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Donnerstag, 4. Dezember 2025

Roman: Das Omen

Das Omen

von David Seltzer

Im Hospital Ospedale Generale in Rom zur sechsten Stunde des sechsten Tages im sechsten Monat bringt Katherine Thorn ein Kind zur Welt.

Doch am Ende hält sie nicht ihr eigenes Kind in ihren Armen, sondern einen völlig fremden Jungen, der zur gleichen Zeit geboren wurde. Doch der ist der Antichrist.

Nur Jeremy Thorn, der wirtschaftliche Berater des US-Präsidenten kennt das Geheimnis um den kleinen Damien. 

Er und Pater Spilletto, welcher mit seinen Jüngern nicht Gott dient, sondern dem Satan selbst huldigt.

Doch Katherine zu sagen, dass ihr eigenes Kind bei der Geburt gestorben ist, würde ihre Psyche nach den vorherigen Fehlgeburten nicht mehr verkraften können. 

Und so nimmt mit einer Lüge das Familienglück der Thorns seinen Anfang, bis das schleichend der Schrecken Einzug in ihr Leben hält.

Und der Schrecken beginnt mit dem Selbstmord des Kindermädchen Chessa auf der öffentlichen Geburtstagsfeier des vierjährigen Damien in England, wo Jeremy Thorn mittlerweile als US-Botschafter tätig ist.

Und dann überschlagen sich die Ereignisse immer mehr. Denn mit der neuen Kinderbetreuung durch Mrs. Baylock beginnt sich Damien langsam von Katherine als seine Mutter zu entfremden. Aber auch Jeremy wird von einem Priester mit Namen Tassone verfolgt, der angibt, damals bei der Geburt von Damien im Hospital in Rom dabei gewesen zu sein.

Aber auch der kleine Damien selbst gibt Katherine und Jeremy immer neue Rätsel auf. Warum war er als Baby so ein stilles Kind, warum war er noch nie Krank gewesen und hatte bisher nicht einmal eine kleine Erkältung. Und warum spielen die Tiere in einem Zoo plötzlich verrückt, wenn Damien sich in ihrer Nähe befindet.

Einer Antwort kommt der Paparazzi Haber Jennings bald recht nahe. Denn jeder der dem Geheimnis um Damien auch nur annähernd auf die Spur kommt, stirbt bald einen grausamen Tod. Und genau diese Todesarten scheinen sich auf den Fotografien zwar Schemenhaft aber trotzdem recht deutlich abzuzeichnen.

Als Katherine erneut schwanger ist und Pater Tassone vor einem  Mordversuch an ihr warnt, weil der Antichrist niemanden neben sich dulden wird, steigern sich sprunghaft die schrecklichen Vorkommnisse. 

Und bald sehen sich Jeremy Thorn und Haber Jennings mit der Tatsache konfrontiert, Beweise über die Vorfällen in Rom sammeln zu müssen, um eventuell so den Plänen der Hölle entgegentreten zu können.

Doch Damien - der Antichrist - wird beschützt von Anhängern des Teufels, zu denen auch Mrs. Baylock gehört.

Und am Ende ist es der alte Exorzist Bugenhagen in Israel, der Thorn und Jennings noch helfen könnte, um in der Zukunft die Herrschaft des Antichristen und damit ein nahendes Armageddon zu verhindern.  

  • Das Omen
  • Autor: David Seltzer
  • ISBN: 978-3-74509-822-8
  • Taschenbuch, ca. 264 Seiten
  • Verlag: Apex
  • Erstveröffentlichung: Februar 2018

"Hast du dem mal in die Augen gesehen?", fragte Horton. "Es ist genauso, als ob du einem Tier in die Augen schaust. Sie beobachten nur. Sie warten. Sie wissen etwas, das du nicht weißt. Sie haben schon Dinge gesehen, die du nie gesehen hast." (Das Omen/Seite 63)

Genau genommen sollte man als Fan des Genre und des Okkult-Horrors zumindest die filmische Trilogie um den Antichristen kennen. Und der erste Film mit dem Titel „DAS OMEN“ (1976) mit Gregory Peck und Lee Remick unter der Regie von Richard Donner, hat schließlich längst schon einen Kultstatus. Und auch zum Film schrieb David Seltzer bereits das Drehbuch.

Trotzdem sollte man auch den Roman selbst aus der Feder von David Seltzer lesen, denn neben dem Umstand, dass hier einige Namen und Beschreibungen der handelnden Figuren zwischen Buch und Film unterschiedlich sind (Jeremy Thorn heißt im Film z.B. Robert Thorn), bietet der Roman auch jede Menge tiefere Einblicke in die Handlung und eben der einzelnen Figuren, welche der Film eben nicht liefern konnte.

So tauchen wir hier z.B. in die nicht gerade stabile Psyche von Katherine Thorn ein, bekommen eine völlig andere Beschreibung einer Mrs. Baylock und auch der Fotograf Haber Jennings (im Film Keith Jennings) wirkt im Roman nicht so symphatisch wie es die Filmfigur, gespielt von David Warner, suggeriert.

Und selbst die im Film gezeigten Rottweiler als Gehilfen des Antichristen gibt es im Roman nicht, denn hier handelt es sich um schwarze Schäferhunde.

Aber auch insgesamt weiß der Roman in Sachen Handlung, inhaltlicher Tiefe und dunkler Atmosphäre voll zu überzeugen, so dass das Spannungsniveau auch dann sich relativ weit oben bewegt, wenn man wie ich, mehr als nur einmal die entsprechenden Kinofilme gesehen hat.

Genau genommen sehe ich mir die Omen-Trilogie plus der vierten als Fernsehfilm umgesetzten Verfilmung locker bis zu zwei mal im Jahr an und war trotzdem durch die Fülle an weiteren Informationen und Hintergründen etc. im Roman wieder wie gefesselt.

Ein leichtes Manko ist indessen das Finale, welches für meine persönlichen Begriffe im Roman vielleicht ein wenig zu flott über die Bühne geht. Dafür ist aber auch dessen Handlung in sich etwas anders gestaltet als im Film.

Das vielleicht größere Manko liegt aber in einigen störenden Wortfehlern im Text, hier besonders im letzten Viertel des Romans, was beim Apex Verlag allerdings mal mehr, mal weniger z.B. am fehlenden Lektorat liegt.

Trotzdem halte ich aufgrund der streckenweise interessanten Eigenständigkeit gegenüber der Verfilmung diesen Klassiker des Okkult-Horrors durchweg für unbedingt lesenswert.

Erschienen ist der Roman in Deutschland zudem 2003 auch in einer gebundenen Ausgabe seitens AREA zusammen mit den Filmromanen „DER EXORZIST“ von William Peter Blatty sowie „ROSEMARIES BABY“ von Ira Levin.

© by Konrad Wolfram

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