind (Jeremy Thorn heißt im Film z.B. Robert Thorn), bietet der Roman auch jede
Menge tiefere Einblicke in die Handlung und eben der einzelnen Figuren, welche
der Film eben nicht liefern konnte.
So tauchen wir hier z.B. in die nicht gerade stabile
Psyche von Katherine Thorn ein, bekommen eine völlig andere Beschreibung einer
Mrs. Baylock und auch der Fotograf Haber Jennings (im Film Keith Jennings)
wirkt im Roman nicht so symphatisch wie es die Filmfigur, gespielt von David
Warner, suggeriert.
Und selbst die im Film gezeigten Rottweiler als Gehilfen
des Antichristen gibt es im Roman nicht, denn hier handelt es sich um schwarze
Schäferhunde.
Aber auch insgesamt weiß der Roman in Sachen Handlung,
inhaltlicher Tiefe und dunkler Atmosphäre voll zu überzeugen, so dass das
Spannungsniveau auch dann sich relativ weit oben bewegt, wenn man wie ich, mehr
als nur einmal die entsprechenden Kinofilme gesehen hat.
Genau genommen sehe ich mir die Omen-Trilogie plus der vierten
als Fernsehfilm umgesetzten Verfilmung locker bis zu zwei mal im Jahr an und
war trotzdem durch die Fülle an weiteren Informationen und Hintergründen etc.
im Roman wieder wie gefesselt.
Ein leichtes Manko ist indessen das Finale, welches für
meine persönlichen Begriffe im Roman vielleicht ein wenig zu flott über die
Bühne geht. Dafür ist aber auch dessen Handlung in sich etwas anders gestaltet
als im Film.
Das vielleicht größere Manko liegt aber in einigen
störenden Wortfehlern im Text, hier besonders im letzten Viertel des Romans,
was beim Apex Verlag allerdings mal mehr, mal weniger z.B. am fehlenden
Lektorat liegt.
Trotzdem halte ich aufgrund der streckenweise
interessanten Eigenständigkeit gegenüber der Verfilmung diesen Klassiker des
Okkult-Horrors durchweg für unbedingt lesenswert.
Erschienen ist der Roman in Deutschland zudem 2003 auch
in einer gebundenen Ausgabe seitens AREA zusammen mit den Filmromanen „DER
EXORZIST“ von William Peter Blatty sowie „ROSEMARIES BABY“ von Ira Levin.
© by Konrad Wolfram

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