Gespenster-Krimi 171
Das Lied von Nacht und Grauen
von Earl Warren (Walter Appel)
Der junge Frank Müller ist gerade mit seiner
hübschen jüngeren Schwester Sabine auf dem Weg zum Schloss der Familie des
Conde Jose de Ybarra, welches in den Ausläufern der Sierra de Tolox zwischen
Marabella und Malaga in Spanien liegt-
Für beide sollen es eigentlich herrliche drei Wochen
Urlaub werden, wobei Frank natürlich auch die Tochter des Conde, die schöne
Antonia wiedersehen will.
Denn beide hegen schon länger tiefere Gefühle füreinander.
Doch der Besuch scheint unter keinem guten Stern zu stehen, auch wenn die Familie von Antonia beide recht freundlich aufnehmen.
Denn kurz vor ihrem eintreffen wurde Ramon de
Ybarra, einer der Brüder des Conde in der Nacht von einer seltsamen,
reptilienartigen Kreatur in Menschengestalt auf grausame Weise ermordet. Ihm
scheinen die Augen ausgebrannt worden zu sein, während sein Blut zu Eis
erstarrt ist.
Ramon war in dieser Nacht auf dem Heimweg ins
Schloss, weil er vorher bei seinem Bruder Estaban de Ybarra war, der vor vielen
Jahren wegen seinem ungebührlichen Lebenswandel aus dem Schloss und der Familie
ausgestoßen und seitens des verstorbenen Vaters enterbt wurde. Und so schwelt
deshalb schon seit langem der Hass zwischen Estaban und seiner restlichen
Familie.
Doch der Schrecken hat erst begonnen, denn bald
werden Frank und Antonia im Schlossgarten plötzlich von blutgierigen
Wolfshunden gejagt und späterhin steht sogar die aufgebahrte Leiche des Toten
Ramon wieder auf und versucht Dona Estella, die Schwester des Conde zu
erwürgen. Frank gelingt es aber im letzten Augenblick, dies zu verhindern,
indem er mit einem Schwert aus der Waffensammlung dem Untoten den Kopf
abschlägt.
Als sich Frank und Antonia am nächsten Tag am Strand
aufgehalten hatten, macht dieser dann auch selbst die unschöne Bekanntschaft
mit dem hässlichen alten Estaban, welcher hier eher ärmlich mit einer alten
Vettel haust, welche insgeheim auch eine Hexe ist.
Und Estaban will sowohl den Familienbesitz als auch
das ganze Erbe und den gesellschaftlich Titel der Familie de Ybarra von seinem
Bruder dem Conde erzwingen. Ansonsten, so droht dieser, würde der Fluch die
gesamte restliche Familie auslöschen.
Als sich dann auch noch in der folgenden Nacht
Sabine Müller, welche sich mit Rodrigo, dem Sohn des Conde, am Rande des Waldes
aufhält, in ein grässliches Wesen, ähnlich einem Eisbären verwandelt, kommt
auch der Sohn des Conde auf grausame Weise ums Leben.
Als man später Sabine auffindet scheint sie wegen
dem Grauen den Verstand verloren zu haben und verhält sich, als wäre sie wieder
ein Kleinkind.
Frank setzt nun alles daran, dem Grauen ein Ende zu
setzen. Doch dabei erfährt er, das Estaban offenbar dabei ist, den kosmischen
Schrecken aus der Magie der Inuit (Eskimos) zu entfesseln, welche er sich über
die Jahrzehnte angeeignet hat. Damit würde er aber nicht nur die Familie
Ybarra, sondern sogar die ganze Menschheit in Gefahr bringen.
Doch kann dies Frank Müller überhaupt noch
verhindern? Denn auch die alte Hexe greift ihn nun an, indem sie ihn im Körper
einer jungen und äußerst verführerischen jungen Frau von seinem Widerstand
gegen den bösartigen Estaban abkommen lässt.
