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Dienstag, 29. April 2025

Das Lied von Nacht und Grauen

Gespenster-Krimi 171

Das Lied von Nacht und Grauen

von Earl Warren (Walter Appel)

Der junge Frank Müller ist gerade mit seiner hübschen jüngeren Schwester Sabine auf dem Weg zum Schloss der Familie des Conde Jose de Ybarra, welches in den Ausläufern der Sierra de Tolox zwischen Marabella und Malaga in Spanien liegt-

Für beide sollen es eigentlich herrliche drei Wochen Urlaub werden, wobei Frank natürlich auch die Tochter des Conde, die schöne Antonia wiedersehen will.

Denn beide hegen schon länger tiefere Gefühle füreinander. 

Doch der Besuch scheint unter keinem guten Stern zu stehen, auch wenn die Familie von Antonia beide recht freundlich aufnehmen.

 Denn kurz vor ihrem eintreffen wurde Ramon de Ybarra, einer der Brüder des Conde in der Nacht von einer seltsamen, reptilienartigen Kreatur in Menschengestalt auf grausame Weise ermordet. Ihm scheinen die Augen ausgebrannt worden zu sein, während sein Blut zu Eis erstarrt ist.

Ramon war in dieser Nacht auf dem Heimweg ins Schloss, weil er vorher bei seinem Bruder Estaban de Ybarra war, der vor vielen Jahren wegen seinem ungebührlichen Lebenswandel aus dem Schloss und der Familie ausgestoßen und seitens des verstorbenen Vaters enterbt wurde. Und so schwelt deshalb schon seit langem der Hass zwischen Estaban und seiner restlichen Familie.

Doch der Schrecken hat erst begonnen, denn bald werden Frank und Antonia im Schlossgarten plötzlich von blutgierigen Wolfshunden gejagt und späterhin steht sogar die aufgebahrte Leiche des Toten Ramon wieder auf und versucht Dona Estella, die Schwester des Conde zu erwürgen. Frank gelingt es aber im letzten Augenblick, dies zu verhindern, indem er mit einem Schwert aus der Waffensammlung dem Untoten den Kopf abschlägt.

Als sich Frank und Antonia am nächsten Tag am Strand aufgehalten hatten, macht dieser dann auch selbst die unschöne Bekanntschaft mit dem hässlichen alten Estaban, welcher hier eher ärmlich mit einer alten Vettel haust, welche insgeheim auch eine Hexe ist.

Und Estaban will sowohl den Familienbesitz als auch das ganze Erbe und den gesellschaftlich Titel der Familie de Ybarra von seinem Bruder dem Conde erzwingen. Ansonsten, so droht dieser, würde der Fluch die gesamte restliche Familie auslöschen.

Als sich dann auch noch in der folgenden Nacht Sabine Müller, welche sich mit Rodrigo, dem Sohn des Conde, am Rande des Waldes aufhält, in ein grässliches Wesen, ähnlich einem Eisbären verwandelt, kommt auch der Sohn des Conde auf grausame Weise ums Leben.

Als man später Sabine auffindet scheint sie wegen dem Grauen den Verstand verloren zu haben und verhält sich, als wäre sie wieder ein Kleinkind.

Frank setzt nun alles daran, dem Grauen ein Ende zu setzen. Doch dabei erfährt er, das Estaban offenbar dabei ist, den kosmischen Schrecken aus der Magie der Inuit (Eskimos) zu entfesseln, welche er sich über die Jahrzehnte angeeignet hat. Damit würde er aber nicht nur die Familie Ybarra, sondern sogar die ganze Menschheit in Gefahr bringen.

Doch kann dies Frank Müller überhaupt noch verhindern? Denn auch die alte Hexe greift ihn nun an, indem sie ihn im Körper einer jungen und äußerst verführerischen jungen Frau von seinem Widerstand gegen den bösartigen Estaban abkommen lässt. 

