Samuel
Sommer: Mein Name ist Samuel Sommer, ich bin Jahrgang 1982 und lebe in der Nähe
von Siegen in Nordrhein-Westfalen.
Nach der Schule habe ich eine Ausbildung zum Industriekaufmann absolviert und anschließend berufsbegleitend eine Weiterbildung zum Industriefachwirt gemacht.
Heute arbeite ich als Senior Expert im Controlling eines großen Industrieunternehmens. Zu meinen Aufgaben gehört es beispielsweise, Wirtschaftlichkeitsrechnungen für Investitionsvorhaben durchzuführen.
Seit meiner frühen Jugend bin ich Fantasy- und
Science-Fiction-Fan. Dabei spielt es fast keine Rolle, ob es sich um Bücher,
Heftromane, Filme, Serien, oder Pen-and-Paper-Rollenspiele handelt. Solange
phantastische Aspekte dabei sind, kann ich mich für viele Dinge begeistern.
Mein erster Fantasy-Roman war „Der kleine Hobbit“, den
ich irgendwann in der Grundschule gelesen habe. Man könnte also sagen, Tolkien
ist schuld an meiner Begeisterung.
Ingo
Löchel: Mit welchem Roman gabst Du Dein Debüt als Fantasy- bzw. SF-Autor und wie
kam es zur Veröffentlichung Deines Debüt-Romans?
Samuel
Sommer: Wenn man eine frühe Version der Sturmfels-Chroniken außer Acht lässt, dann
war mein Debüt der Science-Fiction-Roman „Genesis – Die Vergessenen“. Zu diesem
Zeitpunkt hatte ich bereits erste Erfahrungen als Selfpublisher gesammelt und
wollte das Buch auf die gleiche Weise veröffentlichen.
Ingo
Löchel: Wie lange hast Du an diesem Roman geschrieben?
Samuel
Sommer: Ich habe die kleine Macke, dass ich über meine Fortschritte immer Buch
führe, sodass ich sehr genau sagen kann, wann ich was geschrieben habe. Der
Roman wurde im Februar 2015 begonnen und die Rohfassung war am 23. Mai 2015
abgeschlossen.
Es waren also etwa
vier Monate. Im Anschluss habe ich noch eine Woche lang Überarbeitungen
vorgenommen. Damals war ich noch etwas weniger akribisch; meine Arbeitsweise
hat sich im Laufe der Jahre doch sehr verändert.
Heute nehmen das Überarbeiten und die Vorbereitung, bevor
überhaupt der erste Satz geschrieben wird, sehr viel mehr Zeit in Anspruch.
Ingo
Löchel: Um was geht es in Deiner Fantasy-Saga „DIE STURMFELS CHRONIKEN“?
Samuel Sommer: Zu Beginn der Handlung erhält der junge Krieger Falk Sturmfels Besuch von einem geheimnisvollen alten Mann. Dieser bietet ihm an, ihn in die Festung zwischen den Sphären mitzunehmen.
Das ist ein mystischer Ort, an dem eine
Gruppe Auserwählter im Auftrag des uralten Meistermagiers Maracon die
unterschiedlichsten Aufträge übernimmt. Dabei reisen sie mithilfe magischer
Tore zu den verschiedensten Orten und Welten.
Während der ersten Aufträge wird schnell klar, dass sich verschiedene Bedrohungen aus der tiefen Vergangenheit erneut erheben und die Gemeinschaft der Auserwählten vor ihrer vielleicht schwierigsten Herausforderung steht.
Ich würde die Chroniken als klassische High Fantasy
bezeichnen, allerdings mit einem Hauch Dark Fantasy. Bei mir darf es auch gerne
mal etwas blutiger werden.
Ingo
Löchel: Wer sind die Protagonisten dieser Fantasy-Saga?
Samuel
Sommer: Der Hauptcharakter ist der Krieger Falk Sturmfels. Er stammt aus gutem
Hause, hat sich jedoch mit seiner Familie überworfen und eine Laufbahn innerhalb
der Armee seines Heimatlandes eingeschlagen.
Nach Abschluss der Kriegerakademie hat ihn jedoch
zunächst einmal seine Abenteuerlust fortgezogen. Er wollte Erfahrungen sammeln,
fremde Welten sehen und Abenteuer erleben. Die Möglichkeit, Teil der Festung
zwischen den Sphären zu werden, begeisterte ihn deshalb sofort.
