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Montag, 10. Februar 2025

Herrin der Seelen

Dorian Hunter 113

Herrin der Seelen

von Earl Warren

Coco, Unga, Don und Burian Wagner erreichen den Bayrischen Wald, in dem Luguri ein weiteres Areal magisch abgeschirmt und überall Statuen von sich aufgestellt hat, an denen die beeinflussten Menschen ihm ihr Blut opfern.

Als Coco erfährt, dass Hunter sich in der Nähe eines Steinbruchs und in Gefahr befindet, bricht man dorthin auf. Hunter hat inzwischen das Haus einer Runenhexe erreicht, die für Luguri arbeitet und ihn zunächst festhält, bis Wagner und Don auftauchen.

Mit Dons Hilfe gelingt es ihm, sie zu besiegen, und er nimmt mittels Vexierer ihre Gestalt an, womit er Luguri eine Zeitlang täuschen kann. Dennoch kommt es im Steinbruch zu einem Angriff der Beeinflussten auf Coco und Unga, dem sie jedoch per schnellerem Zeitablauf entkommen können.

Immerhin hat man entdeckt, dass Luguri sieben Menhire hat errichten lassen, die wohl eine Opferstätte bilden sollen. Da die Runenhexe in ihrem Haus das geistige “Es”, das triebhafte Ich der Beeinflussten gesammelt hat, zieht es diese schließlich dorthin.

Inzwischen ist auch Abi Flindt dort aufgetaucht und soll sich um ein noch unbeeinflusstes Mädchen kümmern, welches dann aber von dem “Es” der gefangenen Geister beseelt wird und mit den Beeinflussten verschwindet.

  • Erschienen am 27. Dezember 2022
  • Erstveröffentlichung: Am 28. September 1976 als „Dämonenkiller Band 110“
  • Titelbild: Mark Freier

Mit diesem Band setzt Earl Warren den Mini-Zyklus um die dämonischen Aktivitäten im Bayrischen Wald fort und muss sich der undankbaren Aufgabe stellen, aus einer nicht wirklich vielversprechenden Vorlage einen einigermaßen lesbaren Roman zu basteln.

Das hat er immerhin geschafft, denn einigermaßen lesbar ist der Roman gerade noch so, was vor allem an dem recht großen Aufgebot an Figuren liegt, die bei Warren wie immer sehr gut aufgehoben sind.

Vor allem der “Urbayer” Burian Wagner scheint es dem Autor angetan zu haben, denn er lässt ihn vor der Arbeit erst mal drei zünftige Maß Bier trinken. Dass der Wirt nur eine von Luguri beeinflusste Marionette ist, stört ihn dabei überhaupt nicht, solange er noch zapfen kann…

Und so traurig es auch klingen mag, gehört diese Szene dann auch schon zu den wenigen überzeugenden, denn was dann folgt, ist halt wieder das Übliche: Luguri plant mal wieder einen “großen” Coup irgendwo im Nirgendwo, dann kommen Hunter und Gefährten ihm in die Quere und vereiteln jeden seiner Versuche, ihn in die Tat umzusetzen.

Diesmal lässt Luguri Statuen in einem Steinbruch anfertigen, die nicht nur Blut sammeln, sondern auch als Wächter fungieren sollen. Klingt aufregend, ist aber letztlich nur ein weiterer viel zu aufwändig und umständlicher Teil seines Planes, da der gewaltige Aufwand den Nutzen dieser Dinger absolut nicht rechtfertigt.

Immerhin sprechen wir hier von einem mächtigen Dämon, der gerade auf dem Höllenthron sitzt (wenn er sich nicht gerade im Bayrischen Wald herumtreibt). Aktionen wie diese erwartet man doch eher von niederen Dämonen.

Ein weiteres Ärgernis ist auch hier wieder der häufige Einsatz des Kommandostabes. Nicht etwa als magisches Hilfsmittel, sondern als ganz einfache, simple Stichwaffe. Das ist zwar praktisch, wenn man gerade keinen Silberdolch zur Hand hat, aber in letzter Zeit wurde auf diese Weise gefühlt jeder zweite Gegner erledigt, egal ob es sich um einen einfachen Vampir oder einen höherrangigen Dämon handelt.

Über die ständige Maskerade eines Dorian Hunter wurde hier ja schon gemeckert, wobei die Idee als Runenhexe aufzutreten eigentlich gar keine schlechte ist, allerdings sollte man dann auch irgendeinen Nutzen daraus ziehen, was aber eher nicht der Fall ist.

Stattdessen muss der arme Don sich noch das Katzenfell überziehen, was noch weniger Sinn macht, es sei denn, jemand vermisst die magische Begleiterin, welche Don zuvor im Kampf töten musste.

Alles in allem präsentiert man uns hier nach einem durchschnittlichen Band von Luif einen, den man nur als unterdurchschnittlich  bezeichnen kann, auch wenn Appel sich Mühe gibt, das Beste aus dem Stoff zu machen. Letztlich kann auch er aus diesem kruden und unergiebigen Stoff keinen guten Roman zaubern.

 © by Stefan Robijn

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