  • Veröffentlicht bereits 2014 als eBook
  • Alternativer Titel: Das Lied von Eis und Grauen
  • GK-Veröffentlichung vom 26. April 2025
  • Titel: Das Lied von Nacht und Grauen
  • Autor: Earl Warren (Walter Appel)
„Ein Höllenreigen begann. Die Schreckenskreaturen packten Dona Estella, zausten sie und wirbelten sie herum. Ein pandämonischer Chor von schrecklichen Lauten begann.“ (Gespenster-Krimi/Band 171, "Das Lied von Nacht und Grauen"/Seite 38)

Genau genommen war früher gerade Walter Appel unter seinem bekannten Pseudonym Earl Warren einer meiner Lieblingsautoren, und das nicht nur wenn es um Gruselromane ging.

Auch seine Abenteuerreihe mit dem Titel „ROBERTA LEE“ (Kelter Verlag) konnte mich durch recht ansprechende Ideen und recht hoher Spannung überzeugen, auch wenn diese Reihe leider wegen den eher geringen Verkaufszahlen nicht wirklich lange lief.

Auch ist mir bei Earl Warren durchaus aufgefallen, das er sich in Sachen Gruselromane gerne auch so manche Idee aus diversen Horrorfilmen aneignete und diese dann recht interessant auch in den jeweiligen Handlungen seiner Einzelromane umzusetzen verstand.

Hier erscheint es erst einmal recht skurril, in einer Handlung, die in Spanien spielt, plötzlich auf ein Grauen zu stoßen, welches seinen Ursprung hier offenbar in den dämonischen Legenden der Eskimos hat.

Doch das scheint nur auf den ersten Blick so, denn Warren baut im weiteren Verlauf durchaus eine recht nachvollziehbare Verbindung auf, welche das ganze dann durchaus in ein interessantes Licht rücken kann.

Aber Earl Warren weiß auch mitunter zu überraschen, wenn es darum geht, welche Figuren er da plötzlich auf grausige Weise aus der Handlung schreibt, oder diese in anderer Form zu einem Opfer werden können.

Dies macht er hier z.B. mit der siebzehnjährigen Sabine recht gut, welche unter dem Einfluss der düsteren Magie wie ein finsteres Werkzeug eher zu einem tragischen Opfer wird, ohne dabei selbst ihr Leben zu verlieren.

Allerdings, und dies muss ich hier ebenfalls zugeben, hatte es mir der Anfang der Handlung auch nicht direkt einfach gemacht. Das mag allerdings auch z.B. an den endlos langen Namen der Familienmitglieder des Conde Jose liegen, welche ich hier natürlich nicht in voller Länge wiedergeben möchte. Jedenfalls dauerte es für mich doch zirka das erste Drittel der Handlung hinweg, bis das die eigentliche Spannung dann endlich an Fahrt aufgenommen hatte.

Das Cover des „GESPENSTER-KRIMIs“ kann man bei der Handlung ebenfalls locker durchwinken. Es ist nun nicht gerade ein Kracher, aber irgendwie passt es dann doch zur Handlung des Roman.

 © by Konrad Wolfram 

3 Kommentare:

The Black Book Magazine hat gesagt…

Mich erreichte eine Mail von Rainer Schmidt, die ich den Lesern des "Black Stone Magazines" nicht vorenthalten möchte:

Der Roman "Das Lied von Nacht und Grauen" (Gespenster-Krimi Nr. 171) erschien bereits am 01. Oktober 1974 unter dem Titel "Das Grauen aus dem Eis" als Gespenster-Krimi Nr. 55 von Brian Eliot.

Viele Grüße

Rainer Schmidt

The Black Book Magazine hat gesagt…

Vielen Dank für die Info, Rainer.

Viele Grüße

Ingo

Konrad Wolfram hat gesagt…

Danke auch von mir, Rainer Schmidt. Bin ich in dem Punkt nun auch wieder etwas schlauer. Unter dem Pseudonym Brian Eliot nachzusehen bin ich nämlich ehrlicher Weise gerade nicht gekommen.