Dorian Hunter 164
Belagerung
von Earl Warren
(Walter Appel)
Gevatter
Tod taucht am Tag der Hochzeit von Matthias und der jungen Hexe Genevieve vor
dem Schlosstor auf und greift die Bewohner an.
Es
kommt zu heftigen Auseinandersetzungen mit seinem Gefolge, bis Troger einen
Magier als Geisel nimmt, worauf Gevatter Tod zwar verhandelt, den Magier dann
aber selbst tötet.
In der Gegenwart werden die Kämpfe gegen die Dämonen im Castillo fortgesetzt...
...wobei Ira Marginter hier endlich ihr wahres, dämonisches Gesicht zeigt und
zunächst entkommt, am Ende Burkhard Kramer jedoch täuschen und erneut
eindringen kann, worauf sie dann vernichtet wird.
Im
Schloss Mummelsee fordert Matthias Asmodi zum Duell heraus, der jedoch mit
Gevatter Tod und Olivaro zusammen antritt. Da Troger gegen einen der mächtigen
Gegner schon keine Chance hätte, setzt Coco ihre magischen Kräfte ein, um ihn
ihm Kampf zu unterstützen.
Im
Castillo gelingt es Hunter, Virgil von dem Wolfskeim zu befreien, doch dann
beginnt Luguri auf seiner Blutorgel zu
spielen, wovon alle Bewohner betroffen sind, und die Lage gerät außer
Kontrolle.
- Erschienen am 7. Dezember 2024
-
Titelbild:
Mark Freier
Auch in diesem vierten Teil des neunbändigen Zyklus gibt
es wieder zahlreiche Kämpfe, sowohl in der Gegenwart, wo sich die Lage im
Castillo mehr und mehr zuspitzt, als auch in der Vergangenheit, wo es Coco und
die anderen mit keinem geringeren als Asmodi und einem gewaltigen Heer von
Dämonen zu tun bekommen.
Doch auch wenn das alles gewohnt packend und actionreich
geschildert wird, erscheint es gerade beim Kampf der Schlossbewohner gegen eine
solch gewaltige höllische Streitmacht etwas unglaubwürdig, dass man nicht nur
das anfängliche Duell (bei dem Coco mit ihrer Zeitmagie eingreift) sondern auch
die anschließende Schlacht ohne allzu große Verluste übersteht und auch noch
siegreich daraus hervorgeht.
Da ist selbst der Kampf gegen einen Krakendämon im
Castillo härter, obwohl es sich nur um einen einzelnen Gegner handelt, der sich
nicht nur mit Hunter, sondern allen Beteiligten anlegt und nicht besiegt werden
kann. Das mag noch so spannend sein, glaubwürdig ist es nicht wirklich, da die
Kämpfe in keinem Verhältnis zueinander stehen.
Da zweifelt man als Leser doch so langsam, dass es dem
Asmodi der Vergangenheit gelingen könnte, seinen Plan vom finsteren Zeitalter
in die Tat umzusetzen, wenn er hier schon gegen eine einzelne Hexe und ein paar
nur mäßig bewaffnete Helfer keine Chance hat, trotz der großen Übermacht und
der Unterstützung von weiteren höheren Dämonen.
Ebenso fragt man sich, warum sich Asmodi hier im ersten
Kampf auf Verhandlungen einlässt, nur weil der Gegner einen Magier aus seinem
Gefolge als Geisel genommen hat, zumal er ihn dann ohnehin selbst tötet. Da hat
der Autor einen etwas einfachen Weg gewählt, die Situation im Schloss zu
entschärfen.
Sprachlich ist das alles zwar auf einem recht hohen
Niveau angesiedelt, allerdings mutet es seltsam an, dass die Figuren in der
Vergangenheit mal im blumigen Stil der damaligen Zeit reden und dann wieder
ganz normal und schnörkellos. Dabei zieht sich Hauch von Ironie durch viele
Dialoge, die gerade bei den harten Kämpfen manchmal störend wirkt.
Was den Roman (besser gesagt den vierten Teil des Buches)
rettet, sind die Abschnitte im Castillo, die auch hier wieder überzeugen, wobei
die Kämpfe wie gesagt in nachvollziehbarer Härte ausgefochten werden und es im
Gegensatz zur Schlacht gegen Asmodi deutlich wird, dass es eben kein
Kinderspiel ist, gegen einen Dämon vom Kaliber des Kraken anzutreten.
Da dieser schon einige hundert Jahre überlebt hat ist es
nur logisch, dass man ihn nicht einfach so mit dem Kommandostab oder einer
Gemme vernichten kann, während ein Asmodi sich dagegen schon von einem Schwall
Weihwasser beeindrucken lässt.
Dennoch darf man gespannt sein, wie der Autor den
vorläufigen Schluss dieses Zyklus gestaltet hat, in dem es dann wieder eine
große Schlacht geben wird. Dann aber, soviel kann man schon jetzt sagen, reicht
es auch so langsam mit den ganz großen Schlachten, da man als Leser schon jetzt
eine leichte Müdigkeit ob der übermäßige vielen Kämpfe verspürt.
© by Stefan Robijn
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