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Sonntag, 14. September 2025

Taxi für eine tote Diva

Major Dimes

Sam Korea - Taxi für eine tote Diva

von Henry Gonzales

Sam Korea lebt als Taxifahrer im Jahre 2131 in Metastadt eher ein Leben am Rande des sozialen Abgrund.

Doch er ist irgendwie zufrieden damit, seinen Job mit dem Flugtaxi zu machen, alte Fernsehserien zu sehen und von Pizza, sowie jeder Menge Wein und Zigaretten zu leben.

Das ändert sich jedoch als er die ebenso schöne wie berüchtigte Edelprostituierte Valeria Cassini zu einem ihm unbekannten Loft bringen soll, wo er sie dann auch wieder herausholen soll, wenn sie nach zwanzig Minuten immer noch nicht zurück ist.

Doch als Sam dann das Loft betritt, findet er Valeria ermordet vor.  Und dem nicht genug, taucht sogar eine Zeugin auf, die Sam bei der Toten sieht. Sam weiß, das ihm nicht viel Zeit bleibt, bis das die Polizei wie auch die Verbrecher des Syndikat alles daran setzen werden, um ihn als Mörder gleich mit ins Jenseits zu befördern. Oder anders gesagt: Sam ahnt, dass er hier in eine pefide Falle getappt ist. Nur wieso?

Als er dann im Taxi auch noch die Handtasche von Valeria findet, in der sich eine geheimnisvolle kleine Metallbox befindet, die er aber nicht öffnen kann, weiß er, das nun wirklich jeder Jagd auf ihn machen wird, um an diese seltsame Metallbox zu gelangen.

Und da es hier eben auch um sein Leben geht, beschließt Sam Korea auf eigene Spurensuche zu gehen, die ihn auch zu einer anderen Prostituierten führt, deren Name Leika ist, was er aber er erst viel später herausfinden wird.

Ihre gemeinsame Suche nach weiteren Informationen wie auch ihre Flucht vor ihren Häschern gestaltet sich dabei äußerst gefährlich. Aber erst mit einem Haar, und damit der DNA von Valeria gelingt es dann, den biometrischen Verschluss der Metallbox durch den Hacker Jax öffnen zu lassen.

Und darin befindet sich ein Datenträger mit hochbrisantem Inhalt, der, käme er an die Öffentlichkeit, nicht nur dem verbrecherischen Syndikat, sondern auch jedem korrupten Politiker und Polizisten das Genick brechen dürfte.

Sam Korea und Leika setzten hierbei nun alles auf eine Karte und schaffen es sogar, diese ganzen Daten über die eigentlich gut gesicherte Nachrichtenzentrale der Metastadt in die Öffentlichkeit zu bringen. Trotzdem müssen sie fliehen, denn die auftauchende Polizei will erst recht ihre Köpfe rollen sehen.

Als sie jedoch in das Versteck von Jax zurückkehren, finden sie diesen bestialisch ermordet vor. Und der Killer ist Rio Rivera, ein eiskalter Wahnsinniger des Syndikats. Und nun erfährt Sam Korea, das Rivera auch Leika auf ihn angesetzt hatte. Doch auch Leika, die dann die Seiten hin zu Sam Korea gewechselt hatte, ahnt nicht, was Rivera und Korea nun eigentlich verbindet.

Beide waren nämlich ehemals Spitzenverbrecher des Syndikats, bis das Sam die unmenschlichen Grausamkeiten von Riverad nicht mehr ertragen konnte, welchen er damals zuerst noch wie einen Bruder ansah. Und Rivera treibt deshalb seit diesen vergangenen Jahren nur eines an. Rache an Sam Korea!

  • Sam Korea - Taxi für eine tote Diva
  • Autor: Henry Gonzales
  • Pulp-Reihe: Major Dimes
  • ISBN: 979-8313174433
  • Print-Ausgabe ca. 40 Seiten
  • Independently published/2025
  • Herausgeber: Walter Fröhlich

„Im Wohnzimmer sah er dann ein Abbild des Grauens. Rio war vollgespritzt mit Blut und hielt apathisch ein elekrisches Küchenmesser in der Hand. Der Boden und die Couch trieften vor Blut und auf der Couch lag eine tote Frau mit abgesägten Beinen.“ (Sam Korea - Taxi für eine tote Diva/Seite 29)

Der Autor Henry Gonzales wurde 1921 in der brasilianischen Küstenstadt Conceicao da Barra in recht ärmlichen Verhältnissen geboren. Und zuerst verdiente er sein Geld als Maschinenschlosser, bevor er dann mit 36 Jahren ein Studuim in Literatur auf der Universität von Sao Paulo in Angriff nahm.

Als Einstieg schrieb er einige Kurzgeschichten für lokale Zeitungen, bevor er mit 42 Jahren einen Kriminalroman in Angriff nahm, dem jedoch noch kein wirklicher Erfolg bei den Verlagen beschieden war. Erst sein zweiter, hier vorliegender Roman mit dem Originaltitel "Sam Korea - Taxi a la muerte" fand einen Verleger und wurde 1966 im Pulp-Magazin „DIARO UTOPICO“ veröffentlicht.

Henry Gonzales, der zu dieser Zeit auch selbst seinen Lebensunterhalt als Taxifahrer bestritt, starb 1995 mit 74 Jahren und hinterließ einige beeindruckende Werke, die bis heute gelesen werden.

Allerdings  mag man durchaus auch so einige Ähnlichkeiten vorfinden, die man bereits in Band 1 von "Kent Cannon - Gute Nacht, kleiner Bruder" wieder findet. Dabei dürfte Gonzales Roman allerdings wohl eher veröffentlicht worden sein, als die Kent Cannon Reihe des Autors Alberto Baraccuda.

Auch hier befinden wir uns nämlich wieder in einer gewaltigen Metastadt mit fliegenden Autos und einem verbrecherischen Syndikat, welches alles mit gnadenloser Härte kontrolliert. Egal ob es das Verbrechen, die Prostitution, Mord oder korrupte Polizei und Politiker betrifft.

Und auch hier geht es darum, die entsprechenden Daten dieser dunklen Organisation im öffentlichen Nachrichtensystem zu veröffentlichen, um dem Syndikat mit der Offenlegung ihrer Taten das Handwerk zu legen.

Trotzdem bleibt auch dieser Roman um den Taxifahrer Sam Korea und der Prostituierten Laika samt dem Teufel in Menschengestalt mit Namen Rio Rivra äußerst spannend. Zumal Sam Korea eigentlich nicht der Looser ist, für den man ihn zu Beginn halten könnte.

Doch Sam Koreas eigene düsteren Dämonen erklären sich quasi erst wirklich im letzten Drittel der Handlung, als besagter Rio Rivera in der Handlung seinen eigentlichen Auftritt hat.

Henry Gonzales schafft es hier eine interessante Handlung aufzubauen, welche langsam die Spannung steigert, bevor mit dem erscheinen und den damit verbundenen Hintergründen um Rio Rivera quasi selbst bei mir als Lessr eine Bombe der Überraschung und den dunklen Abgründen  des Helden explodiert.

Dabei tauchen aber auch schöner Weise beim lesen bei mir im Kopfkino Bilder auf, wie aus dem Film „DAS FÜNFTE ELEMENT“ mit Bruce Willis in seinem fliegenden Taxi innerhalb einer irdischen Supermetropole des SciFi-Film von Luc Bessons.

© by Konrad Wolfram

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