Castor Pollux 10
Im Bann des Spinnenkults
von Rafael
Marques (Rafael Hoppe)
Britannien, 45 n. Chr.: Commodus Naevus ist eigentlich ein stolzer Legionär, der laut Aussage seines Centurio bald zum Optio ernannt werden könnte.
Nur leider gerät
Commodus in die Gefangenschaft der Kelten und weder Rom noch sein Centurio ist
bereit, ihn wieder aus der Gefangenschaft auszulösen.
Und so gerät Commodus bald unter den Kelten in die Sklavberei.
Doch seinen "Besitzer" tötet er im entscheidenden Augenblick und tritt dann eine fasst hoffnungslose Flucht an, die ihn zum Spalt einer Höhle führt. Einem Spalt, der sich erst wieder durch ein Erdbeben geöffnet haben muss und in dessen Höhle ein finsteres Relikt existiert.Es
ist der steinerne Götze einer Spinne in der größe eines menschlichen Kopfes.
Und dieser Götze der Kreatur mit Namen Ankrabia verspricht Commodus
Gerechtigkeit, Hilfe und Rache, wenn dieser sich ihm anschließt und ihm
gleichsam neue Anhänger zuführt.
Rom,
65 n. Chr.: Amanus Peppus ist als Töpfer eigentlich mit seinem Leben recht
zufrieden. Auch liebt er seine hübsche Frau Daria über alles, auch wenn sie
psychisch eher recht labil ist. An diesem Glück an den ganz einfachen Dingen
des Lebens kann sich allerdings Doramus Kanibus weniger erfreuen.
Er
hat das Haus gekauft in dem Amanus und Daria leben und er verlangt
Wuchermieten, die der arme Töpfer sicherlich nicht zahlen kann. Und eigentlich
will Kanibus seine Mieter auch lieber aus dem Haus haben, um es teuer verkaufen
zu können.
Und
so schickt er des Nachts seine brutalen Schläger, die Amanus zusammenschlagen
und auf die Straße werfen, während sie seine geliebte Daria zu Tode prügeln.
Doch
schon eine Woche nachdem Amanus völlig gebrochen als Bettler durch die Straßen
von Rom zieht, taucht ein seltsamer dunkler Mann auf und verspricht ihm
Gerechtigkeit und Rache, wenn er sich nur seiner Sekte der Ankrabier
anschließt.
Und
so findet der gierige Kanibus bald einen grausamen Tod durch den Biss einer
grauen, handtellergroßen Spinne, deren Art man in Rom und dem Umland allerdings
noch nie gesehen hat und die ein schreckliches Gift einsetzt, welches die
menschliche Haut in kurzer Zeit tiefschwarz färbt, während die grausamen Qualen
des Todes durch die Adern der Opfer fließen.
Auch
Castor Pollux sieht in einer Taverne eine dieser grauen Spinnen, während er mit
Florentina, Kimon und Julia dort feiert. Und er spürt, dass diese unbekannte
Spinne mehr ist als nur ein niederes Tier. Vielmehr scheint es sogar von
dunkler Magie geleitet zu werden.
Indessen
ist Amanus geflohen, bevor er in die Sekte des Spinnenkult durch ein finsteres
Wesen unwiderruflich aufgenommen wurde. Als er jedoch versucht auch die junge
Sklavin Luna vor dem Schrecken des Spinnenkult und seinem Anführer Commodus
Naevus zu befreien, läuft er geradewegs in eine tödliche Falle, aus der ihn
auch Pollux und Kimon nicht mehr retten können.
Denn
diese suchen ihn längst, weil er die einzige Spur hinsichtlich des seltsamen
Todesfalls von Doramus Kanibus ist. Denn Castor Pollux ist sich sicher, dass
hinter diesen seltsamen Todesfällen nur das Werk der Finsteren stecken kann,
die in die Welt der Menschen eindringen.
Doch
er ahnt noch nicht, das Commodus Naevus und seine Anhänger des Spinnenkult ihn
und alles was er liebt ebenfalls bereits im Visier haben…
- Erschienen am 13. Juli. 2024
- Ein Roman von Rafael Marques
- Taschenheft Band 10 von 12
-
Erscheinungsweise
monatlich
„Lange hatte er in jener Nacht auf dem groben Pflaster gelegen und den Tod seiner geliebten Frau beweint. Aus dem Inneren des Hauses war das Lachen ihrer Mörder an seine Ohren gedrungen, so höhnisch und menschenverachtend, dass es sein Blut zum Kochen gebracht hatte.“ (Castor Pollux/Band 10, "Im Bann des Spinnenkult"/Seite 18)
Ohne Übertreibung legt Rafael Marques hier wieder einen
perfekt durchdachten und recht gruselig-düsteren Roman vor, während man als
Leser problemlos in die Zeiten des alten Rom unter der Herrschaft von Kaiser
Nero eintauchen kann.
Und das Schöne an den Finsteren aus der höllischen
Dimension ist auch hier wieder, dass man es nicht mit düsteren Maulhelden zu
tun hat, wo am Ende dann doch nichts als heiße Luft dahinter steckt. Genau
genommen sind sie nicht dumm und gehen auch auf teuflische Weise recht
erschreckend gefährlich vor.
Und so ist es meistens nur ein kleiner Fehler, eine
minimale Unaufmerksamkeit, die den "Bezwinger" CASTOR POLLUX und
seine Freunde in die Lage versetzt, trotzdem noch als Sieger aus den Kämpfen
mit den Finsteren hervorzugehen. Allerdings sind mitunter eben auch schon auf
der Seite der Guten Opfer zu beklagen gewesen, was die allgemeine Spannung
extrem hoch hält, weil so eben nichts wirklich vorhersehbar bleibt.
Trotzdem habe ich zu diesem Roman eine kleine Kritik. Und
die betrifft die Darstellung von Mischwesen bzw. Mutationen. Ich persönlich
habe z.B. durchaus eine wenn auch nicht extrem ausgebildete Spinnenphobie. Und
so stellen sich bei mir bei den Tierchen die Haare auf und ein gewisser Ekel
stellt sich ein.
Man kann also sagen, schon die Beschreibung größerer,
grau-behaarter achtbeiniger Ekeltierchen hat wirklich bei mir einen
Gänsehaut-Effekt. Allerdings sobald die Diener dieses Kult sich in halb Mensch
und halb Spinne verwandeln, nimmt genau dieser Gruselfaktor bei mir wieder
enorm ab. Oder anders gesagt, die meisten Autoren überspannen in der
Beschreibung solcher Mischwesen den Bogen dann meist, was dem Gruselfaktor
sogar schnell zuwiderlaufen kann.
Und das passierte mir leider auch hier, so das diese
Mensch-Monster-Mutationen schnell für mich so gruselig waren wie Mickey Mouse
nackt an der Tanzstange in einer Striptease-Bar in Wanne-Eickel. Zum Glück
kamen aber auch die handtellergroßen, eher "normalen" Giftspinnen
nicht zu kurz in der Handlung, was für mich dann wieder so einiges positiv
herausreißen konnte.
Die Handlung an sich lässt an Spannung aber wie gesagt
nichts zu wünschen übrig. Auch das Cover ist wieder ein genialer Eyecatcher,
auch wenn ich das groß abgebildete, spinnenartige Tier mit den unzähligen
Beinen eher als eine Vision des Wahnsinns seitens H. P. Lovecraft einordnen
würde.
© by Konrad Wolfram
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