Das Haus Zamis 29
Advokat der Toten
von Ernst Vlcek
Als Coco feststellt, dass ein fremdes Bewusstsein von ihrem Körper Besitz ergreifen will, findet sie nach einigen Recherchen heraus, dass es sich um den Geist der jungen Chiara handelt, die damals bei Cocos Hexensabbat für sie geopfert wurde und sich an ihr rächen will, indem sie ihren Körper übernimmt, um dann Selbstmord zu begehen. Georg kann das jedoch verhindern und Coco berichtet ihm von der TABULA TENEBRARUM.
Entgegen Georgs Warnung sich mit Toth anzulegen, gelingt es Coco schließlich in sein Haus einzudringen.
Hilfe erhält sie dabei
von dem Untoten Giacomo, den Toth auf sie angesetzt hat, der aber Erlösung
sucht und aus dem Buch gelöscht werden will.
Er erzählt Coco auch von Toths Plan, Asmodi mit
seiner Armee der Toten zu stürzen. Während Georg Toth ablenkt, gelangt Coco mit
Giacomos Hilfe in die Gewölbe des Hauses und findet dort das Buch. Bei dem
Versuch, es an sich zu nehmen, erheben sich einige Untote und Coco wird von der
Macht des Buches gebannt, während Giacomo vernichtet und erlöst wird.
Da taucht Chiara auf, deren Leiche Toth einst stahl
und ihren Namen ins Buch eintrug. Coco glaubt, dass sie ihr den Todeskuss geben
will, doch sie wird nur wieder zum Leben erweckt und reicht ihr mit den Worten,
dass sie genug gebüßt habe, ein Amulett, mit dem sie mehr über das Buch
erfahren könne.
Auch die Untoten lassen von ihr ab und ziehen sich
zurück. Bei dem Versuch, sich dem Buch zu nähern wird Coco zurückgeschleudert
und ihr wird klar, dass Skarabäus Toth sie mit einer Warnung aus seiner Gewalt
entlässt. Später erfährt sie von Georg, dass dieser für die Aufhebung des
Todesurteils sorgte.
- Erschienen am 23. November 2021
-
Titelbild: Mark Freier
Mit diesem Roman kehrte Ernst
Vlcek nach 25 Jahren zu “seiner” Serie zurück und durfte auch gleich den
zweiten Teil der Trilogie schreiben, was natürlich mehr als angemessen
erscheint, zumal der Meister auch die Idee hatte, überhaupt aus dem Stoff eine
Trilogie zu machen.
Dabei wird man gleich zu Beginn
an ein früheres Abenteuer erinnert, in dem Coco schon einmal von einem fremden
Bewusstsein beherrscht wurde, allerdings wird das hier nicht so extrem
überstrapaziert, und vor allem bildet dieser Plot zunächst auch nur die
Nebenhandlung, bis es dann am Ende eine Verbindung zum Buch der Toten gibt.
Dass Chiara am Ende plötzlich
von ihrer Rache absieht und Coco sagt, sie habe genug gebüßt, erscheint
allerdings etwas widersprüchlich, wenn man bedenkt, wie sehr sie zuvor vom Hass
auf die Hexe besessen war, auch wenn klar ist, dass Toth hier seine Finger im
Spiel hat. Ebenso fragt man sich in dem Zusammenhang, warum sie Coco dann auch
noch hilft und ihr ein Amulett überreicht, mit dem sie mehr über das Buch
erfährt.
Auch Georgs Handel mit Toth
wirkt etwas zu einfach konstruiert. Da reicht dann mal eben eine Zusicherung,
dass er in Zukunft ein Auge auf seine Schwester haben wird, und Toth vergisst
das Todesurteil.
Davon abgesehen hat Vlcek hier
ein durchaus unterhaltsames Comeback hingelegt. Nach all den Jahren im Dienste
der größten Weltraumserie hat man beim Lesen den Eindruck, als wären seit dem
letzten Coco Zamis - Roman aus seiner Feder nur ein paar Wochen vergangen.
Stilistisch merkt man keinen
Unterschied, die Darstellung der Figuren und die Fortführung der Handlung
reihen sich nahtlos ins Gesamtgefüge ein, und es gibt sogar ein paar kleine
Ausflüge in die Vergangenheit, als Coco herauszufinden versucht, bei wem es
sich um das fremde Bewusstsein handelt. So darf es gerne weitergehen…
© by Stefan Robijn
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