Der Spuk im Morris Inn
von Ambrose Ibsen
Zwar ist es schon eine Weile her, aber Sadie Young
hat immer noch extrem daran zu knabbern, das ihr Kollege und bester Freund
August im Winslow Manor im Kampf gegen das Böse des Diabolus-Kult ihrer eigenen
Mutter gestorben ist.
Und ja, auch Sadies finstere Mutter scheint immer
noch hinter ihr her zu sein, denn auch in ihrem Apartment tauchen jetzt
plötzlich Geister auf, die eher nicht zu den Guten gehören dürften.
Ein Grund mag hierbei sein, das Sadie eben diese
ganz besondere Gabe im Hinblick auf das Übernatürliche besitzt...
was allerdings
ihr eigenes Leben immer mehr außer Kontrolle geraten lässt.
Als sie dann in einer Nacht auch noch auf Marcus
Halloran trifft, den sie ebenfalls durch den Brand in seinem Haus als
verstorben, oder doch zumindest verschollen ansehen musste, überschlagen sich
die Ereignisse erneut.
Denn auch ihre Arbeitgeberin in der Bücherei
verordnet ihr Zwangsurlaub um wieder auf die Reihe zu kommen und Halloran gibt
ihr weitere Hinweise in Sachen des Diablous Kults, welche zum eher einsam gelegenen
Morris Inn führen.
Denn 1928 hatte die Krankenpflegerin Phaedra Nesbit
das Rainier Sanatorium verlassen und eben das Morris Inn eröffnet, welches
nunmehr von dem netten wie gutmütigen Bernhard Lavigne geführt wird, der
wiederum das Hotel von seiner Mutter übernommen hatte.
Und genau hier hat nun auch die 22-jährige
Josephine, kurz JoJo genannt, eingecheckt. Und sie ist absolut von der Rolle,
denn ihre Beziehung war ein völliger Reinfall, sie ist seit kurzem schwanger
und offenbar will selbst ihre Mutter keinen Kontakt mehr zu ihr.
Und genau dieses negative Gefühlschaos ist offenbar das gefundene Fressen für die dunkle Frau ohne Augen, der man auch den Namen "Alte Betty" im True-Dark-Podcast gegeben hatte.
Ein bösartiger Geist also, welcher nicht nur das
Morris Inn in regelmäßigen Abständen heimsucht, sondern auch immer wieder
Hotelbesucher spurlos verschwinden lässt, wobei manche später nur noch als
grausam verstümmelte Leichen wieder auftauchen.
Nur Bernhard hat diesen Geist noch nie gesehen und
mag auch nicht bei den damaligen Leichen an etwas Übernatürlichem glauben.
Als Sadie im Morris Inn auftaucht, stochert sie bei
ihren Recherchen allerdings erst einmal eher in schon bekannten Gewässern,
statt neue Informationen zu Phaedra Nesbit, dem Diabolus Kult oder der
grausamen Kreatur zu erlangen, die ihre eigene leibliche Mutter ist.
Doch dann schlägt Der Geist der alten Frau ohne
Augen gnadenlos bei JoJo zu und beginnt ihr Blut und damit auch Lebensenergie
zu entziehen. Sadie sieht sich daher gezwungen, JoJos Leben zu schützen. Aber
dann verschwindet JoJo spurlos durch die Frau ohne Augen, die sich als
grässliche Kreatur für Sadie entpuppt.
Zwar taucht in der Nacht auch Halloran im Morris Inn
auf um Sadie zur Seite zu stehen, doch dies erleichtert die Suche nach JoJo
auch nicht. Denn die Frau ohne Augen scheint überall zu sein.
