Das Haus Zamis 12
Die Druiden
von Neal Davenport
Asmodis Archivar Zakum findet heraus, dass Coco und
Oirbsen offenbar die Befreiung Merlins planen.
Da Asmodi sie nun endgültig beseitigen will, lockt
Zakum Coco zu einem Zeitschacht, der sich in einer Burg in Irland befindet.
Er schickt einen Doppelgänger Oirbsens zu ihr, der sie auffordert, nach Irland zu fahren.
Als Coco dort ankommt, taucht der falsche Oirbsen auf, führt sie zum Zeitschacht und stößt sie hinein.
Sie landet in der Vergangenheit, wo sie nach einigem
Hin und Her auf einen alten Druiden trifft, der weiß, dass sie aus der Zukunft
kommt, um Merlin zu retten.
Um ihre Fähigkeiten zu verstärken, lässt Coco sich
von ihm unterweisen, dann setzt sie ihren Weg fort und begegnet dem Druiden
Manannan Mac Lir, den sie in ihrer Zeit in Gestalt des Gnoms Oirbsen kennt.
Coco hilft ihm im Kampf gegen einen feindlichen Clan und einen schwarzen
Druiden.
Schließlich entdeckt sie das zweite Siegel in einer
versteckten Höhle Merlins. Dabei handelt es sich um einen Armreif, mit dem sie
die Zeitschächte nun kontrolliert benutzen kann.
Als sie in ihre Zeit zurückkehrt, überwältigt sie
den falschen Oirbsen und stößt ihn in den Zeitschacht, worauf der echte Oirbsen
sie nach London schickt, wo der Auftrag für das dritte Siegel wartet…
- Erschienen am 30. März 2021
- Erstveröffentlichung: Im Jahr 1979 als „Dämonenkiller Taschenbuch 56: Coco und die Druiden
-
Titelbild: Mark Freier
Weiter geht es mit der Suche
nach den Siegeln, von denen am Ende dieses zweiten Teils bereits die ersten
zwei gefunden werden konnten. Wobei es hier niemanden groß überrascht haben
wird, dass Coco in einem Roman, in dem es schließlich um das zweite Siegel
geht, dieses auch tatsächlich findet und natürlich gleich noch einen Hinweis
auf das dritte erhält.
Dennoch hätte der Autor es der
Heldin gern etwas schwerer machen können, an den Armreif heranzukommen. Denn
auch wenn sie wohl in keinem ihrer bisherigen Abenteuer so viel und hart
kämpfen musste, stellt weder das Entdecken der “versteckten” Höhle Merlins,
noch das Bergen des Siegels sie vor irgendwelche größeren Schwierigkeiten.
Auch der Kampf gegen ein paar
Werwölfe wird eher wie eine harmlose kleine Schwertübung beschrieben, bei der
man mal eben fünf Gegner auf einen Streich enthauptet, während die menschlichen
Gegner, die sich hier eindeutig in der Überzahl befinden, meistens mit List, Tücke
und ein wenig Magie besiegt werden, wie man es halt von Coco kennt.
Das ist zwar alles durchaus
unterhaltsam und hat auch Tempo, aber wirklich spannend sind weder die Kämpfe
noch das Erreichen des nächsten Etappenziels, weshalb die Spannung eher aus der
Frage nach der Identität der beiden Druiden resultiert, denen Coco hier
begegnet.
Während es sich bei dem Alten
möglicherweise um Merlin selbst handeln könnte, scheint Cocos diesmaliger
Bettgefährte Manannan Mac Lir nichts von seiner gegenwärtigen Identität als
Oirbsen oder besser gesagt von seiner früheren Begegnung mit Coco zu wissen.
Asmodi dagegen weiß nun, dass
er Coco damit beauftragt hat, Merlin zu retten, und man sollte meinen, dass er
sich fragt, aus welchem Grund ein Mitglied der Schwarzen Familie ausgerechnet
den mächtigsten Magier der Gegenseite befreien will, aber er nimmt es einfach
als gegeben hin.
Auch fragt man sich hier
erneut, welchen tieferen Sinn das Auftauchen der Vampirin Rebecca hat, da ihr
kurzer Auftritt am Anfang eigentlich nicht viel zur Handlung beiträgt.
Natürlich soll die Figur als Freundin und Vertraute Cocos etabliert werden,
aber dann sollte man ihre Auftritte auch sinnvoll in die Handlung einbauen,
zumal sie hier wieder viel zu menschlich dargestellt wird. Wann hat man schon
mal von einer Vampirin gehört, die Skelette unheimlich findet?
In dem Zusammenhang erscheint
es auch etwas seltsam, dass ein “irres” Mädchen eine Hexe wie Coco vor ernstere
Probleme stellt, als eine Horde Werwölfe oder ein mächtiger Gasdämon. Selbst die
Kreuze auf einem Friedhof machen ihr zu schaffen, wohlgemerkt nicht, weil sie
dort herumlaufen muss, sondern weil sie mit dem Auto daran vorbei fährt…
Auf der anderen Seite muss man
sich dann wieder fragen, warum sie die Ausstrahlung entfernter Kreuze wahrnimmt,
während ihr die dämonische Ausstrahlung des falschen Oirbsen verborgen bleibt.
Nun könnte man sich noch
fragen, warum ein mächtiger Magier wie Merlin zwar voraussehen kann, dass er in
Gefangenschaft gerät und die Siegel für seine Befreiung in aller Ruhe
verstecken aber die Gefangenschaft selbst nicht verhindern kann, aber das wäre
wohl müßig.
Da ist es natürlich praktisch,
dass die Siegel nicht nur als Schlüssel zu seinem Gefängnis dienen, sondern
obendrein auch nützliche, magische Eigenschaften haben, die Coco ihre Aufgabe
erleichtern.
Während der Signatstern schon
fast eine Universalhilfe darstellt, Sprachen übersetzt oder Schwerter verglühen
lässt, kann man mit dem Armreif nun also gezielt die Zeitschächte benutzen. Da
fragt man sich natürlich, was die nächsten fünf Siegel so drauf haben.
Unterm strich hat Luif hier
einen farbenprächtigen und temporeichen aber nicht wirklich spannenden Roman
abgeliefert, welcher immerhin den erwarteten Fortschritt bringt. Allerdings
bestätigt dieser, was wir schon beim letzten Mal vermutet haben, nämlich dass
diese Schnitzeljagd zwar unterhaltsam aber bisher auch recht vorhersehbar ist.
© by Stefan Robijn
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