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Donnerstag, 20. Februar 2025

Das Ende eines langen Wegs

Dorian Hunter 169

Das Ende eines langen Wegs

von Martin Kay (Martin Knöpper)

Hunter schickt Yoshi und Phillip nach London zurück und begibt sich dann mit Unga zum Mummelsee, wo er sich wieder an sein sechstes Leben als Matthias Troger erinnert.

Auch daran, dass Coco, von der er weiß, dass Olivaro sie in der Vergangenheit tötet, zur Greisin wird.

In der Vergangenheit kommt es zur letzten großen Schlacht im Schloss Mummelsee, bei der Trogers Geliebte sich für die Gefährten opfert, um eine Teufelsglocke unwirksam zu machen. 

Die entscheidende Wende wird aber von Coco herbeigeführt, der es gelingt, Asmodi mit einem geweihten, magisch gelenkten Speer zu treffen, was ihn und sein Gefolge zur Aufgabe zwingt.

In der Gegenwart findet Hunter im Schloss das Vermächtnis Trogers, ein Runenschwert und seine Aufzeichnungen. Als ihm klar wird, dass Coco nicht am Mummelsee, sondern am Bodensee starb, bricht er mit Unga dorthin auf und fordert Olivaro, der ebenfalls dort erscheint auf, Coco aus dem See zu bergen, auch wenn er nicht so recht an ihren Tod glaubt.

In der Vergangenheit begibt sich Coco zum Bodensee, wo sie auf den Mann aus ihren Träumen trifft: Manannan Mc Lir. Dieser enthüllt, dass sie einst ein Paar waren, womit er auf Cocos Zeitreise in ihrer Jugend anspielt, und dass sie ihre Mission erfüllt hat.

Bevor er sie jedoch zurückschicken kann, taucht Olivaro auf, der noch immer Informationen über die Zukunft verlangt. Es kommt zum Kampf, bei dem er Coco eine Falle stellt, als diese den schnelleren Zeitablauf anwendet…

Nach neun Bänden (die zwei Büchern entsprechen) endet nun also dieser Zyklus um die in der Vergangenheit gestrandete Coco Zamis und das sechste Leben des Dämonenkillers als Matthias Troge.

Was in den ersten von Earl Warren verfassten fünf Bänden fulminant begann, wurde von Martin Kay in den letzten vier Romanen fortgesetzt.

Dabei ist es dem damals noch neuen Dorian Hunter - Autor zumindest stellenweise gelungen, die Handlung packend, dramatisch und vor allem ebenso actionreich zu gestalten, wie sein Vorgänger.

Auch die Darstellung der Figuren, eine Spezialität Warrens und somit im direkten Anschluss keine leichte Aufgabe, ist durchaus überzeugend, wenn man einmal von Unga absieht. Der wurde von Warren vor allem im Malkuth - Zyklus hervorragend dargestellt und bleibt hier eher blass und wirkt wie ein austauschbarer Sidekick Hunters.

Hunter selbst wird dagegen überzeugend dargstellt, gerade in seiner Trauer um Coco, von der er bis zuletzt annehmen muss, dass sie tot ist. Wobei der Twist am Ende zwar vorhersehbar, aber logisch erscheint, zumal wenn man den Merlin - Zyklus aus der Zamis - Serie kennt (was überhaupt ein Vorteil ist) und insofern mit den Zeitschächten vertraut ist.

Trogers Kampf gegen Olivaro wird vom Autor packend geschildert, allerdings weiß der Leser ja bereits, wie Troger später ums Leben kam, ebenso wie er Olivaros weiteren Lebensweg kennt, was die Spannung natürlich beeinträchtigt.

Allerdings ist die Idee, Coco durch ein manipuliertes Zeitfeld rapide altern zu lassen, durchaus originell, zumal dann klar wird, dass Olivaro sie gar nicht töten will, sondern nur von Troger aufgehalten wird, weshalb er das Zeitfeld nicht mehr stoppen kann, bis es dann (zumindest glauben das alle) zu spät ist.

Insgesamt kann dieser neunbändige Zyklus überzeugen, wenn auch nicht durchgehend, was vor allem an den übertrieben vielen, sehr detailliert beschriebenen Schlachten liegt. Hier wäre weniger mehr gewesen, auch wenn man konstatieren muss, dass so immerhin, abgesehen von ein paar Abschnitten in der Gegenwart, keine Langeweile aufgekommen ist. Und das soll bei einem so umfangreichen Zyklus schon etwas heißen.

 © by Stefan Robijn 

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