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Samstag, 1. November 2025

Blutsbande

Marek der Pfähler 1

Blutsbande

von Ian Rolf Hill (Florian Hilleberg)

Frantisek Marek, der Pfähler und Schrecken der Vampire ist gerade aus London zurück, nachdem er mit John Sinclair zusammen endlich auch den Neffen von Dracula mit Namen Kalurac zurück in die Hölle schicken konnte (siehe hierzu JOHN SINCLAIR MEISTERWERKE: "Die Legende des Pfählers"/Veröffentlicht am 20. 09. 2025/Bastei Verlag).

Doch kaum wieder in seinem Heim im Dorf Petrila angekommen, erhalten er und seine Frau Marie ein Telegramm von ihrem Sohn Alexandru Niculescu aus Bukarest, der sie zu sich einlädt. 

Doch Alexandru wurde im Alter von 8 Jahren und damit vor 27 Jahren offensichtlich von Vampiren entführt.

Zumindest glaubte man das nach den Aussagen von Stephan Marek, Alexandrus Großvater, der ihn als letzter gesehen hatte. Und genau deshalb traut Frantisek dem Ganzen noch nicht so recht über den Weg. Denn was wäre, wenn Alexandru längst zu einem Vampir gemacht worden ist

Zudem tauchten rund um Petrila wieder Vampire auf, dessen letzten Vertreter Frantisek bei seiner Rückkehr gerade noch pfählen konnte, bevor dieser sein erstes menschliches Opfer beißt und das Blut aussaugen konnte.

Trotzdem machen sich Frantisek und Marie kurze Zeit darauf auf die Reise nach Bukarest, um ihren lange verschollenen Sohn wiederzusehen. Und der ist in Bukarest zu einem sehr angesehenen und reichen Mann geworden und ist auch ganz offensichtlich kein Vampir.

Doch Frantisek und Marie müssen recht schnell erfahren, dass auch in Bukarest die Vampire sie offenbar schon längst beobachten. Denn in der Nacht kommt es für sie zu einem gefährlichen Zwischenfall.

Aber auch Alexandru hält schlimme Informationen für die beiden aus Petrila bereit. Kein geringerer als der Führer der Kommunistischen Staatspartei, Nicolae Ceausescu als auch dessen Ehefrau Elena, die damals Alexandru adoptiert hatten, sollen in Wirklichkeit Vampire sein, welche das Volk mit einem magischen Amulett über ihre finstere Natur täuschen können. Und hinter allem scheint Graf Dracula selbst die Fäden zu ziehen.

An anderer Stelle ist die junge Widerstandskämpferin Seraphina auf der Flucht vor der Securitate, der grausamen Geheimpolizei in Rumänien. Und offenbar sind ihre vier Kameradinnen und der Anführer der Widerstandszelle mit Namen Gregor ihnen bereits zum Opfer gefallen.

Doch dem ist nicht so, denn Gregor und die anderen wurden zu Vampire, die nun auch Seraphina bedrohen. Doch Frantisek, Alexandru und dessen Chauffeur Dragan können sie im letzten Augenblick noch retten. Denn Alexandru hat noch einen Auftrag für sie und Frantisek.

Sie sollen gemeinsam in den Regierungspalast eingeschleust werden und Chausescu samt Frau vernichten. Dabei ahnen die beiden nicht, das sie nur Schachfiguren in einem Spiel sind, welches sie noch nicht durchschaut haben. Und eine teuflische Vampirhexe, eine Striga, könnte am Ende sogar ihr Ende bedeuten…

  • Erschienen am 25. Oktober 2025
  • Ein Roman von Ian Rolf Hill (Florian Hilleberg)
  • Taschenheft Band 1 von 6
  • Erscheinungsweise monatlich

„Die Vampire beobachteten ihn. Natürlich taten sie das, schließlich war er der Letzte aus dem Geschlecht der Pfähler, die nicht nur den Schwarzen Grafen, sondern auch Dracula zur Hölle geschickt hatten.“ (Marek der Pfähler: Band 1, "Blutsbande"/Seite 66)

Also, wie soll ich es sagen? Mir taten bereits die Vampire leid, denn die sterben hier ja wie die Fliegen. Besonders fällt bei dem ersten von sechs Taschenheften von „MAREK DEM PFÄHLER“ mit dem Titel "Blutsbande" auf, das es hier absolut keinen ernstzunehmenden Gegner für unseren guten Frantisek Marek gibt, den selbst seine Ehefrau Marie ebensogut hätte von der Platte putzen können.

