Das Haus Zamis 4 und 5
Rebecca und Der Magier
von Neal Davenport
Die Zamis - Familie erhält einen Brief, in dem der
anonyme Absender verkündet, dass er Asmodi vom Höllenthron zu stürzen gedenkt
und dabei Unterstützung verlangt, andernfalls muss Lydia Zamis, die sich in
seiner Gewalt befindet, sterben.
Die Familie beschließt, zum Schein auf die Forderung einzugehen und man schickt Coco nach London zu der Vampirin Rebecca, bei der Lydia sich vor ihrem Verschwinden aufhielt.
Der Entführer meldet sich und bestellt sie zu einer
Zusammenkunft auf eine Burg, wo Coco auf die Mitglieder weiterer Sippen trifft,
von denen er ebenfalls Geiseln genommen hat.
Der maskierte Magier gibt ihnen eine Demonstration
seiner Fähigkeiten, worauf es Coco gelingt, ihm ein paar Haare auszureißen, die
sie Adalmar schickt.
Mit Unterstützung des Hausgeistes findet man heraus,
dass der Unbekannte sich einer Magie bedient, die vor ihm nur Merlin anwendete
und auch wo Lydia gefangen gehalten wird. Georg fährt daraufhin nach London und
dringt mit Coco und Rebecca in das Haus ein, allerdings wurden die Geiseln
bereits fortgeschafft.
Als man Rebecca kurz aus den Augen lässt, wird auch
sie entführt, was jedoch von Georg inszeniert wurde, um über ihre Fledermäuse
das Versteck des Magiers aufspüren zu können.
Kurz darauf versucht Ben Elkin, den Coco bei der
Versammlung traf, diese magisch zu beeinflussen, um sie und ihren Bruder
auszuschalten, aber Georg durchschaut und vereitelt den Plan, worauf man
herausfindet, dass es sich bei dem Magier um Bens Vater Kilian handelt.
Nachdem Adalmar dessen Burg ausfindig gemacht hat,
begibt man sich mittels der Fledermäuse dorthin und nutzt Kilians Abwesenheit,
um die Geiseln zu befreien und nach Ben zu suchen. Dieser hat sich inzwischen
gegen seinen Vater gewandt und verrät Coco, dass man ihn aufhalten könnte, wenn
man Merlin mithilfe einer Formel aus dessen Aufzeichnungen ruft.
Da Coco diese bereits gefunden hat, bereitet sie die
entsprechende Beschwörung vor und wartet dann den richtigen Moment ab.
Als Asmodi im Kampf gegen Kilian zu unterliegen
droht, spricht sie den letzten Satz, worauf Merlin erscheint und Kilian tötet,
als der sich auch gegen ihn wendet. Nachdem Merlin verschwunden ist, muss
Asmodi zugeben, dass er ohne Ben Elkin und den Zamis - Clan verloren gewesen
wäre.
- Erschienen am 8. Dezember 2020 und am 22 Dezember 2020
- Erstveröffentlichung: Im Jahr 1977 als „Dämonenkiller Taschenbuch 31 “Coco und der Magier“
-
Titelbild: Mark Freier
Auch in diesem Doppelband, bei
dem es sich ursprünglich um das zweite Coco - Jugendabenteuer der Dämonenkiller
- Taschenbuchserie handelt, schließen die Ereignisse wieder nahtlos an das
Geschehen aus dem Vorgänger an, allerdings gibt es keine Gegenwartshandlung
mehr, weshalb der Roman auf zwei Bände aufgeteilt wurde.
Ein etwas gewöhnungsbedürftiges Vorgehen, welches aber immerhin dem Umstand geschuldet ist, dass man die alten Klassiker halt nicht kürzen wollte.
Dennoch hätte man den Übergang zwischen den
beiden Romanen gern etwas weniger abrupt gestalten können, als sie mit einem
hinzugefügten Satz zu verbinden. So befinden wir uns auf Seite 27 plötzlich auf
Trinidad und Kollege Vlcek übernimmt das Ruder.
Doch zurück zum Roman um den
“Magier“, der mit der Entführung Lydias recht spannend beginnt, wobei diese
Spannung zunächst aus der Frage nach der Identität des Magiers resultiert,
welcher die Stirn besitzt, Asmodi von seinem Thron stürzen zu wollen und zu
diesem Zweck gleich mehrere Dämonen - Sippen erpresst.
Als dann klar ist, woher der
gute Mann seine übermächtigen magischen Fähigkeiten hat und um wen es sich
handelt, wird diese Figur jedoch recht schnell auf das reduziert, was sie
letztlich ist: ein kleiner Emporkömmling, der sich seine Macht unerlaubter
Weise von dem großen Merlin lieh, ohne diesen um Erlaubnis zu fragen.
Dass dieser dann beim letzten
entscheidenden Kampf gegen Asmodi in allerletzter Sekunde herbeizitiert wird,
um entscheidend eingreifen und den verhinderten Nachfolger Asmodis in seine
Schranken weisen zu können, ist zwar spätestens nach der Entdeckung der
Aufzeichnungen vorhersehbar, der Spannung tut das jedoch keinen Abbruch.
Nach all den ach so
beeindruckenden Machtdemonstrationen Elkins fiebert der Leser dieser finalen
Begegnung natürlich entgegen, und Davenport gelingt es ganz gut, diese
entsprechend packend zu schildern, wobei hier vor allem Asmodi in seiner fast
schon erbärmlich geschwächten Position sehr gut dargestellt wird.
Überhaupt werden die magischen
Duelle in diesem Roman sehr detailliert und mit dem angemessenen Aufwand
dargestellt, nur mit den auch hier wieder unvermeidlichen Manipulationen des
Zeitablaufs übertreibt der Autor es doch etwas, denn Georg ist diesbezüglich in
der Lage, sie stundenlang aufrechtzuerhalten, während eine Coco Zamis in der
Dorian Hunter - Serie immer schon nach sehr kurzen Phasen erschöpft war.
Aber von solchen Kleinigkeiten
abgesehen bleibt unterm Strich ein spannender, überdurchschnittlicher Roman,
der die schwachen Bände 2 und 3 um Längen schlägt, auch wenn ein Vergleich hier
aufgrund der unterschiedlichen Herkunft der Vorlagen eigentlich nicht
angebracht ist.
Was die Titelgestaltung
betrifft, so wundert man sich nur etwas, warum man den vierten Band nun
unbedingt nach der darin vorkommenden (und schon aus der Urserie bekannten)
Vampirin benennen musste, da diese abgesehen davon, dass ihre Fledermäuse Coco
auf die Spur des Entführers bringen, eigentlich keine besonders große Rolle
spielt.
Als kleines Schmankerl hat der
Autor hier noch einige bekannte Namen aus der Urserie einfließen lassen, etwa
die aus Band 1 bekannte Gräfin Anastasia von Lethian. In diesem Zusammenhang
hat er es sich dann auch nicht nehmen lassen, Asmodi über die neun gezeugten
Söhne nachsinnen zu lassen, wobei er “hofft”, dass ein gewisser Dorian Hunter
sich noch in die richtige Richtung entwickelt…
© by Stefan Robijn
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