Befehle aus dem Jenseits
Dorian Hunter Band 81
von Derek Chess
(Dirk Hess)
Nach
den Ereignissen auf der Teufelsinsel erhält Hunter einen Funkspruch mit einer
angeblich von Sullivan stammenden Nachricht, die ihn veranlasst, sofort nach
London aufzubrechen, während Coco und Jeff mit dem Cro Magnon auf der Yacht
bleiben.
Hinter der fingierten Nachricht steckt Kiwibin, der Hunter am Flughafen abfängt und entführt, da er wieder mal seine Hilfe bei einem Fall benötigt.
Dieser führt
das ungleiche Gespann in eine Stadt im Ural, in der ungewöhnlich viele Menschen
von der Angst, lebendig begraben zu werden besessen sind.
Kiwibin
vermutet, dass dahinter dämonische Aktivitäten stecken könnten und tatsächlich
stellt sich heraus, dass ein Magier für die Vorkommnisse verantwortlich ist.
Dieser
wurde einst als Hexer verurteilt und lebendig begraben, sein Gehirn allerdings
überdauerte die Zeiten und wurde von Ratten mit dem Fleisch von Leichen
“versorgt”, worauf es zu einer Art Superhirn mutierte, welches immense
suggestive Kräfte entwickelte.
Der
Magier will sich an den Nachkommen jener, die ihn lebendig begruben rächen,
indem er sie aufgrund der bereits geschürten Ängste Massenselbstmord begehen
lässt. Hunter gelingt es allerdings noch rechtzeitig, das Gehirn ausfindig zu
machen und zu vernichten.
- Titelbild: Mark Freier
- Erschienen am 5. Oktober 2021
-
Erstveröffentlichung:
Am 2. März 1976 als „Dämonenkiller Band 80)
Mit diesem Roman gab Derek Chess alias Dirk Hess sein
Debüt in der damaligen Dämonenkiller-Serie, und wie es bei einem Erstling
üblich war, hat Vlcek ihn zunächst einen Einzelroman schreiben lassen.
Bezug auf den laufenden Zyklus wird hier nur in der
Anfangsszene genommen, da Hunter ja schließlich gerade erst von der
Teufelsinsel zurück ist und sich noch an Bord der Yacht befindet.
Um ihn aus diesem Szenario rauszuschreiben, lässt Vlcek
ihn wieder einmal durch Genosse Kiwibin entführen, eine Taktik, die inzwischen
doch etwas überstrapaziert wirkt, zumal man sich hier noch fragt, wie motiviert
ein Dorian Hunter bei einem Fall sein kann, der ihm auf eine derart plumpe Art
aufgezwungen wird. Zuerst lockt man ihn mittels einer fingierten Nachricht zum
Flughafen, um ihn anschließend zu entführen und zu betäuben…
Dafür kann der “neue” Autor natürlich nichts, ebenso wie
er nichts für diese etwas krude Rachegeschichte kann, aus der er einen immerhin
lesbaren, temporeichen Roman gebastelt hat. Positiv fällt dabei vor allem sein
sprachliches Geschick auf und stellenweise ist hier durchaus Potential für
bessere, wichtigere Bände zu erkennen.
Auch hat er sich hier gleich in seinem ersten Roman für
die Ichform entschieden, was allerdings eher unpassend erscheint, da er mit der
Hauptfigur noch nicht so wirklich warm geworden ist. Davon abgesehen wird die
Ichform (zumindest beim DK) auch meistens bei besonderen oder wichtigen Themen
eingesetzt, was hier so gar nicht der Fall ist.
Davon abgesehen hat Hess seine Sache im Großen und Ganzen
aber ganz gut gemacht. Er hat einen zwar nicht übermäßig spannenden aber
handwerklich soliden ersten Roman abgeliefert. Dass ihm das Grusel - Genre
liegt, ist auf jeden Fall deutlich spürbar, etwa bei der aus Sicht des Magiers
geschriebenen Eingangsszene.
Müsste man diesen Roman mit dem ersten Beitrag von Hans
Kneifel vergleichen, so darf man ihn - unter der Berücksichtigung der Tatsache,
dass beide Vorlagen nicht besonders ergiebig waren - ganz klar als den besseren
Beitrag bezeichnen. Das ist doch immerhin auch was…
© by Stefan Robijn
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