Das Haus Zamis 30
Das Buch der Toten
von Dario Vandis (Dennis Erhardt)
Coco untersucht das Amulett, das Chiara ihr überließ und stellt fest, dass es sich um ein Medaillon handelt.
Die eingravierten Initialen deuten auf eine Verbindung zu einem Namen im Buch
der Toten hin. Sie sucht Norbert Helnwein auf, mit dessen Hilfe sie auf das
Schloss Waller stößt.
Dort residiert Skarabäus Toth, der dem Buch gerade zwei weitere Opfer zuführen und in seine Untoten-Armee aufnehmen will.
Coco verfolgt derweil die Spur des Dämons Boresso über die
Männer, die sie unter Chiaras Einfluss vergewaltigt haben und gelangt
schließlich auch auf das Schloss.
Dort erfährt sie von einem von
Toths Sklaven, dass es sich bei Boresso um den Hüter des Buches handelt, der
als Mensch einst darauf stieß und sich an Skarabäus Toth wandte. Coco kann noch
ihren Vater kontaktieren, der mit Georg zum Schloss aufbricht. Kurz darauf
stellt sie fest, dass Toth sie in die Falle gelockt und beschlossen hat, sie
nun endgültig zu beseitigen.
Coco hat der Macht von Toth und
dessen Gefolge nichts entgegenzusetzen, doch es gelingt ihr, ihr Bewusstsein in
den Körper einer Frau zu versetzen, die aber bereits als Sklavin des Buches
präpariert und zur Greisin wurde. Als Michael Zamis mit Georg auftaucht, kann
Toth ihnen weismachen, dass Cocos Tod ein Unfall war, da sie das Buch der Toten
öffnete und angeblich die magische Kraft im Schloss entfesselte.
Da sein Plan, Asmodi zu
stürzen, ohnehin nicht mehr durchführbar ist, hat er das Buch bereits zerstört,
indem er den Hüter vernichtete. Als Georg ihn diesbezüglich zur Rede stellt,
behauptet Toth, dass er mit den Untoten nur experimentiert habe. Michael
verlangt, dass der Fall aufgeklärt wird, dann verlassen sie mit Cocos “Leiche”
das Schloss.
- Erschienen am 7. Dezember 2021
-
Titelbild: Mark Freier
Mit diesem ersten Beitrag von
Dennis Erhardt zur Zamis - Serie endet nun also die Story um das Buch der
Toten. Mit einem “Paukenschlag”, wie es auf der Leserseite heißt, allerdings
wäre “Bauchklatscher” hier die treffendere Umschreibung, sowohl für den
holprigen Finalband, als auch für das unbefriedigende Ende.
Wenn man sich die drei Bände
anschaut, so passiert insgesamt eigentlich nicht sehr viel, zumindest nicht im
unmittelbaren Zusammenhang mit dem Buch der Toten, das anfangs noch sehr
mysteriös und bombastisch eingeführt und dann doch immer nur am Rande
abgehandelt wird.
Das geht im ersten Teil der
Trilogie noch in Ordnung, weil es sich hier um einen Einzelroman handelt, an
dessen Ende erst das Buch ins Spiel kommt. Im zweiten Band befasst Vlcek sich
zwar in der ersten Hälfte zu sehr mit der Suche nach Chiara, widmet sich dann
aber in der zweiten Hälfte um so intensiver der Thematik um die TABULA
TENBRARUM.
In diesem letzten Band hält der
Autor sich dann leider viel zu lange mit Nebensächlichkeiten auf, wie etwa der
Nebenhandlung um die letzten Opfer des Buches oder Cocos Versuch, der Spur des
Dämons Boresso über die Kerle zu verfolgen, die sie im letzten Band unter
Chiaras Einfluss vergewaltigten.
Als sie dann endlich im Schloss
ankommt, befindet man sich bereits im letzten Drittel des Romans und Erhardt
muss auf den noch verbliebenen Seiten diesen ursprünglich so großangelegten
Plan Toths und dieses nun gar nicht mehr so epische Handlungskonstrukt zu einem
abrupten Ende bringen.
Und genau so liest es sich dann auch. Ein schnelles Hauruck - Ende, bei dem Toth mal eben das Buch zerstört, das er seit Jahrhunderten mit Opfern gefüllt hat, da sein Plan Asmodi zu stürzen nach der Aufdeckung durch Coco und Georg gescheitert ist.
So bleibt von der immer wieder
so vollmundig erwähnten Armee der Toten am Ende nur ein ziemlich großer Haufen
Staub, wobei man sich ohnehin fragt, wie Toth darauf kam, einen solchen Plan
mit einer Horde Untoter umsetzen zu können.
Auch wenn es sich bei dieser
Trilogie eigentlich nur um drei “lose zusammenhängende” Romane handelt, die
sich mal mehr mal weniger mit dem Buch befassen, so ist das Resultat doch
enttäuschend. Auch der erwähnte “Paukenschlag”, Cocos Tod, kann da nichts
rausreißen, zumal man von den Irrfahrten ihres Bewussteins durch diverse Körper
auch so langsam genug hat.
Unterm Strich muss man
konstatieren, dass in diesen drei Bänden mehr Potential verschenkt, als genutzt
wurde, auch wenn die ersten beiden Bände durchaus spannend und lesbar sind. Was
Erhardt hier abliefert, ist zwar von den Längen abgesehen ebenfalls lesbar,
dennoch hat man am Ende den Eindruck, dass hier mal eben auf die Schnelle eine
Idee zu Grabe getragen wird, nachdem man gemerkt hat, dass sie nirgendwo mehr
hinführt.
© by Stefan Robijn
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