Die Geisterspinne
Dorian Hunter Band 80
von Hivar
Kelasker (Hans Kneifel)
Nachdem
Hunter im letzten Band den Plan der Teufelsinsel an sich bringen konnte, bricht
er mit Coco, Jeff Parker und ein paar Begleitern dorthin auf, da er vermutet,
dass die Markierung auf dem Plan sich auf das Versteck der Mumie des Hermes
Trismegistos bezieht.
Noch vor Betreten der Insel werden die Gefährten von diversem Getier angegriffen, schaffen es aber sich unter einigen Verlusten bis zu einem unterirdischen Gewölbe, der markierten Stelle, durchzukämpfen.
Bereits auf dem Weg dorthin
bekommt man es mit Schattenwesen und Kriegern verschiedener Epochen, sowie
einer Amazone zu tun, welche von einem Spinnenmonster aus einem magischen
Schlaf erweckt wurden, um die Eindringlinge zurückzuschlagen.
Als
ihr Coco begegnet, gelingt es der Amazone, sich der Beeinflussung des Wächters
zu widersetzen und sie kämpfen gemeinsam gegen den Feind. Beim Kampf gegen die
Riesenspinne greifen Dorian und Co. ins Geschehen ein und vernichten das
Monster mit Flammenwerfern.
Nachdem
man schließlich die Grabkammer gefunden und geöffnet hat, müssen die Gefährten
feststellen, dass darin nicht etwa die Mumie des Hermes Trismegistos, sondern
ein offenbar unversehrter Cro Magnon liegt, welcher nach dem Kontakt mit einem
Seelenschatten zum Leben erwacht.
- Titelbild: Mark Freier
- Erschienen am 21. September 2021
-
Erstveröffentlichung:
Am 24. Februar 1976 als „Dämonenkiller Band 79“
Mit diesem vorletzten Band aus der Feder von Hans Kneifel
(zumindest soweit es die Erstauflage der Originalserie betrifft) konnte der
Autor sich nach seinem letzten, doch eher mittelmäßigen Beitrag zwar noch
einmal steigern, allerdings kann auch dieser Roman nicht vollends überzeugen,
zumal im direkten Vergleich mit dem letzten Band von Davenport, welcher den
Startschuss für den “Stein der Weisen” - Zyklus setzte.
Zwar gibt es diesbezüglich einen kleinen Handlungsfortschritt,
da dieser sich aber nur auf die Erkenntnisse am Ende des Romans bzw. auf den
Fund des Cro Magnons beschränkt, fällt er bei der Beurteilung des Romans nicht
wirklich ins Gewicht.
Nachdem Vlcek dem Autor im Expose die Möglichkeit bot, eine
Prise Fantasy einzuflechten, hätte man annehmen sollen, dass Kneifel die
Abschnitte um die Amazone entsprechend großzügig gestaltet, aber auch wenn
diese Abschnitte gerade zu Anfang tatsächlich besser geschrieben sind als der
Rest, sind sie doch eher kurz geraten.
In der zweiten Hälfte werden die Handlungsfäden aber
ohnehin zusammengeführt und wir erleben eine Coco Zamis, die zwar keine Magie
anwenden, dafür aber plötzlich ein Schwert schwingen kann, was zu dieser Figur
nun wirklich nicht passt, selbst wenn man einer starken Frau wie ihr zutraut,
dass sie sich auch ohne Magie zu wehren weiß.
Die Abschnitte um Hunter und seine Gefährten erinnern
stellenweise etwas an frühere Abenteuer, was sicher gewollt ist, da wir uns ja
auf der Teufelsinsel befinden, und Kneifel vergisst auch nicht, Erinnerungen an
die damaligen Ereignisse um Asmodi einzustreuen.
Andererseits fragt man sich dann doch, warum man bei
einer derart gefährlichen Mission überhaupt so viele Leute mitschleppen muss,
die im Kampf gegen den Feind meistens völlig chancenlos sind.
Die Antwort liegt natürlich auf der Hand, denn bei einem derartigen
Aufgebot an Gegnern braucht man halt
Kanonenfutter. Wirklich logisch oder sinnvoll ist es dennoch nicht. Und erklärt
wird es (etwa bei den Frauen) auch nur mit der dürftigen Aussage, dass sie nun
mal “darauf bestanden haben”, dabei zu sein.
Und auch wenn der Kampf gegen das Spinnenmonster durchaus
packend geschildert und der Gegner nicht mal eben aus der Hüfte heraus erledigt
wird, sondern sich als recht zäh erweist, so ist am Ende doch die Entdeckung
des Cro Magnons ganz klar das Highlight des Romans.
Zwar werden viele Leser natürlich bereits wissen, um wen
es sich bei dem steinzeitlichen Gesellen handelt, aber nichtsdestotrotz macht
dieses Ende doch neugierig auf diesen bislang umfangreichsten Zyklus.
© by Stefan Robijn
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