John Sinclair 135
Der Moloch
von Jason Dark
(Helmut Rellergerd)
Auf
der Fahrt zu Sheila Conolly werden Jane Collins und Shao von einem Leichenwagen
verfolgt, der ihnen schließlich die Fahrbahn versperrt.
Als sich die Privatdetektivin zum Leichenwagen begibt, ist dieser leer.
Während
Jane den Wagen untersucht, wird sie von dessen Fahrer angegriffen, der sie
überwältigen kann.
Shao will der Entführer stattdessen töten. Als aber ein Truck auftaucht, verschwindet er zusammen mit Jane in seinem Leichenwagen.
Nachdem
Sheila bei John Sinclair angerufen hat, und den Oberinspektor darüber
informiert wird, dass Jane und Shao noch nicht bei ihr angekommen sind, macht
er sich Sorgen, und schreibt eine Fahndung nach den beiden Frau aus.
Als
Jane Collins im Versteck ihres Entführers, dem Keller der Bar "Red Light"
aufwacht, ist sie dort nicht die einzige
blonde Frau. Denn Ireus hat sechs weitere blonde Frauen entführt, die zusammen
mit Jane dem Dämon Moloch geopfert werden sollen.
Glücklicherweise
hat sich Shao, die ins Krankenhaus eingeliefert wurde, das Kennzeichen des
Leichenwagens gemerkt, der einem Beerdigungsunternehmer namens Logan Costello
gehört, der ein führendes Mitglied der Londoner Unterwelt ist.
Zusammen
mit Bill Conolly stattet der Geisterjäger dem Beerdigungsinstitut einen Besuch
ab, das von Ennio, dem Bruder von Logan Costello, sowie dessen Gehilfen Ireus
geführt wird.
Ennio
und Ireus gelingt es, John und Bill nieder zu schlagen. Während Ireus in das
Versteck zurückkehrt, um alles für die Opferung der sieben Frauen
vorzubereiten, will Ennio den Geisterjäger und den Reporter in einem Säurebad
verschwinden lassen. Was der auftauchende Suko allerdings verhindern kann.
Bevor
Ennio Costello an seiner Schussverletzung stirbt, die er sich selbst zugefügt
hat, verrät er John Sinclair noch, dass sich Jane Collins im "Red Light"
befindet. Dort kommt es zum Kampf mit Ireus und dem Moloch...
- Erschienen am 2. Februar 1981
- Titelbild: J. A. Domingo
-
Ein
Roman mit Jane Collins und Shao sowie Bill und Sheila Conolly
Nach dem „FRIEDRICH TENKRAT“-Roman „DAS GRAUEN KAM AUSGRÖNLAND“ präsentiert leider auch der
Autor HELMUT RELLERGERD einen etwas gewöhnungsbedürftigen „JOHN SINCLAIR“-Roman,
der auf weite Strecken sehr unrealistisch wirkt.
Denn schon zu Beginn des Romans stellte ich mir die
Frage, warum Jane, nachdem der Leichenwagen die Fahrbahn blockiert hat, nicht
einfach den Rückwärtsgang einlegt. Stattdessen entscheidet sich Jane dafür, aus
dem Auto auszusteigen und zum Leichenwagen zu gehen.
"Was tun wir?« fragte Shao.
»Vorbei können wir nicht«, sagte Jane leise. »Links ist die Hecke, rechts der Graben. Wenn wir da einmal drinstecken, kommen wir nicht raus.«
»Warten, bis er wegfährt«, murmelte Shao.
»Vielleicht.
»Was meinst du damit?«
Jane ließ sich Zeit mit der Antwort. Im Wagen war es still geworden. Man hätte die berühmte Stecknadel hören können, wenn sie zu Boden fiel. »Ich werde aussteigen."
Na klar. Man steigt aus dem Wagen, geht zu dem
Leichenwagen, der einen die ganze Zeit verfolgt hat, bemerkt dass dieser leer
ist, untersucht aber trotzdem in allen
Ruhe den Wagen, insbesondere dessen Ladefläche.
Da fragt man sich als Leser schon, ob die
Privatdetektivin Jane Collins nicht alle Tassen im Schrank hat. Zumal die
Insassen des Leichenwagens vermutlich schon irgendwo lauern, um sie und Shao
anzugreifen.
Eine völlig unglaubwürdige und von Helmut Rellergerd an
den Haaren herbeigezogene Szene. Aber
auch sonst hat der sehr konstruiert wirkende Roman mit einigen Ungereimtheiten
zu kämpfen, was ihm auf weite Strecken die Spannung nimmt.
Nicht nur, dass sich der Entführer etwas sehr dämlich
anstellt, und noch nicht einmal in der Lage ist, sein Nummernschild so
unkenntlich zu machen, dass es nicht zu erkennen ist, sondern John Sinclair und
Bill Conolly lassen sich auch noch wie die Schuljungen bzw. wie die Anfänger
von Ireus im Beerdigungsinstitut übertölpeln und niederschlagen.
Am Ende von "DER MOLOCH" geht die Vernichtung des nicht gerade sehr gefährlich wirkenden Dämons Moloch dann auch noch sehr unspektakulär nach Schema F vonstatten. Was den Roman und dessen Handlung endgültig in die Mittelmäßigkeit abdriften lässt.
© by Ingo Löchel
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