Neben Falk gibt es eine Reihe anderer Auserwählter, die
allesamt Teil der Gemeinschaft des Meistermagiers Maracon sind. Dazu gehört
beispielsweise der Dieb Kel, der jedes gesprochene Wort auf seine Wahrheit oder
Lüge hin überprüfen kann.
Ingo
Löchel: Mit „DIE KRONE DER FINSTERNIS“ erschien 2025 der achte Band der
Fantasy-Saga. Gehen danach die Abenteuer von Falk Sturmfels und seinen
Mitstreitern weiter oder ist die Fantasy-Saga mit diesem Roman
abgeschlossen?
Samuel Sommer: Die Abenteuer gehen weiter. Die Sturmfels-Chroniken waren von Beginn an als zehnbändige Saga geplant. Derzeit arbeite ich an Band 9 mit dem Titel „Kristallmagie“. Er wird voraussichtlich im April nächsten Jahres erscheinen.
Ingo
Löchel: Die ersten beiden Romane der „STURMFELS“-CHRONIKEN sind als Hörbücher
erschienen. Wie kam es dazu?
Samuel
Sommer: Ich erhielt immer wieder Anfragen von Lesern, die ihre Bücher lieber hören
als lesen. Sie wünschten sich, dass es die Chroniken auch als Hörbücher gibt,
also begann ich, mich mit dem Thema näher auseinanderzusetzen. Ich habe dann
verschiedene (Audio-) Verlage angeschrieben und angefragt, ob sie sich eine
Zusammenarbeit vorstellen können.
So kam es schließlich zur Kooperation mit der
„Hörbuchmanufaktur Berlin“, die den ersten Roman umgesetzt hat. Für die
Umsetzung des zweiten Bandes, bin ich dann zu „B.O.D.“ gewechselt.
Ein Hörbuch in Auftrag zu geben, ist ehrlich gesagt eine teure Angelegenheit, da man häufig entweder gänzlich oder mindestens teilweise in Vorkasse geht, und nicht weiß, ob es sich hinterher überhaupt verkauft. Es hätte auch günstigere Alternativen gegeben, aber mir war wichtig, dass es qualitativ hochwertig ist.
Ich hoffe, dass mir das mit den beiden bisherigen
Veröffentlichungen gelungen ist. Demnächst werde ich auch den dritten Band der
Chroniken in Auftrag geben. Mein langfristiges Ziel ist es, alle Romane als
Hörbücher herauszubringen.
Ingo
Löchel: Hattest Du als Autor Mitspracherecht bei der Auswahl der Hörbuch-Sprecher?
Samuel
Sommer: Ja, bei B.O.D. gibt es beispielsweise einen recht großen Sprecherpool, aus
dem man selbst auswählen kann.
Samuel
Sommer: Ich sehe die Trilogie nicht als reine Military-Science-Fiction, sondern
eher als Space Opera mit einem starken Military-Einschlag. Es ist ein
Genre-Hybrid.
Die Geschichte spielt in ferner Zukunft innerhalb des „Filaments“, einem Erzähluniversum, in dem die meisten meiner Science-Fiction-Romane spielen.
ie Menschen mussten die Milchstraße aufgrund der
sogenannten Schwarzen Flut verlassen. Nightfall-Empire erzählt von den
Nachfahren dieser geflüchteten Menschen.
Sie haben sich in einer fernen Galaxie rund um den Asherah-Sternennebel angesiedelt. Im Laufe von vielen zehntausend Jahren haben sich dort mächtige Reiche entwickelt, von denen einige miteinander im Krieg liegen.
Ingo Löchel: Wer sind die Protagonisten dieser SF-Trilogie und wer sind die Elmsfeuer-Seraphen?
Samuel
Sommer: Die Seraphen-Squads sind die kleinste Kampfeinheit der Armee der
Malachit-Stern-Union. Man könnte sie sich wie ein futuristisches Seal-Team
vorstellen. Luthyen, einer der Hauptcharaktere, ist Teil einer solchen Einheit,
den Elmsfeuer-Seraphen.
Gemeinsam mit vielen anderen Seraphen-Squads gehört er
zur ersten Angriffswelle, die die Malachit-Stern-Union gegen das Dominion ins
Feld führt.
Wie es sich für eine Space Opera gehört, gibt es aber
einen bunten Reigen an Protagonisten, die sich an den unterschiedlichsten Orten
rund um den Nebel aufhalten. Einer von ihnen ist Elden.