- Veröffentlicht bereits 2014 als eBook
- Alternativer Titel: Das Lied von Eis und Grauen
- GK-Veröffentlichung vom 26. April 2025
- Titel: Das Lied von Nacht und Grauen
-
Autor: Earl Warren (Walter Appel)
„Ein Höllenreigen begann. Die Schreckenskreaturen packten Dona Estella, zausten sie und wirbelten sie herum. Ein pandämonischer Chor von schrecklichen Lauten begann.“ (Gespenster-Krimi/Band 171, "Das Lied von Nacht und Grauen"/Seite 38)
Genau genommen war früher
gerade Walter Appel unter seinem bekannten Pseudonym Earl Warren einer meiner
Lieblingsautoren, und das nicht nur wenn es um Gruselromane ging.
Auch seine Abenteuerreihe mit
dem Titel „ROBERTA LEE“ (Kelter Verlag) konnte mich durch recht ansprechende
Ideen und recht hoher Spannung überzeugen, auch wenn diese Reihe leider wegen
den eher geringen Verkaufszahlen nicht wirklich lange lief.
Auch ist mir bei Earl Warren
durchaus aufgefallen, das er sich in Sachen Gruselromane gerne auch so manche
Idee aus diversen Horrorfilmen aneignete und diese dann recht interessant auch
in den jeweiligen Handlungen seiner Einzelromane umzusetzen verstand.
Hier erscheint es erst einmal
recht skurril, in einer Handlung, die in Spanien spielt, plötzlich auf ein
Grauen zu stoßen, welches seinen Ursprung hier offenbar in den dämonischen
Legenden der Eskimos hat.
Doch das scheint nur auf den
ersten Blick so, denn Warren baut im weiteren Verlauf durchaus eine recht
nachvollziehbare Verbindung auf, welche das ganze dann durchaus in ein
interessantes Licht rücken kann.
Aber Earl Warren weiß auch
mitunter zu überraschen, wenn es darum geht, welche Figuren er da plötzlich auf
grausige Weise aus der Handlung schreibt, oder diese in anderer Form zu einem
Opfer werden können.
Dies macht er hier z.B. mit der
siebzehnjährigen Sabine recht gut, welche unter dem Einfluss der düsteren Magie
wie ein finsteres Werkzeug eher zu einem tragischen Opfer wird, ohne dabei
selbst ihr Leben zu verlieren.
Allerdings, und dies muss ich
hier ebenfalls zugeben, hatte es mir der Anfang der Handlung auch nicht direkt
einfach gemacht. Das mag allerdings auch z.B. an den endlos langen Namen der
Familienmitglieder des Conde Jose liegen, welche ich hier natürlich nicht in
voller Länge wiedergeben möchte. Jedenfalls dauerte es für mich doch zirka das
erste Drittel der Handlung hinweg, bis das die eigentliche Spannung dann
endlich an Fahrt aufgenommen hatte.
Das Cover des „GESPENSTER-KRIMIs“
kann man bei der Handlung ebenfalls locker durchwinken. Es ist nun nicht gerade
ein Kracher, aber irgendwie passt es dann doch zur Handlung des Roman.
© by Konrad Wolfram
3 Kommentare:
Mich erreichte eine Mail von Rainer Schmidt, die ich den Lesern des "Black Stone Magazines" nicht vorenthalten möchte:
Der Roman "Das Lied von Nacht und Grauen" (Gespenster-Krimi Nr. 171) erschien bereits am 01. Oktober 1974 unter dem Titel "Das Grauen aus dem Eis" als Gespenster-Krimi Nr. 55 von Brian Eliot.
Viele Grüße
Rainer Schmidt
Vielen Dank für die Info, Rainer.
Viele Grüße
Ingo
Danke auch von mir, Rainer Schmidt. Bin ich in dem Punkt nun auch wieder etwas schlauer. Unter dem Pseudonym Brian Eliot nachzusehen bin ich nämlich ehrlicher Weise gerade nicht gekommen.
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