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Samstag, 17. August 2024

Befehle aus dem Jenseits

Befehle aus dem Jenseits

Dorian Hunter Band 81

von Derek Chess (Dirk Hess)

Nach den Ereignissen auf der Teufelsinsel erhält Hunter einen Funkspruch mit einer angeblich von Sullivan stammenden Nachricht, die ihn veranlasst, sofort nach London aufzubrechen, während Coco und Jeff mit dem Cro Magnon auf der Yacht bleiben.

Hinter der fingierten Nachricht steckt Kiwibin, der Hunter am Flughafen abfängt und entführt, da er wieder mal seine Hilfe bei einem Fall benötigt.

Dieser führt das ungleiche Gespann in eine Stadt im Ural, in der ungewöhnlich viele Menschen von der Angst, lebendig begraben zu werden besessen sind.

Kiwibin vermutet, dass dahinter dämonische Aktivitäten stecken könnten und tatsächlich stellt sich heraus, dass ein Magier für die Vorkommnisse verantwortlich ist.

Dieser wurde einst als Hexer verurteilt und lebendig begraben, sein Gehirn allerdings überdauerte die Zeiten und wurde von Ratten mit dem Fleisch von Leichen “versorgt”, worauf es zu einer Art Superhirn mutierte, welches immense suggestive Kräfte entwickelte.

Der Magier will sich an den Nachkommen jener, die ihn lebendig begruben rächen, indem er sie aufgrund der bereits geschürten Ängste Massenselbstmord begehen lässt. Hunter gelingt es allerdings noch rechtzeitig, das Gehirn ausfindig zu machen und zu vernichten.

  • Titelbild: Mark Freier
  • Erschienen am 5. Oktober 2021
  • Erstveröffentlichung: Am 2. März 1976 als „Dämonenkiller Band 80)

Mit diesem Roman gab Derek Chess alias Dirk Hess sein Debüt in der damaligen Dämonenkiller-Serie, und wie es bei einem Erstling üblich war, hat Vlcek ihn zunächst einen Einzelroman schreiben lassen.

Bezug auf den laufenden Zyklus wird hier nur in der Anfangsszene genommen, da Hunter ja schließlich gerade erst von der Teufelsinsel zurück ist und sich noch an Bord der Yacht befindet.

Um ihn aus diesem Szenario rauszuschreiben, lässt Vlcek ihn wieder einmal durch Genosse Kiwibin entführen, eine Taktik, die inzwischen doch etwas überstrapaziert wirkt, zumal man sich hier noch fragt, wie motiviert ein Dorian Hunter bei einem Fall sein kann, der ihm auf eine derart plumpe Art aufgezwungen wird. Zuerst lockt man ihn mittels einer fingierten Nachricht zum Flughafen, um ihn anschließend zu entführen und zu betäuben…

Dafür kann der “neue” Autor natürlich nichts, ebenso wie er nichts für diese etwas krude Rachegeschichte kann, aus der er einen immerhin lesbaren, temporeichen Roman gebastelt hat. Positiv fällt dabei vor allem sein sprachliches Geschick auf und stellenweise ist hier durchaus Potential für bessere, wichtigere Bände zu erkennen.

Auch hat er sich hier gleich in seinem ersten Roman für die Ichform entschieden, was allerdings eher unpassend erscheint, da er mit der Hauptfigur noch nicht so wirklich warm geworden ist. Davon abgesehen wird die Ichform (zumindest beim DK) auch meistens bei besonderen oder wichtigen Themen eingesetzt, was hier so gar nicht der Fall ist.

Davon abgesehen hat Hess seine Sache im Großen und Ganzen aber ganz gut gemacht. Er hat einen zwar nicht übermäßig spannenden aber handwerklich soliden ersten Roman abgeliefert. Dass ihm das Grusel - Genre liegt, ist auf jeden Fall deutlich spürbar, etwa bei der aus Sicht des Magiers geschriebenen Eingangsszene.

Müsste man diesen Roman mit dem ersten Beitrag von Hans Kneifel vergleichen, so darf man ihn - unter der Berücksichtigung der Tatsache, dass beide Vorlagen nicht besonders ergiebig waren - ganz klar als den besseren Beitrag bezeichnen. Das ist doch immerhin auch was…

© by Stefan Robijn

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