Dorian Hunter 113
Herrin der Seelen
von Earl Warren
Coco, Unga, Don und Burian Wagner erreichen den
Bayrischen Wald, in dem Luguri ein weiteres Areal magisch abgeschirmt und
überall Statuen von sich aufgestellt hat, an denen die beeinflussten Menschen
ihm ihr Blut opfern.
Als Coco erfährt, dass Hunter sich in der Nähe eines Steinbruchs und in Gefahr befindet, bricht man dorthin auf. Hunter hat inzwischen das Haus einer Runenhexe erreicht, die für Luguri arbeitet und ihn zunächst festhält, bis Wagner und Don auftauchen.
Mit Dons Hilfe gelingt es ihm, sie zu besiegen, und er
nimmt mittels Vexierer ihre Gestalt an, womit er Luguri eine Zeitlang täuschen
kann. Dennoch kommt es im Steinbruch zu einem Angriff der Beeinflussten auf
Coco und Unga, dem sie jedoch per schnellerem Zeitablauf entkommen können.
Immerhin hat man entdeckt, dass Luguri sieben Menhire hat
errichten lassen, die wohl eine Opferstätte bilden sollen. Da die Runenhexe in
ihrem Haus das geistige “Es”, das triebhafte Ich der Beeinflussten gesammelt
hat, zieht es diese schließlich dorthin.
Inzwischen ist auch Abi Flindt dort aufgetaucht und soll
sich um ein noch unbeeinflusstes Mädchen kümmern, welches dann aber von dem
“Es” der gefangenen Geister beseelt wird und mit den Beeinflussten
verschwindet.
- Erschienen am 27. Dezember 2022
- Erstveröffentlichung: Am 28. September 1976 als „Dämonenkiller Band 110“
-
Titelbild:
Mark Freier
Mit diesem Band setzt Earl Warren den Mini-Zyklus um
die dämonischen Aktivitäten im Bayrischen Wald fort und muss sich der undankbaren
Aufgabe stellen, aus einer nicht wirklich vielversprechenden Vorlage einen
einigermaßen lesbaren Roman zu basteln.
Das hat er immerhin geschafft, denn einigermaßen lesbar
ist der Roman gerade noch so, was vor allem an dem recht großen Aufgebot an
Figuren liegt, die bei Warren wie immer sehr gut aufgehoben sind.
Vor allem der “Urbayer” Burian Wagner scheint es dem
Autor angetan zu haben, denn er lässt ihn vor der Arbeit erst mal drei zünftige
Maß Bier trinken. Dass der Wirt nur eine von Luguri beeinflusste Marionette
ist, stört ihn dabei überhaupt nicht, solange er noch zapfen kann…
Und so traurig es auch klingen mag, gehört diese Szene
dann auch schon zu den wenigen überzeugenden, denn was dann folgt, ist halt
wieder das Übliche: Luguri plant mal wieder einen “großen” Coup irgendwo im
Nirgendwo, dann kommen Hunter und Gefährten ihm in die Quere und vereiteln
jeden seiner Versuche, ihn in die Tat umzusetzen.
Diesmal lässt Luguri Statuen in einem Steinbruch
anfertigen, die nicht nur Blut sammeln, sondern auch als Wächter fungieren
sollen. Klingt aufregend, ist aber letztlich nur ein weiterer viel zu aufwändig
und umständlicher Teil seines Planes, da der gewaltige Aufwand den Nutzen
dieser Dinger absolut nicht rechtfertigt.
Immerhin sprechen wir hier von einem mächtigen Dämon, der
gerade auf dem Höllenthron sitzt (wenn er sich nicht gerade im Bayrischen Wald
herumtreibt). Aktionen wie diese erwartet man doch eher von niederen Dämonen.
Ein weiteres Ärgernis ist auch hier wieder der häufige
Einsatz des Kommandostabes. Nicht etwa als magisches Hilfsmittel, sondern als
ganz einfache, simple Stichwaffe. Das ist zwar praktisch, wenn man gerade
keinen Silberdolch zur Hand hat, aber in letzter Zeit wurde auf diese Weise
gefühlt jeder zweite Gegner erledigt, egal ob es sich um einen einfachen Vampir
oder einen höherrangigen Dämon handelt.
Über die ständige Maskerade eines Dorian Hunter wurde
hier ja schon gemeckert, wobei die Idee als Runenhexe aufzutreten eigentlich
gar keine schlechte ist, allerdings sollte man dann auch irgendeinen Nutzen
daraus ziehen, was aber eher nicht der Fall ist.
Stattdessen muss der arme Don sich noch das Katzenfell
überziehen, was noch weniger Sinn macht, es sei denn, jemand vermisst die
magische Begleiterin, welche Don zuvor im Kampf töten musste.
Alles in allem präsentiert man uns hier nach einem
durchschnittlichen Band von Luif einen, den man nur als
unterdurchschnittlich bezeichnen kann,
auch wenn Appel sich Mühe gibt, das Beste aus dem Stoff zu machen. Letztlich
kann auch er aus diesem kruden und unergiebigen Stoff keinen guten Roman
zaubern.
© by Stefan Robijn
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