In den Wänden, der Kanalisation oder auch im Wald
davor, als wäre diese Kreatur der Hölle eine Einheit mit allem was sie umgibt…
- Der Spuk im Morris Inn
- Autor: Ambrose Ibsen
- Paperback mit Umschlagklappen: 368 Seiten
- ISBN: 978-3-98676-213-1
- Verlag: Festa
-
Deutsche Erstveröffentlichung: 16. Juni 2025
„Aber das Schlimmste waren vielleicht die Augen der Gestalt. Oder vielmehr die Tatsache, dass diese fehlten. Ohne die Organe bestand der obere Teil des Gesichts nur aus zwei großen Höhlen, die mit nichts als Finsternis gefüllt waren.“ (Der Spuk im Morris Inn/Seite 183)
Und hier ist er, der aktuelle
Roman des Autor Ambrose Ibsen im Festa Verlag aus seiner beliebten „Beckoning
Dead“-Reihe. Dabei ist der Roman „THE HAUNTING OF MORRIS INN“
(US-Originaltitel) bereits im Jahre 2022 in den USA erschienen.
Da krebsen wir also als Leser
in Deutschland zeitlich schon etwas hinterher. Das aber kratzt absolut nicht an
der Spannung und der mitunter schon recht düsteren Atmosphäre.
Etwas Humor kommt dabei in der
Handlung aber auch immer mal wieder durch den Hotelier Bernhard Lavigne auf,
der scheinbar von den paranormalen Dingen nichts mitbekommt, die damaligen
Leichen im Morris Inn eher Verbrechern wie der Mafia zuschreibt und ansonsten
ein ausgesprochen großes Herz für die jungen Frauen und seinen Koch Francis
hat.
Der Roman „DER SPUK IM MORRIS INN“
lässt sich dabei natürlich auch für sich alleine stehend sehr spannend lesen.
Aber wer erst hier in die Reihe einsteigt, wird trotzdem immer wieder mal auf
Verweise der vorherigen Romane stoßen, welche dann zumindest erst einmal kleine
Fragezeichen in den Augen aufblitzen lassen.
Denn was geschah denn nun z.B.
in „Winslor Manor“ (dritter Band der Beckoning Dead-Reihe), oder was hat
Sadies dämonische Mutter und der Diabolus Kult mit der Krankenpflegerin Phaedra
Nesbit und dem Rainier Sanatorium (zweiter Band der „Beckoning Dead“-Reihe)
gemeinsam?
Gut, einen sehr groben Einblick
könnt ihr bei meinen Rezensionen hier in „THE BLACK STONE MAGAZINE“ zu den
bisher beim Festa Verlag erschienen Büchern der „Beckoning Dead“-Reihe auch
finden.
Aber mal ehrlich, die mit „DER
SPUK IM MORRIS INN“ nun auf vier Bände angewachsene Reihe ist wesentlich
spannender, wenn man sie selbst gelesen hat.
Und es wäre daher auch eher ein
Fehler, hier nun zu viel zu verraten. Aber Ambrose Ibsen gelingt es eben auch
hier wieder recht spannend, diesen dämonischen Geistern immer wieder eine ganz
besondere Seite zu verleihen, anstatt inhaltlich auf ein eher verbindliches
Grundschema in der Beschreibung zurückzugreifen.
Insgesamt kann man daher also
auch nur hoffen das der Festa Verlag uns nicht zu lange auf den nächsten Band
dieser durchweg bisher sehr spannenden Reihe um Sadie Young und den
Geheimnissen des Diabolus Kult warten lässt.
Müsste ich hier Sternchen
vergeben, käme jedenfalls „DER SPUK IM MORRIS INN“ wieder auf volle fünf von
fünf Sternen in meiner ganz persönlichen Bewertung.
© by Konrad Wolfram
3 Kommentare:
Das klingt wirklich interessant. Da werde ich mir demnächst mal den ersten Band herunterladen
Also ich kann die Reihe von Ambrose Ibsen eigentlich nur empfehlen, Stefan. Nur der Roman "Transmission" von ihm hatte mir etwas geschwechelt. Aber das war auch ein Einzelroman und gehört nicht zur Beckoning Dead-Reihe. "Transmission" ist zudem wahrscheinlich nur noch überteuert bei Ebay zu erhalten, da es sich hier um eine limitierte Sammlerausgabe von Festa handelte.
Die Leseprobe von dem ersten Band hat mir schon mal gut gefallen.
Und der Preis für das ebook ist absolut okay
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