Im Schatten der Guillotine
Dorian Hunter Band 87
von Roy Palmer
(Holger Friedrichs)
Bei
der Beschwörung des Faustgeistes erhält Hunter von diesem einen kryptischen
Hinweis, den er mit Hermes Trismegistos in Zusammenhang bringt.
Von
Coco erfährt er, dass Magnus Gunnarsson sie kurz vor seinem Verschwinden nach
Madagaskar einlud, wo sie in einer sogenannten Okulationskolonie als Erzieherin
und Lehrerin tätig sein soll.
Als auch eine von Fred Archer verfolgte Spur dorthin führt, bricht man umgehend nach Madagaskar auf, wo Hunter eine Lehrerin vor ein paar Angehörigen des Merina - Stammes rettet, die von einem Freak angeführt werden.
Man
schlägt sich durch den Dschungel bis zur Kolonie durch, wo Gunnarssons Schüler
sich als offenbar künstlich erschaffene Wesen entpuppen. Ebenso stellt sich
heraus, dass der Freak, welcher die dämonisch beeinflussten Merinas anführt,
die Kolonie in Hekates Auftrag ausrotten soll.
Kurz
nach Hunters Eintreffen setzt Gunnarsson sich ab, worauf die künstlichen
Menschen sich in Werwesen verwandeln und den Stamm der Merinas angreifen.
Nach
dem Tod des Freaks verwandeln die Werwesen sich zurück und nähern sich der
magisch aufgeladenen Guillotine. Hunter versucht, sie aufzuhalten, kann aber
nicht verhindern, dass einer nach dem anderen hingerichtet wird.
Am Ende findet man einen weiteren Hinweis darauf, dass Hermes Trismegistos hinter dem Angriff steckt.
- Titelbild: Mark Freier
- Erschienen am 28. Dezember 2021
- Erstveröffentlichung: Am 30. März 1976 als „Dämonenkiller Band 84“
Nach dem zwar nicht wirklich guten aber immerhin
annehmbaren “Alraunenmädchen” liefert Palmer hier wieder einen doch eher
durchwachsenen Beitrag ab.
Während der Roman mit einer weiteren Anrufung des Faustus
- Geistes noch recht vielversprechend beginnt, erwarten den Leser bereits im zweiten
Drittel wieder die üblichen Stolpersteine. Sei es der reichlich wirre und
unspannende Handlungsverlauf, seien es die zu blass und beliebig dargestellten
Figuren oder die in diesem Zusammenhang wieder stellenweise doch recht
hölzernen Dialoge.
Dass eine magisch begabte, erfahrene Kämpferin wie Coco
Zamis hier Angst vor Schlangen haben soll, kann man noch mit einem leichten
Stirnrunzeln hinnehmen, ihre fast hilflose Untätigkeit in den diversen Kämpfen
wirft dann schon die Frage auf, warum sie überhaupt dabei ist.
Auch die Darstellung des Freaks sorgt eher für
unfreiwillige Komik, als für ein wohliges Gruseln. Dass der arme Kerl über eine
Vielzahl an Händen und Füßen verfügt, mag ja eine Erwähnung wert sein, aber
ganz abgesehen von dem übertriebenen, lächerlichen Auftreten dieser Figur übertreibt der Autor es hier auch, was die
Aktionsmöglichkeiten all dieser Gliedmaßen betrifft.
Das mögen alles Kleinigkeiten sein, aber in einer derart
gehäuften Anzahl stören sie doch erheblich den Lesefluss. Das an dieser Stelle
schon oft zitierte “Dämonenkiller - Feeling” will hier nach der erwähnten
Anfangsszene so gar nicht mehr aufkommen. Da nützt auch das actionlastige und
temporeiche Finale oder die Tatsache, dass die Handlung durchaus etwas
vorangetrieben wird, nicht mehr sehr viel.
Das Problem bei Palmer ist, dass er durch seinen etwas
altbackenen Stil, die gestelzt klingenden Formulierungen und die hölzernen
Dialoge eine Distanz zum Leser schafft, die verhindert, dass man wirklich in
die Geschichte eintauchen kann. Das ist schade, weil doch an vielen Stellen
Potential und auch ein gewisser Sinn für Humor erkennbar ist.
© by Stefan Robijn
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