Er hat die Reiche rings um den Nebel sogar gänzlich
verlassen und befindet sich auf den sogenannten Sternenpfaden – einer Art
Transportsystem einer mythischen Spezies –, um seine verstorbene Frau zu suchen.
Ingo
Löchel: Am 1. Dezember 2025 wird mit "ENDSPIEL" der Abschlussband Deiner
SF-Trilogie "NIGHTFALL EMPIRE" erscheinen. Worum geht es darin?
Samuel
Sommer: Zunächst wird im ersten Teil ein neuer Charakter eingeführt, der sich tief
im Asherah-Sternennebel befindet und dort eine wichtige Entdeckung macht.
Danach laufen alle bisherigen Handlungsstränge Stück für Stück zusammen, um
schließlich in einer gewaltigen Schlacht gegen den sogenannten „Beschützer“ zu
gipfeln.
Dieses gottähnliche Wesen wurde während der Kämpfe
zwischen der Malachit-Stern-Union und dem Dominion auf einem abgelegenen
Planeten erweckt und stellt eine Bedrohung für alle Reiche dar. Seine
Bekämpfung bildet die zentrale Haupthandlung der Trilogie.
Ingo
Löchel: Sind damit die Abenteuer Elmsfeuer-Seraphen beendet oder werden in Zukunft
weitere SF-Abenteuer mit ihnen erscheinen?
Samuel
Sommer: Die Handlung der Trilogie ist abgeschlossen, aber ich habe mir am Ende ein
Hintertürchen für eine weitere Trilogie offen gelassen. Diese würde allerdings
über tausend Jahre später spielen und weitgehend neue Charaktere beinhalten. Es
wäre also eher eine lose Fortsetzung.
Viele Leserinnen und Leser kennen vielleicht die „Dune“-Romane
von Frank Herbert. Zwischen dem dritten und dem vierten Band gibt es einen
Zeitsprung von über 3.000 Jahren.
Am Ende des dritten Bandes wurde der Grundstein für die
Metamorphose von Leto gelegt, der im vierten Band als quasi unsterblicher
Gottkaiser die Galaxis beherrscht. In eine ähnliche Richtung denke ich die
Grundstruktur der zweiten Nightfall-Empire Trilogie.
Ingo
Löchel: Deine Romane erschienen im Selbstverlag. Was sind die Vor- und Nachteile
des Selfpublishing?
Samuel
Sommer: Der große Vorteil ist, dass man sich kreativ austoben kann, ohne dass
einem jemand hineinredet. Ein Verlag ist immer auch ein gewinnorientiertes
Unternehmen und muss zu einem gewissen Grad Rücksicht auf Trends nehmen. Ich
kann einfach das schreiben, woran ich am meisten Freude habe.
Ein weiterer Aspekt ist die Schnelligkeit. Einen fertigen
Roman kann ich hochladen und er ist innerhalb weniger Tage online. Bei einem
Verlag müsste er sich zwischen all die anderen Veröffentlichungen einreihen und
käme vielleicht erst in einem Jahr heraus – oder, wenn man Pech hat, auch gar
nicht.
Ein Nachteil ist, dass man sich nicht nur auf das
Schreiben konzentrieren kann, sondern sich gleichzeitig auch um das ganze
Drumherum kümmern muss. Ein wesentlicher Teil ist zum Beispiel das Marketing.
Ohne Werbung verkauft sich fast nichts, weshalb man sich
mit der Funktionsweise von Suchmaschinen, der Wirkung von Keywords, dem
Einstellen von Kampagnen und Klickpreisen auseinandersetzen muss. Das ist
gerade am Anfang sehr zeitaufwendig.
Ingo
Löchel: Hast Du literarische Vorbilder, die Dich bei Deinen Romanen inspirieren
bzw. inspiriert haben?
Samuel
Sommer: Ja, auf jeden Fall. Tolkien habe ich bereits erwähnt. Er hat den
Grundstein gelegt. Danach kamen Autoren wie Raymond Feist und David Eddings,
deren Werke ich verschlungen habe und die mich geprägt haben.
Ich fand es unfassbar spannend, wie sich die Handlung
über mehrere Bände hinweg entwickelt und die Protagonisten immer neue Abenteuer
erleben.