Damit zeigt sich aber leider auch, dass ohne einen guten und damit wirklich gefährlichen Bösewicht die Spannung anfängt, ganz unten Limbo zu tanzen. Da bringt es dann auch nicht viel, den damaligen Staatsführer der Sozialistischen Republik Rumäniens, Nicolae Ceausescu samt seiner Frau Elena mit in die Handlung einzubauen.

Denn die schlafen hier im letzten Drittel in ihrem Palast eh wie die Toten ohne dabei - wie vorher angekündigt - Untot zu sein. Der Autor hätte hier statt Marek und die Widerstandskämpferin Seraphina auch gleich eine Blaskapelle in den Einsatz schicken können.

Ein weiterer Aufreger dürfte die permanente Nennung von John Sinclair oder seinem Kumpel Suko sein, was ich über die gesamte Handlung hinweg eher als Schleichwerbung für die Serie „JOHN SINCLAIR“ empfand.

Denn die spielen hier nicht mit. Und da die sechsteilige Reihe hier nach dem Dreiteiler im JS mit Marek dem Pfähler (JOHN SINCLAIR Band 33 bis 35 aus dem Jahre 1979) beginnt, hätte deren einmalige Nennung zu Beginn eigentlich völlig ausgereicht.

Aber auch die regelmäßige Nennung von Dracula peppt die Handlung nicht wirklich auf, da der literarische Urvater der Blutsauger in den Karpaten hier auch nur als Figur nur irgendwo im Hintergrund angedeutet wird. So jedenfalls war ich hier und da kurz davor, einfach einige Seiten nur noch quer zu lesen.

Gut, es handelt sich hier erst um Band 1 von insgesamt sechs Taschenheften um „MAREK DER PFÄHLER“ von Ian Rolf Hill. Aber Raum nach oben, was einen positiven Gruselfaktor und positiven Spannungsaufbau betrifft, ist jedenfalls noch enorm vorhanden. Von daher hoffe ich mal nach diesem eher seichten Auftakt noch auf wesentliche Besserung.

Ideen scheint Ian Rolf Hill, der auch in der Reihe „JOHN SINCLAIR“ die Zügel fest im Griff hat, zumindest zu haben, auch wenn er mit der Idee um den damaligen Diktator im sozialistischen Rumänien den Ballon gleich etwas zu heftig aufbläst, der während der Handlung jedoch merklich Probleme hat, die Luft ( besser gesagt, die Spannung) überhaupt aufrecht zu halten.

Und das erste was hier kommen muss, ist schlicht und ergreifend ein Gegner des Bösen, den man wirklich mal ernst nehmen kann, statt nur Kanonenfutter abzuarbeiten.

© by Konrad Wolfram

3 Kommentare:

Stefan Robijn hat gesagt…

Danke für den Beitrag. Da scheine ich noch nichts verpasst zu haben.
Ceausescu ein Vampir? Schräge Idee, oder eine interessante Analogie... 😉

Konrad Wolfram hat gesagt…

Wie gesagt, da ist in Sachen Spannung noch verdammt viel Luft nach oben. Und die Sache mit Ceausescu, der dann doch kein Vampir ist, aber einen extrem tiefen Schlaf (samt seiner Frau) besitzt, wirkt in der Handlung dann doch eher schräg. Aber mal sehen, denn Ian Rolf Hill hat ja noch fünf Taschenhefte um aus der Idee auch noch was heraus zu holen.

Matthias Glombik hat gesagt…

Eigentlich kann ja solch ein Vielschreiber nur Mittelmaß abliefern ...