Gespenster-Krimi 162
Gespenstische Weihnacht
Drei Kurzgeschichten
Die Idee eines Kollegen von Morgan D. Crow, er würde
doch zu gerne mal eine gruselige
Geschichte mit Lady Eliza Fitzgibbon und Professor Harker auf Musgrave Hall
lesen, welche zur Weihnachtszeit spielt, brachte bei dem Autor gleich den Stein
für eine besondere Kurzgeschichte ins rollen.
Da Morgan D. Crow nämlich keinen vollständigen gruseligen Roman um die Weihnachtszeit schreiben wollte, reifte sogleich die Idee von entsprechenden Kurzgeschichten mit den Heldinnen und Helden seitens der Reihe „GESPENSTER-KRIMI“ bei ihm.
Und so wurden dann seitens Morgan D. Crow und dem
Bastei Verlag dann noch die Autoren Michael Blihall (Drudenfüße-Ermittler-Duo)
und Henry Cardell (Geisterjäger Isaac Finley) gleich mit ins Boot geholt.
Man könnte hier natürlich gleich mal festhalten,
dass dies eine richtig gute Idee ist, die man eigentlich auch für den „GESPENSTER-KRIMI“
zur Tradition erheben könnte.
Doch kommen wir hier nun gleich einmal in Kurzform
zu den mit reichlich Lametta ausgestatteten gruseligen Kurzgeschichten der
GK-Heldinnen und Helden, zu den sonst eigentlich eher besinnlichen Festtagen.
Wilde Gaben (Morgan D. Crow):
Auf Musgrave Hall wollen Eliza, die junge Baroness Fitzgibbon und Professor Harker in aller Ruhe das Weihnachtsfest nach guter alter Tradition mit einigen Freunden begehen.
Und der Schauspieler Boris Price, der so ganz nebenbei sich auch noch mit Okkultismus und Esoterik beschäftigt, übersendet Eliza hierzu sechs bunte Glasspinnen als recht außergewöhnlichen Baumschmuck.
Nur leider ist mit diesem
außergewöhnlichen Baumschmuck wohl etwas extrem schief gegangen, denn die
Glasspinnen beginnen nicht nur plötzlich zu leben, sondern greifen sogleich
auch Eliza Fitzgibbon, Professor Harker und Butler Dillinger an. Zwar kann man
natürlich Glas recht schnell zerbrechen, nur das scheint die Sache dann eher
nur noch schlimmer zu machen.
Warten auf Godo (Michael Blihall):
Weihnachten ist nicht unbedingt Johanna Schusters Ding. Und das schon deshalb nicht, weil ihr Partner Andreas Brauner immer noch in Wien im Krankenhaus seit ihrem letzten Abenteuer im Koma liegt (siehe Gespenster-Krimi Band 141: "Wiener Wahnsinn").
Aber auch in ihrem Elternhaus läuft nicht wirklich alles rund, auch wenn ihr Vater sie herzlich begrüßt. Als sie dann aber aus der Dusche kommt, sieht sie auf dem Spiegel, der vom Wasserdampf beschlagen ist, plötzlich den Namen Godo geschrieben. Aber Johanna fühlt auch, dass sie gerade irgendwie nicht alleine ist.
Allerdings lässt der Name Godo auch längst verschollene Erinnerungen bei ihr aus einer Zeit wach werden, als sie noch ein vierjähriges Mädchen war und ihr Vater damals mitten auf dem Christkindelmarkt plötzlich einen Herzinfarkt bekommt.
Und an diesem Abend kam eben dieses Wesen Godo, welches erste Mal aus ihrem Kleiderschrank trat und welches niemand außer Johanna sehen konnte.
Dafür aber ist er die wohl
größte Hilfe des kleinen Mädchens, welches damals schreckliche Angst um ihren
Vater hatte. Ist Godo nun eventuell wegen Andreas zurückgekehrt?
Eine Frage des Anstands (Henry Cardell):
Auch in Battlecrease House von Lady Enderby naht das Weihnachtsfest mit schnellen Schritten und Isaac Finley, dem neuen Chefbutler ist es ein tiefes Anliegen, seiner Arbeitgeberin ein Weihnachtsgeschenk aushändigen zu können. Doch was schenkt man einer alten Dame, die sich mit finsteren Mysterien und okkulten Schrecken beschäftigt?
Da kommt ihm die Kopie eines offenbar seltenen Buches mit dem Titel "Über Hexen und Teufelszirkel" ins Blickfeld, welches er in London im Kuriositätenladen von Graham Tranquillys erstehen könnte.
