Der Spuk im Rainier Asylum
von Ambrose Ibsen
Da
Ophelia, die offenbar wieder genesen zurückgekehrt war, bei einer Grillparty
plötzlich Selbstmord begeht, setzt der jungen Bibliothekarin Sadie und ihrem
Kollege August mächtig zu.
Denn
plötzlich hatte sie sich dort ein Stück glühende Kohle in den Mund gesteckt und
heruntergeschluckt, worauf sie langsam und qualvoll in Sadies Armen starb. Doch
bevor Ophelia stirbt, teilt sie Sadie noch mit, dass deren Mutter im
Krankenhaus an ihrem Bett gewesen sei.
Doch dies kann ja eigentlich nicht sein, denn selbst Sadie hatte ihre Mutter nie lebend gesehen, da diese bereits bei der Geburt von Sadie verstorben war.
Und
so wurde Ophelia nun doch noch nachträglich ein Opfer der dämonischen
Madenmutter von Beacon Hill, dessen grausige Ereignisse sie nie wirklich
verarbeitet hatte (siehe hierzu den Roman „DER SPUK VON BEACON HILL“ von
Ambrose Ibsen).
Das
der Tod von Ophelia Sadie und August nun nicht ruhen lässt, ist hierbei nur zu
verständlich. Zeigt es doch, dass das Böse längst noch nicht aus ihrem Leben
verschwunden ist. Mag dies vielleicht mit Sadies Gabe in Verbindung stehen,
dass sie die Geister der Toten sehen kann? Eine verstörende Fähigkeit also, die
sie offensichtlich ihrer verstorbenen Mutter verdankt.
Kurz darauf weist jedenfalls alles darauf hin, das mögliche Antworten hierzu im seit langem verlassenen Rainier Asylum zu finden sein könnten. Denn ein junger College-Student mit Namen John Ford, der sich etwas Geld auf der Berkshire-Gust-Schweinefarm hinzuverdienen wollte, ist in deren unmittelbaren Nähe plötzlich spurlos verschwunden.
Und
diese Schweinefarm liegt direkt, nur durch einen Zaun getrennt, neben diesem
verlassenen Sanatorium. Besonders interessant ist für Sadie und August
allerdings auch die Legende des "wachsamen Tom", auch wenn der alte
Farmbesitzer Gust hierzu nicht wirklich mit der Sprache herausrücken will.
Denn
der "wachsame Tom" ist eine dämonischen Kreatur von stattlicher Größe
und mit gewaltigen Hörnern sowie völlig verdrehten Gliedmaßen, die des Nachts
oftmals auch im näheren Umfeld des Rainier Asylums gesichtet worden sein soll.
Doch
das riesige Sanatorium scheint noch viele weitere böse Geheimnisse zu verbergen
und könnte auch in direkter Verbindung mit der Madenmutter stehen, gegen die
Sadie bereits ankämpfen musste, als diese dämonische Kreatur eben in Beacon
Hill umging.
Denn das Rainier Asylum wurde vor langer Zeit quasi dicht gemacht, weil die トrzte und Angestellten Satanisten gewesen sein sollen, die hier mit ihren Patienten heidnische Praktiken vollführten.
Dabei
sollen hier sogar Menschen durch Erhängen grausam ermordet worden sein. Aber auch von Üernatürlichen
Vorkommnissen war zu dieser Zeit im Umfeld des Sanatorium immer wieder die Rede
gewesen.
Also
machen sich Sadie und August daran, sich einmal genauer im Rainier Asylum
umzusehen, zumal sie auch hierbei immer noch die Hoffnung haben, eventuell auch
John noch lebend zu finden. Denn die Polizei hatte bisher nur recht
oberflächlich nach dem verschwundenen jungen Mann gesucht.
- Der Spuk im Rainier Asylum
- Autor: Ambrose Ibsen
- ISBN: 978-3-98676-024-3
- Taschenbuch: 288 Seiten
- Verlag: FESTA
-
Deutsche
Veröffentlichung: 22. November 2022
„Die
schrecklichen Taten, die hier begangen worden sind, hatten eine Vielzahl von
Geistern in diesen Gemäuern verankert, und diese Geister hatten sich wie
Kakerlaken in jede Ecke und jeden Winkel eingenistet und in der Finsternis auf
etwas gelauert, um es zu verschlingen.“ (Der Spuk im Rainier Asylum/Seite 173)
Mit ihrem Kollegen und Freund August schickt der Autor
Ambrose Ibsen seine Hauptfigur Sadie in die zweite Runde gegen diverse
Geistererscheinungen und dämonischen Wesenheiten, die sicherlich nichts Gutes
im Schilde führen.
Dabei kann man aber auch durchaus positiv feststellen,
dass der Autor hier Sadies besondere Gabe, Geister nicht nur sehen zu können,
sondern auch mit ihnen zu kommunizieren nicht inflationsmäßig in der Handlung
ausschlachtet.
Aber mal ganz ehrlich gesagt, kann ich es durchaus auch
etwas nachvollziehen, wenn man den Autor Ambrose Ibsen nur zu gerne in einem
Atemzug mit den bekanntesten Horrorautoren Stephen King oder Dean Koontz
genannt sehen möchte.
Denn der Mann weiß, wie man innerhalb eines Roman wie „DER
SPUK IM RAINIER ASYLUM“ eine bleibende klaustrophobische Stimmung über einen
nicht gerade kleinen Teil der Handlung bei der Leserschaft erzeugen kann,
welche auch nicht mit der Zeit an Spannung einbüßt.
Ibsen legt auch hier wieder den Schwerpunkt des Horror
eindeutig auf eine atmosphärisch finster gestrickte Richtung. Ein Umstand also,
welcher nicht unbedingt negativ an der Spannungsschraube drehen muss. Ganz im
Gegenteil.
Dabei führt der zweite Roman unter dem Titel „DER SPUK IM
RAINIER ASYLUM „problemlos die Geschichte aus dem Roman „DER SPUK VON BEACONHILL“ weiter. Der Roman kann also auch ganz für sich alleine stehen, da die
Handlungen ja in sich abgeschlossen sind.
Trotzdem wäre es nicht unbedingt verkehrt, wenn man eben
den ersten Roman vorher gelesen hat. Denn wenn man den Vorgängerband kennt,
fällt einem der Einstieg in die Handlung auch im zweiten Band etwas leichter,
zumal man dann auch die Figur der jungen Ophelia besser einordnen kann und
einem auch die Hinweise auf die "Madenmutter" nicht gleich vor
unlösbare Rätsel stellt, welches nachträglich hier nicht mehr wirklich
umfassend wiederholt werden können.
Allerdings muss man auch nicht noch lange auf den dritten
Band der Reihe von Ambrose Ibsen warten, denn auch dieser ist bereits beim Festa Verlag erschienen, womit
man also auch problemlos alle drei Bände nun locker hintereinander lesen kann,
welche auch weiterhin noch im Festa Verlag erhältlich sind.
Empfehlen kann ich natürlich nach dem ersten Band auch
den zweiten mit dem Titel DER SPUK IM RAINIER ASYLUM von Ambrose Ibsen. Wer
also gerade spannenden Lesestoff aus dem Subgenre des „Haunted-House“-Bereichs
sucht, der ist hierbei gerade bei Ambrose Ibsen sicherlich an der richtigen
Adresse.
© by Konrad Wolfram
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