Dorian Hunter 162
Verrat im Castillo Basajaun
von Earl Warren
(Walter Appel)
Als Hunter beim Castillo Basajaun eintrifft, wird er dort von den Belagerern empfangen, die ihn überwältigen, worauf er ihrem Anführer, ein Dämon in der Maske eines Geistlichen, übergeben wird.
Dieser nimmt Hunter die Waffen ab und
er erfährt vom Angriff der Dämonen auf das Castillo.
Coco begegnet in der Vergangenheit Merlin, der ihr ihre Erinnerung an ihre damaligen Zeitreisen zurückgibt und ihr erklärt, dass er sie nicht in die Gegenwart zurück lassen kann...
...da sie im Zusammenhang mit der Ankunft der apokalyptischen
Reiter eine wichtige Aufgabe zu erfüllen habe.
Coco
bricht daraufhin zum Mummelsee auf, wo sie nach Matthias Troger suchen will,
der sechsten Inkanation des Dorian Hunter.
Als
sie schließlich Schloss Mümmelsee erreicht, begegnet sie dort tatsächlich
Matthias, der jedoch mit einer junge Frau zusammen ist, die er vor Dämonen
rettete. Er gewährt Coco Eintritt ins Schloss, die ihn unter vier Augen
sprechen will.
Die
Bewohner ahnen noch nicht, das auch Gevatter Tod vor dem Schloss aufgetaucht
ist, der einige Untote und von ihm infizierte Opfer in Richtung Mümmelsee
schickt.
In
der Gegenwart kann Dorian sich befreien und ins Castillo gelangen, wo er mit
dem streitlustigen Abi aneinandergerät, der ihm vorwirft, sie im Stich gelassen
zu haben.
Um
den Kommandostab zurückzubekommen stellt die Gruppe sich den Belagerern,
während Luguri unbemerkt ins Castillo eindringt und dort weitere Dämonen
entfesselt.
- Erschienen am 9. November 2024
- Titelbild: Mark Freier
Auch in diesem zweiten Teil des neun Bände umfassenden
Zyklus um die in der Vergangenheit verschollene Coco und den Kampf um das von
Dämonen besetzte Castillo Basajaun wartet Earl Warren wieder mit einer sehr
packenden, abwechslungsreichen Handlung auf, wobei es ihm gelingt, die Spannung
in beiden Handlungsebenen noch zu steigern.
So kommt es hier bereits zu der bereits angedeuteten
Begegnung mit Dorian Hunter, der in seiner Inkarnation des Matthias Troger
gerade seine große Liebe gefunden und somit gar kein großes Interesse an der
schönen (für ihn) fremden Coco hat. Diese hat sich vor ihrer Ankunft am Mümmelsee
schon gefragt, ob es möglich wäre, Dorian mit seinem früheren Ich zu betrügen,
eine vielleicht etwas verfrühte Überlegung.
Ebenso wie ihre Verwunderung darüber, dass Hunter ihr nie
von der Begegnung mit ihr in der Vergangenheit erzählte, zu einem Zeitpunkt,
als sie noch gar nicht weiß, ob es zu dieser Begegnung kommt.
In der Gegenwart wundert sich Hunter zwar über das
merkwürdige Verhalten von Ira Marginter, bei der es sich ja um die von Luguri
als dämonischer Spitzel eingesetzte Verräterin handelt, allerdings nimmt er
dann Abis Erklärung, er hätte alle Bewohner getestet, einfach hin und lässt Ira
beim Kampf gegen die Belagerer sogar allein zurück, wo sie dann in aller Ruhe
Luguri empfangen kann.
Was Abis Verhalten dem Dämonenkiller gegenüber betrifft,
so erscheint dieses etwas übertrieben aggressiv, vielmehr ist es nun ganz
offener Hass, der Hunter von dem früheren Kampfgefährten entgegenschlägt.
Doch auch, wenn Warren den Dänen hier etwas über Ziel
hinaus wüten lässt, sind die Streitereien zwischen den beiden durchaus
erheiternd, da Hunter sich natürlich zu wehren und auch mit Worten zu
verteidigen weiß und es als einziger schafft, Abi in seine Schranken zu weisen.
Überhaupt hat man hier nach den letzten Romanen wieder
den Eindruck, das Hunter (ebenso wie der Autor) wieder zu seiner alten Form
zurück gefunden hat und wie früher wieder rau und ungeschliffen daherkommt.
Dass da die meisten anderen Bewohner des Castillos, wie
Wagner oder die Neuzugänge meist nur herumstehen oder den Anweisungen folgen,
stört bei dem gewaltigen Figuren - Aufgebot weniger. Yoshi ist immerhin noch
als Schlichter zwischen Hunter und Abi erfolgreich tätig.
Dass man die Kinder rechtzeitig aus der Schusslinie
brachte, um sie nicht der Übermacht der Dämonen auszusetzen, macht zwar
einerseits Sinn, auf der anderen Seite fragt man sich natürlich, warum auch
Philip und Tirso abwesend sind, die bei dem letzten Überfall auf das Castillo
ja mit einer kaum geringeren Anzahl an Dämonen ganz allein aufgeräumt haben.
Das alles ist jedoch nur Meckern auf sehr hohem Niveau,
da Warren hier insgesamt gesehen einen wirklich packenden, kurzweiligen Roman
oder besser gesagt ein 450 Seiten starkes Buch abgeliefert hat, welches nun in
Heftform präsentiert und auf fünf Bände verteilt wird. Anschließend folgen
weitere vier Bände (Zaubermond Band 36) von Martin Kay, der den Zyklus damit
abschließen wird.
© by Stefan Robijn
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