John Sinclair 332
Besuch beim Geisterhenker
von Jason Dark (Helmut Rellergerd)
Als bei einer “Geistertour”, bei der Schauplätze
brutaler Morde in London besucht werden, ein Tourist in einer Litfasssäule
ermordet wird, wendet Chiefinspektor Tanner sich an Sinclair, da es Hinweise
gibt, dass es ein Fall für den Geisterjäger sein könnte.
John gibt sich als Tourist aus und nimmt zusammen
mit der Horror-Oma Sarah Goldwyn an der Tour teil, worauf man auch den Tatort
besucht, an dem John tatsächlich dem Geist eines Killers begegnet und ihn
vernichtet.
Nachdem man noch weitere Schauplätze besucht hat, stellt sich heraus...
...dass es sich bei dem Führer der Tour um den Geisterhenker
handelt, der damals für den Duke of Burlington als Privathenker fungierte.
- Erschienen am 2. November 1984
- Titelbild: Vicente Ballestar
In dieser recht kruden Story um
einen Geisterhenker, der in der Maske eines Unternehmers sogenannte
Geistertouren durch London anbietet, gibt es nach einem durchaus spannenden
Anfang wieder einmal zu viele Ungereimtheiten, die einem den Lesespaß schnell
verleiden.
Das fängt schon damit an, dass
Tanner den Fall sofort an Sinclair übergibt und die Geistertour, bei der
immerhin ein Mord geschah, einfach weiterlaufen lässt. Der Fahrer kann sogar an
den Tatort zurückfahren und seine Gäste die Litfasssäule bestaunen lassen, in
der gerade erst jemand umgebracht wurde.
Auch wenn Sinclair als Tourist
sozusagen verdeckt ermittelt, sollte man doch meinen, dass nach einem solchen
Vorfall sofort die Tour beendet und der Tatort unzugänglich gemacht wird.
Stattdessen darf Sinclair, wie vor ihm das Opfer, in die Litfasssäule steigen,
während die übrigen Fahrgäste offenbar keine Ahnung von dem Mord haben.
Auch im weiteren Verlauf der
Handlung, die auf drei Schauplätze verteilt wird, wobei der letzte für den
Showdown herhalten muss, kann der Roman nicht mehr überzeugen, da reißt auch
die Horror - Oma nichts raus, die hier nach dem Genuss eines ominösen
Blutgetränks besessen ist und mit dem Kreuz erlöst werden muss.
Dass der Geisterhenker sich
hinter der Maske des Unternehmers verbirgt macht zwar Sinn, allerdings fragt
man sich, warum der Autor das dann unbedingt wörtlich nehmen und den Henker mit
einer Maske ausstatten muss, anstatt die Tarnung auf magische Weise
herbeizuführen.
Ein insgesamt schwacher Einzelroman, den der Autor hier kurz vor dem Zyklus um Jane Collins und die Großen Alten abgeliefert hat. Da kann man nur hoffen, dass es ab dem nächsten Band wieder aufwärts geht.
© by Stefan Robijn
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