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Donnerstag, 4. Juli 2024

Die Hexen von Fenton

Die Fenton-Trilogie 1

Die Hexen von Fenton

von G. S. Foster

1666 geht in England wie in ganz Europa besonders bei den Frauen die Angst um, als Hexen bezichtigt zu werden und so der Folter und dem Todesurteil ausgeliefert zu sein.

Deshalb befinden sich nicht wenige Menschen an Bord des Dreimaster Elizabeth Blair, um sich in den Kolonien in Neuengland ein neues Leben ohne Angst aufbauen zu können.

Doch die Elizabeth Blair wird nie Neuengland erreichen, denn an Bord befindet sich wirklich eine Hexe und die dezimiert in kürzester Zeit fasst die gesamte Mannschaft.

Doch nicht alle sterben und errichten dann an der Küste von Südengland nahe Cornwall eine eigene kleine Dorfgemeinschaft mit Namen Fenton, völlig abgeschottet von der Außenwelt.

Gegenwart: Fox Stryker hat einen neuen Job in Boston (USA) an Land gezogen. Hier soll er eine historische Stadtvilla in Beacon Hill sanieren. Doch dafür benötigt er historisch einwandfreie Steine als Baumaterial, die man nur in Südengland finden kann.

Also hat Fox diese Reise mit seiner zwölfjährigen Tochter Trixi auf sich genommen, um in den Ruinen eines alten Dorfes mit dem Namen Fenton eben diese besonderen Steine zu besorgen. Im Grunde ist Trixi sogar seine ganze Familie, denn seine Frau Catherine ist bereits seit drei Jahren verstorben.

Jedoch behauptet seine Tochter immer noch, sie könne mit dem Geist ihrer Mutter reden, was Fox eher beorgt zur Kenntnis genommen hatte. Denn an Geister oder andere übernatürliche Dinge glaubt er als bodenständiger Mensch eben nicht.

In den Ruinen angekommen, macht sich Fox indessen gleich mit Hilfe seiner Tochter an die Arbeit. Doch dann zieht plötzlich ein Unwetter auf und in kürzester Zeit ist an ein wegkommen selbst mit dem Geländewagen nicht mehr zu denken.

Um daher die Nacht im Trockenen zu verbringen, ziehen sich Fox und seine Tochter in eine der Ruinen zurück, wo sie recht bald auch einschlafen. Doch als sie am nächsten Morgen wieder erwachen, scheint ihre Welt plötzlich völlig auf den Kopf gestellt zu sein.

Statt der Ruinen finden sie nun ein vollkommen intaktes Dorf vor, welches scheinbar im siebzehnten Jahrhundert stehen geblieben ist und in dem nur Frauen das sagen haben. Und genau die verhalten sich recht feindselig gerade Fox gegenüber. Doch mit einer Ausnahme.

Die Oberin des Dorfes mit Namen Willow scheint nämlich ein besonderes Interesse an der kleinen Trixi zu haben, was Fox natürlich noch mehr anspornt, schnellstens einen Weg aus diesem Albtraum zu suchen.

Von Phoebe, einer hübschen wie jungen Rothaarigen erfährt er indessen, das es eine tödliche Bedrohung im umliegenden Wald durch die Hexe von Fenton gibt, was Fox jedoch auch für einen reinen Aberglauben hält.

Und diese Hexe soll auch vor einem Jahr alle Männer der Gemeinde ermordet und die gerade erst erbaute Kirche zerstört haben. Doch Fox sieht im Augenblick die größere Gefahr in den Frauen unter der Regentschaft von Willow, womit er sicherlich nicht falsch liegt.

Denn Willow will nicht nur mit der keinen Trixi dafür sorgen, dass die Gemeinschaft zukünftig frisches Blut erhält und eben nicht irgendwann wegen Inzucht untergeht. Fox hingegen hat als Mann für sie eben nur einen begrenzten Wert und sein Tod ist deshalb längst beschlossene Sache…

  • DIE HEXEN VON FENTON
  • Autor: G. S. Foster
  • Band 1 von 3 der Fenton-Trilogie
  • ISBN: 979-8391209560
  • Hardcover, ca. 362 Seiten
  • Copyright u. Verlag Sebastian Förster

„Ich tue es, weil ich Sie warnen will. Sie lagen mit ihrer Vermutung, dass Sie eine unsichtbare Macht von der Flucht abhält, gar nicht so falsch. Fenton ist ein Ort, an dem finstere Kräfte walten. Kräfte, mit denen nicht zu spaßen ist."  (Die Hexen von Fenton/Seite 135/Band 1 der Fenton-Trilogie)

Nun, dieser Einblick in die Handlung dürfte vielleicht gerade einmal die ersten fünfzig bis sechszig Seiten abdecken. Aber auch die eigentliche Hexe als dominante Bedrohung kommt hier nur recht kurz zu Beginn auf dem Dreimaster Elizabeth Blair vor. Die eigentliche Bedrohung dürfte also hier eher Willow und ihre Frauen sein, denen Fox Stryker sicherlich schon wegen ihres seltsamen bis aggressiven Verhalten nicht vertrauen kann.

Und Willow scheint hier in dieser seltsamen Gemeinschaft fasst jede der Frauen und Kinder unter ihrer Kontrolle zu haben. Doch dies trifft nicht so ganz zu, was Fox jedoch irgendwie auch nicht unbedingt weiter hilft, denn die Angst vor Willow und eben der Hexe von Fenton, welche durch die Wälder streifen soll, hält die anderen Frauen davon ab, offen gegen Willow zu rebellieren.

Doch die Zeit wird knapp und der Weg weg von Fenton scheint fasst unmöglich. Das es Willow offenbar dabei immer mehr gelingt, die kleine Trixi auf ihre Seite zu ziehen, macht es Fox ebenfalls nicht einfacher.

Doch keine Angst, liebe Leserinnen und Leser, die Hexe aus dem Wald erhält noch ihren Auftritt, und der hat es wahrlich in sich. Dem Autor G. S. Foster gelingt es auch hier wieder meisterhaft, gleich ab der ersten Seite ein sich dann stets steigerndes Spannungsniveau aufzubauen, bevor er in einer etwas ruhigeren Phase die Hauptfiguren, Fox Stryker und dessen zwölfjährige Tochter Trixi, für die Leserschaft innerhalb der Handlung aufbaut.

Und wie auch in den Romanen um die Figur "Penny Archer" hält sich der Autor auch hier streng an einen roten Faden, so das sich die Spannungskurve von Kapitel zu Kapitel stets weiter steigern kann.

Dies ist auch wohl an anderer Stelle aufgefallen, so das der erste Band der Fenton-Trilogie mit dem Titel DIE HEXEN VON FENTON für den Phantastikpreis SERAPH 2024 in der Kategorie "Bester Independent-Titel" nominiert wurde.

Man darf sich bei den sogenannten "Fenton-Chroniken" des Autor G. S. Foster also auf eine sehr spannende wie düstere Mischung aus Thriller, Mystery, Action und Horror freuen, welche sogar durch Raum und Zeit geht, ohne hierbei ständig ermüdende Theorien über mögliche Zeitreisen zu wälzen.

 © by Konrad Wolfram

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