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Sonntag, 29. September 2024

Der Moloch

John Sinclair 135

Der Moloch

von Jason Dark (Helmut Rellergerd)

Auf der Fahrt zu Sheila Conolly werden Jane Collins und Shao von einem Leichenwagen verfolgt, der ihnen schließlich die Fahrbahn versperrt.

Als sich die Privatdetektivin zum Leichenwagen begibt, ist dieser leer. 

Während Jane den Wagen untersucht, wird sie von dessen Fahrer angegriffen, der sie überwältigen kann.

Shao will der Entführer stattdessen töten. Als aber ein Truck auftaucht, verschwindet er zusammen mit Jane in seinem Leichenwagen.

Nachdem Sheila bei John Sinclair angerufen hat, und den Oberinspektor darüber informiert wird, dass Jane und Shao noch nicht bei ihr angekommen sind, macht er sich Sorgen, und schreibt eine Fahndung nach den beiden Frau aus.

Als Jane Collins im Versteck ihres Entführers, dem Keller der Bar "Red Light"  aufwacht, ist sie dort nicht die einzige blonde Frau. Denn Ireus hat sechs weitere blonde Frauen entführt, die zusammen mit Jane dem Dämon Moloch geopfert werden sollen.

Glücklicherweise hat sich Shao, die ins Krankenhaus eingeliefert wurde, das Kennzeichen des Leichenwagens gemerkt, der einem Beerdigungsunternehmer namens Logan Costello gehört, der ein führendes Mitglied der Londoner Unterwelt ist.

Zusammen mit Bill Conolly stattet der Geisterjäger dem Beerdigungsinstitut einen Besuch ab, das von Ennio, dem Bruder von Logan Costello, sowie dessen Gehilfen Ireus geführt wird.

Ennio und Ireus gelingt es, John und Bill nieder zu schlagen. Während Ireus in das Versteck zurückkehrt, um alles für die Opferung der sieben Frauen vorzubereiten, will Ennio den Geisterjäger und den Reporter in einem Säurebad verschwinden lassen. Was der auftauchende Suko allerdings verhindern kann.

Bevor Ennio Costello an seiner Schussverletzung stirbt, die er sich selbst zugefügt hat, verrät er John Sinclair noch, dass sich Jane Collins im "Red Light" befindet. Dort kommt es zum Kampf mit Ireus und dem Moloch...

  • Erschienen am  2. Februar 1981
  • Titelbild: J. A. Domingo
  • Ein Roman mit Jane Collins und Shao sowie Bill und Sheila Conolly

Nach dem „FRIEDRICH TENKRAT“-Roman „DAS GRAUEN KAM AUSGRÖNLAND“  präsentiert leider auch der Autor HELMUT RELLERGERD einen etwas gewöhnungsbedürftigen „JOHN SINCLAIR“-Roman, der auf weite Strecken sehr unrealistisch wirkt.

Denn schon zu Beginn des Romans stellte ich mir die Frage, warum Jane, nachdem der Leichenwagen die Fahrbahn blockiert hat, nicht einfach den Rückwärtsgang einlegt. Stattdessen entscheidet sich Jane dafür, aus dem Auto auszusteigen und zum Leichenwagen zu gehen.

"Was tun wir?« fragte Shao.

»Vorbei können wir nicht«, sagte Jane leise. »Links ist die Hecke, rechts der Graben. Wenn wir da einmal drinstecken, kommen wir nicht raus.«

»Warten, bis er wegfährt«, murmelte Shao.

»Vielleicht.

»Was meinst du damit?«

 Jane ließ sich Zeit mit der Antwort. Im Wagen war es still geworden. Man hätte die berühmte Stecknadel hören können, wenn sie zu Boden fiel. »Ich werde aussteigen."

Na klar. Man steigt aus dem Wagen, geht zu dem Leichenwagen, der einen die ganze Zeit verfolgt hat, bemerkt dass dieser leer ist,  untersucht aber trotzdem in allen Ruhe den Wagen, insbesondere dessen Ladefläche.

Da fragt man sich als Leser schon, ob die Privatdetektivin Jane Collins nicht alle Tassen im Schrank hat. Zumal die Insassen des Leichenwagens vermutlich schon irgendwo lauern, um sie und Shao anzugreifen.

Eine völlig unglaubwürdige und von Helmut Rellergerd an den Haaren herbeigezogene Szene.  Aber auch sonst hat der sehr konstruiert wirkende Roman mit einigen Ungereimtheiten zu kämpfen, was ihm auf weite Strecken die Spannung nimmt.

Nicht nur, dass sich der Entführer etwas sehr dämlich anstellt, und noch nicht einmal in der Lage ist, sein Nummernschild so unkenntlich zu machen, dass es nicht zu erkennen ist, sondern John Sinclair und Bill Conolly lassen sich auch noch wie die Schuljungen bzw. wie die Anfänger von Ireus im Beerdigungsinstitut übertölpeln und niederschlagen.

Am Ende von "DER MOLOCH" geht die Vernichtung des nicht gerade sehr gefährlich wirkenden Dämons Moloch dann auch noch sehr unspektakulär nach Schema F vonstatten. Was den Roman und dessen Handlung endgültig in die Mittelmäßigkeit abdriften lässt.

© by Ingo Löchel

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