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Donnerstag, 28. November 2024

Verrat im Castillo Basajaun

Dorian Hunter 162

Verrat im Castillo Basajaun

von Earl Warren (Walter Appel)

Als Hunter beim Castillo Basajaun eintrifft, wird er dort von den Belagerern empfangen, die ihn überwältigen, worauf er ihrem Anführer, ein Dämon in der Maske eines Geistlichen, übergeben wird.

Dieser nimmt Hunter die Waffen ab und er erfährt vom Angriff der Dämonen auf das Castillo.

Coco begegnet in der Vergangenheit Merlin, der ihr ihre Erinnerung an ihre damaligen Zeitreisen zurückgibt und ihr erklärt, dass er sie nicht in die Gegenwart zurück lassen kann...

...da sie im Zusammenhang mit der Ankunft der apokalyptischen Reiter eine wichtige Aufgabe zu erfüllen habe.

Coco bricht daraufhin zum Mummelsee auf, wo sie nach Matthias Troger suchen will, der sechsten Inkanation des Dorian Hunter.

Als sie schließlich Schloss Mümmelsee erreicht, begegnet sie dort tatsächlich Matthias, der jedoch mit einer junge Frau zusammen ist, die er vor Dämonen rettete. Er gewährt Coco Eintritt ins Schloss, die ihn unter vier Augen sprechen will.

Die Bewohner ahnen noch nicht, das auch Gevatter Tod vor dem Schloss aufgetaucht ist, der einige Untote und von ihm infizierte Opfer in Richtung Mümmelsee schickt.

In der Gegenwart kann Dorian sich befreien und ins Castillo gelangen, wo er mit dem streitlustigen Abi aneinandergerät, der ihm vorwirft, sie im Stich gelassen zu haben.

Um den Kommandostab zurückzubekommen stellt die Gruppe sich den Belagerern, während Luguri unbemerkt ins Castillo eindringt und dort weitere Dämonen entfesselt.

Auch in diesem zweiten Teil des neun Bände umfassenden Zyklus um die in der Vergangenheit verschollene Coco und den Kampf um das von Dämonen besetzte Castillo Basajaun wartet Earl Warren wieder mit einer sehr packenden, abwechslungsreichen Handlung auf, wobei es ihm gelingt, die Spannung in beiden Handlungsebenen noch zu steigern.

So kommt es hier bereits zu der bereits angedeuteten Begegnung mit Dorian Hunter, der in seiner Inkarnation des Matthias Troger gerade seine große Liebe gefunden und somit gar kein großes Interesse an der schönen (für ihn) fremden Coco hat. Diese hat sich vor ihrer Ankunft am Mümmelsee schon gefragt, ob es möglich wäre, Dorian mit seinem früheren Ich zu betrügen, eine vielleicht etwas verfrühte Überlegung.

Ebenso wie ihre Verwunderung darüber, dass Hunter ihr nie von der Begegnung mit ihr in der Vergangenheit erzählte, zu einem Zeitpunkt, als sie noch gar nicht weiß, ob es zu dieser Begegnung kommt.

In der Gegenwart wundert sich Hunter zwar über das merkwürdige Verhalten von Ira Marginter, bei der es sich ja um die von Luguri als dämonischer Spitzel eingesetzte Verräterin handelt, allerdings nimmt er dann Abis Erklärung, er hätte alle Bewohner getestet, einfach hin und lässt Ira beim Kampf gegen die Belagerer sogar allein zurück, wo sie dann in aller Ruhe Luguri empfangen kann.

Was Abis Verhalten dem Dämonenkiller gegenüber betrifft, so erscheint dieses etwas übertrieben aggressiv, vielmehr ist es nun ganz offener Hass, der Hunter von dem früheren Kampfgefährten entgegenschlägt.

Doch auch, wenn Warren den Dänen hier etwas über Ziel hinaus wüten lässt, sind die Streitereien zwischen den beiden durchaus erheiternd, da Hunter sich natürlich zu wehren und auch mit Worten zu verteidigen weiß und es als einziger schafft, Abi in seine Schranken zu weisen.

Überhaupt hat man hier nach den letzten Romanen wieder den Eindruck, das Hunter (ebenso wie der Autor) wieder zu seiner alten Form zurück gefunden hat und wie früher wieder rau und ungeschliffen daherkommt.

Dass da die meisten anderen Bewohner des Castillos, wie Wagner oder die Neuzugänge meist nur herumstehen oder den Anweisungen folgen, stört bei dem gewaltigen Figuren - Aufgebot weniger. Yoshi ist immerhin noch als Schlichter zwischen Hunter und Abi erfolgreich tätig.

Dass man die Kinder rechtzeitig aus der Schusslinie brachte, um sie nicht der Übermacht der Dämonen auszusetzen, macht zwar einerseits Sinn, auf der anderen Seite fragt man sich natürlich, warum auch Philip und Tirso abwesend sind, die bei dem letzten Überfall auf das Castillo ja mit einer kaum geringeren Anzahl an Dämonen ganz allein aufgeräumt haben.

Das alles ist jedoch nur Meckern auf sehr hohem Niveau, da Warren hier insgesamt gesehen einen wirklich packenden, kurzweiligen Roman oder besser gesagt ein 450 Seiten starkes Buch abgeliefert hat, welches nun in Heftform präsentiert und auf fünf Bände verteilt wird. Anschließend folgen weitere vier Bände (Zaubermond Band 36) von Martin Kay, der den Zyklus damit abschließen wird.

© by Stefan Robijn

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