Es gibt aber auch andere Dinge, die mich inspirieren. Die
Anfänge der Sturmfels-Chroniken habe ich vor vielen Jahren nach den ersten
Runden des Pen-and-Paper-Rollenspiels „Das Schwarze Auge“ geschrieben.
Im Bereich der Science Fiction ist auf jeden Fall Peter
F. Hamilton zu nennen, dessen Space Operas ich sehr liebe.
Ingo
Löchel: Was unterscheidet Deiner Meinung nach Deine Romane von anderen Werken des
Fantasy- und SF-Genres?
Samuel
Sommer: Einmal fragte mich jemand, ob ich es nicht leid wäre, immer dieselben
Sachen zu lesen. Im Endeffekt sei es doch immer das Gleiche. Ich fragte zurück,
ob er es nicht leid sei, jeden Sonntag „Tatort” zu schauen. Schließlich wird
dort am Anfang immer jemand ermordet und am Ende wird der Mörder gefasst. Es
ist doch im Endeffekt immer das Gleiche.
Er schaute mich mit großen Augen an, schüttelte den Kopf
und begann zu erklären, dass es immer auch um das Wie und das Warum geht und
wie unterhaltsam das Ganze in Szene gesetzt ist.
Genau das ist im Kern mein Ansatz. Ich denke, dass
jemand, der Fantasy- oder Science-Fiction-Fan ist, bedenkenlos zugreifen kann,
weil er zum einen die Motive und Themen bekommt, die er von einem solchen Roman
erwartet, zum anderen aber neue Ideen und kreative Ansätze entdecken kann, die
er so noch nicht gelesen hat. So wie bei einem guten Tatort geht es immer
darum, wie spannend und originell etwas Altbekanntes sein kann.
Ich denke außerdem, dass Charaktere, die im Gedächtnis
haften bleiben, für gute Geschichten unerlässlich sind. Deshalb lege ich auch
einen klaren Fokus darauf. Zu guter Letzt möchte ich gut ausgearbeitete
Action-Szenen nennen, die ich als Fan von Hollywood-Blockbustern gerne in meine
Romane einbaue.
All diese Punkte, so hoffe ich zumindest, machen den Reiz
meiner Romane aus.
Ingo
Löchel: Auf Deiner Seite können interessierte Leser SF-Kurzgeschichten von Dir im
Download-Bereich herunterladen. Wie kam es zu dieser Idee?
Samuel
Sommer: Zwischendurch schreibe ich immer mal wieder Kurzgeschichten. Das macht mir
große Freude und bringt Abwechslung. Allerdings verstauben diese Kurzgeschichten
auf meiner Festplatte, weshalb ich mir irgendwann dachte, dass sie dafür
eigentlich zu schade sind.
Also habe ich damit begonnen, einige davon auf meiner
Website zu veröffentlichen. Das erinnert mich daran, dass ich mal wieder eine
neue Geschichte hinzufügen sollte.
Außerdem spiele ich schon länger mit dem Gedanken, eine
Sammlung von Kurzgeschichten zu veröffentlichen. Es gibt jedenfalls mehr als
genug davon auf meinem Rechner.
Ingo
Löchel: Welche Fantasy- und SF-Projekte sind für die Zukunft geplant?
Samuel
Sommer: Momentan steht die Fantasy an erster Stelle. Ich arbeite intensiv am
Abschluss der „Sturmfels-Chroniken” und wenn alles gut geht, werden sowohl Band
9 als auch Band 10 im nächsten Jahr veröffentlicht.
Wie ich mich kenne, wird es mich danach wieder mehr zur
Science-Fiction ziehen, wobei ich den Fokus eher auf in sich abgeschlossene
Einzelromane setzen werde. Vielleicht habe ich aber auch Lust, eines meiner alten
Manuskripte zu überarbeiten.
Auf meiner Festplatte liegen neben Kurzgeschichten noch
weitere unveröffentlichte Romane, darunter eine Geschichte, die an Stephen King
erinnert. Du weißt ja, dass mich etwas, solange es phantastische Aspekte hat,
begeistern kann, und ich will mich auch beim Schreiben stilistisch nicht einengen.
Letztlich arbeite ich immer an den Texten, auf die ich am
meisten Lust habe, denn ich glaube, dass dabei die besten Ergebnisse
herauskommen.
Ingo
Löchel: Samuel, vielen Dank für die Beantwortung der Fragen.
Samuel Sommer: Ich habe zu danken.

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