Und so macht sich Finley auf nach London, ganz in der Nähe der Carnaby Street. Doch Graham Tranquillys ist ein wirklich seltsames kleines, ja fasst gnomenhaftes altes Männlein, welches scheinbar hellseherische Fähigkeiten besitzt. Denn er weiß im Vorfeld welches okkulte Buch Finley sucht, wie sein Name ist und welchem Beruf er nachgeht.
Und dann, in einem einzigen
Augenblick der Unachtsamkeit verliert Finley den Boden unter seinen Füßen und
landet kurz darauf im seltsamen Winterwunderland von Tranquillys. Und hier muss
Finley in einem perfiden Spiel versuchen das okkulte Buch zu ergreifen, ohne
dabei sein Leben zu verlieren. Und das Böse dort ist leider alles andere als
klein zu nennen.
- Erschienen am 21. Dezember 2024
- Autoren: Morgan D. Crow, Michael Blihall, Henry Cardell
-
3 gruselige Weihnachts-Storys
Die Idee, drei Kurzgeschichten
rund um das Weihnachtsfest in einer Ausgabe des „GESPENSTER-KRIMIS“ zu
verfassen, hat wirklich etwas sehr interessantes. Bei der ersten Geschichte
hätte ich allerdings auch noch durchaus gerne gewusst, warum diese bunten
Glasspinnen als kurioser Christbaumschmuck gedacht, plötzlich ein bösartiges
Eigenleben entwickeln konnten.
Aber gut, alle Wünsche bekommt
man halt auch nicht zu Weihnachten erfüllt und die Geschichten um Lady Eliza
Fitzgibbon seitens Morgan D. Crow sind trotzdem immer wieder sehr lesenswert
und spannend.
Michael Blihall holt indessen
die junge Johanna seitens des Geisterjäger-Paar die "Drudenfüßen" aus
Wien nach längerer Zeit wieder hervor. Allerdings liegt Andreas immer noch im Koma
seit dem letzten Abenteuer mit dem Dämon, der in den kleinen Sohn von dessen
Bruder Martin gefahren war.
Statt eines aktuellen
Abenteuers entführt uns der Autor Michael Blihall allerdings hier in die
Vergangenheit und frühe Kindheit von Johanna, die kaum von düsterer
übernatürlicher Action geprägt ist, dafür aber eine äußerst lesenswerte wie
besinnliche Geschichte zu den Festtagen beisteuert, die ich wirklich sehr
genießen konnte.
Und um es gleich zu sagen -
Michael Blihalls "Drudenfüße-Ermittler-Duo wird wohl seinen nächsten
großen Auftritt im Gespenster-Krimi-Band 163 mit dem Titel "Hier wohnt die
Angst", gleich zum Jahresbeginn am 4. Januar 2025 erhalten.
Auch unser Butler und
Geisterjäger an der Seite der kauzigen Lady Enderby muss sich mit den finsteren
Dingen zur Weihnachtszeit herumschlagen. Und das alles nur um seiner
Dienstherrin ein besonderes Geschenk zu besorgen.
Dabei ist die Handlung recht
spannend aufgebaut, erinnert mich allerdings auch mit einem leichten Schmunzeln
ein wenig an eine Falle wie in der berühmten Winkelgasse, wo der Zauberschüler
Harry Potter seinen Zauberstab bei Ollivanders erstanden hatte, bevor er nach
Hogwarts in die Zauberschule geht.
Und auch da laufen ja
bekanntlich nicht wenige Kobolde (ähnlich wie eben Graham Tranquillys) herum,
die sich bei Harry Potter allerdings eher im Finanzwesen statt bei okkulten
Büchern auskennen.
Zusätzlich zu den
Kurzgeschichten melden sich auch die jeweiligen Autoren zum Ende ihrer
Geschichte zu Wort, um zu berichten, wie sich bei ihnen die Ideen bildeten und
die Kurzgeschichten entwickelten bzw. entstanden.
Gesamt betrachtet kann ich hier
also alle drei Kurzgeschichten nur jedem Fan der Reihe „GESPENSTER-KRIMI“ bzw.
der Phantastik im Allgemeinen, wärmstens zu den Festtagen ans Herz legen. Zumal
auch alle Geschichten in ihrer Herangehensweise an das weihnachtliche wie
gruselige Thema sowohl sehr lesenswert als auch unterhaltsam herangehen.
© by Konrad Wolfram
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