Major Dimes
Sam Korea - Taxi für eine tote Diva
von Henry Gonzales 
Sam Korea lebt als Taxifahrer im Jahre 2131 in
Metastadt eher ein Leben am Rande des sozialen Abgrund. 
Doch er ist irgendwie
zufrieden damit, seinen Job mit dem Flugtaxi zu machen, alte Fernsehserien zu
sehen und von Pizza, sowie jeder Menge Wein und Zigaretten zu leben. 
Das ändert sich jedoch als er die ebenso schöne wie berüchtigte Edelprostituierte Valeria Cassini zu einem ihm unbekannten Loft bringen soll, wo er sie dann auch wieder herausholen soll, wenn sie nach zwanzig Minuten immer noch nicht zurück ist.
Doch als Sam dann das Loft
betritt, findet er Valeria ermordet vor.  Und dem nicht genug, taucht sogar eine Zeugin auf,
die Sam bei der Toten sieht. Sam weiß, das ihm nicht viel Zeit bleibt, bis das
die Polizei wie auch die Verbrecher des Syndikat alles daran setzen werden, um
ihn als Mörder gleich mit ins Jenseits zu befördern. Oder anders gesagt: Sam
ahnt, dass er hier in eine pefide Falle getappt ist. Nur wieso? 
Als er dann im Taxi auch noch die Handtasche von
Valeria findet, in der sich eine geheimnisvolle kleine Metallbox befindet, die
er aber nicht öffnen kann, weiß er, das nun wirklich jeder Jagd auf ihn machen
wird, um an diese seltsame Metallbox zu gelangen. 
Und da es hier eben auch um sein Leben geht,
beschließt Sam Korea auf eigene Spurensuche zu gehen, die ihn auch zu einer
anderen Prostituierten führt, deren Name Leika ist, was er aber er erst viel
später herausfinden wird. 
Ihre gemeinsame Suche nach weiteren Informationen
wie auch ihre Flucht vor ihren Häschern gestaltet sich dabei äußerst
gefährlich. Aber erst mit einem Haar, und damit der DNA von Valeria gelingt es
dann, den biometrischen Verschluss der Metallbox durch den Hacker Jax öffnen zu
lassen. 
Und darin befindet sich ein Datenträger mit
hochbrisantem Inhalt, der, käme er an die Öffentlichkeit, nicht nur dem
verbrecherischen Syndikat, sondern auch jedem korrupten Politiker und
Polizisten das Genick brechen dürfte. 
Sam Korea und Leika setzten hierbei nun alles auf
eine Karte und schaffen es sogar, diese ganzen Daten über die eigentlich gut
gesicherte Nachrichtenzentrale der Metastadt in die Öffentlichkeit zu bringen.
Trotzdem müssen sie fliehen, denn die auftauchende Polizei will erst recht ihre
Köpfe rollen sehen. 
Als sie jedoch in das Versteck von Jax zurückkehren,
finden sie diesen bestialisch ermordet vor. Und der Killer ist Rio Rivera, ein
eiskalter Wahnsinniger des Syndikats. Und nun erfährt Sam Korea, das Rivera
auch Leika auf ihn angesetzt hatte. Doch auch Leika, die dann die Seiten hin zu
Sam Korea gewechselt hatte, ahnt nicht, was Rivera und Korea nun eigentlich
verbindet. 
Beide waren nämlich ehemals Spitzenverbrecher des
Syndikats, bis das Sam die unmenschlichen Grausamkeiten von Riverad nicht mehr
ertragen konnte, welchen er damals zuerst noch wie einen Bruder ansah. Und
Rivera treibt deshalb seit diesen vergangenen Jahren nur eines an. Rache an Sam
Korea! 
- Sam Korea - Taxi für eine tote Diva
 - Autor: Henry Gonzales
 - Pulp-Reihe: Major Dimes
 - ISBN: 979-8313174433
 - Print-Ausgabe ca. 40 Seiten
 - Independently published/2025
 - 
Herausgeber: Walter Fröhlich 
 
„Im Wohnzimmer sah er dann ein Abbild des Grauens. Rio war vollgespritzt mit Blut und hielt apathisch ein elekrisches Küchenmesser in der Hand. Der Boden und die Couch trieften vor Blut und auf der Couch lag eine tote Frau mit abgesägten Beinen.“ (Sam Korea - Taxi für eine tote Diva/Seite 29)
Der Autor Henry Gonzales wurde
1921 in der brasilianischen Küstenstadt Conceicao da Barra in recht ärmlichen
Verhältnissen geboren. Und zuerst verdiente er sein Geld als
Maschinenschlosser, bevor er dann mit 36 Jahren ein Studuim in Literatur auf
der Universität von Sao Paulo in Angriff nahm. 
Als Einstieg schrieb er einige
Kurzgeschichten für lokale Zeitungen, bevor er mit 42 Jahren einen
Kriminalroman in Angriff nahm, dem jedoch noch kein wirklicher Erfolg bei den
Verlagen beschieden war. Erst sein zweiter, hier vorliegender Roman mit dem
Originaltitel "Sam Korea - Taxi a la muerte" fand einen Verleger und
wurde 1966 im Pulp-Magazin „DIARO UTOPICO“ veröffentlicht. 
Henry Gonzales, der zu dieser
Zeit auch selbst seinen Lebensunterhalt als Taxifahrer bestritt, starb 1995 mit
74 Jahren und hinterließ einige beeindruckende Werke, die bis heute gelesen
werden. 
Allerdings  mag man durchaus auch so einige Ähnlichkeiten
vorfinden, die man bereits in Band 1 von "Kent Cannon - Gute Nacht,
kleiner Bruder" wieder findet. Dabei dürfte Gonzales Roman allerdings wohl
eher veröffentlicht worden sein, als die Kent Cannon Reihe des Autors Alberto
Baraccuda. 
Auch hier befinden wir uns
nämlich wieder in einer gewaltigen Metastadt mit fliegenden Autos und einem
verbrecherischen Syndikat, welches alles mit gnadenloser Härte kontrolliert.
Egal ob es das Verbrechen, die Prostitution, Mord oder korrupte Polizei und
Politiker betrifft. 
Und auch hier geht es darum,
die entsprechenden Daten dieser dunklen Organisation im öffentlichen
Nachrichtensystem zu veröffentlichen, um dem Syndikat mit der Offenlegung ihrer
Taten das Handwerk zu legen. 
Trotzdem bleibt auch dieser
Roman um den Taxifahrer Sam Korea und der Prostituierten Laika samt dem Teufel
in Menschengestalt mit Namen Rio Rivra äußerst spannend. Zumal Sam Korea
eigentlich nicht der Looser ist, für den man ihn zu Beginn halten könnte. 
Doch Sam Koreas eigene düsteren Dämonen erklären sich quasi erst wirklich im letzten Drittel der Handlung, als besagter Rio Rivera in der Handlung seinen eigentlichen Auftritt hat.
Henry Gonzales schafft es hier
eine interessante Handlung aufzubauen, welche langsam die Spannung steigert,
bevor mit dem erscheinen und den damit verbundenen Hintergründen um Rio Rivera
quasi selbst bei mir als Lessr eine Bombe der Überraschung und den dunklen
Abgründen  des Helden explodiert. 
Dabei tauchen aber auch schöner
Weise beim lesen bei mir im Kopfkino Bilder auf, wie aus dem Film „DAS FÜNFTE
ELEMENT“ mit Bruce Willis in seinem fliegenden Taxi innerhalb einer irdischen
Supermetropole des SciFi-Film von Luc Bessons. 
© by Konrad Wolfram

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