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Donnerstag, 27. Juni 2024

Berlin - Bloody Mary

Penny Archer 6

Berlin - Bloody Mary

von G. S. Foster

1972: Die 16-jährige Maria Speculo hat es im Leben wirklich nicht leicht.

Als Tochter eines auch sexuell übergriffenigen Vater und Schausteller muss sie mit ihm in einem Wohnwagen leben und wird wie eine Gefangene von ihm überwacht.

Doch als der Jahrmarkt vor den Toren der eigentlichen Metropole Berlin gastiert, lernt Maria den Studenten Alexander kennen, in den sie sich Hals über Kopf verliebt und bei dem sie sich erhofft, das er sie aus den Fängen ihres Vaters befreien kann.

Doch als sie sich wieder heimlich mit Alexander treffen will, taucht dieser mit zwei seiner Kumpane auf um Maria zu vergewaltigen.

Sie kann sich zwar vorher ihrer Gewalt erwehren und durch den Hintereingang eines Spiegellabyrinth entkommen, doch hier wird sie von Georg, dem sie beim erzwungenen Kuss in die Zunge beißen konnte, brutal ermordet.

Gegenwart: Penny Archer ist seit einiger Zeit in Berlin im Flughafenhotel, greift immer häufiger zum Alkohol und lässt sich dann mit allen möglichen Männern für eine bedeutungslose Nacht ein. Im Grunde ist sie nach dem Tod ihrer Schwester Cassandra (siehe Band 4/DER VAMPIR VON HOLLYWOOD) und dann noch dem ebenso grausamen Tod ihrer besten Freundin und Auftraggeberin Amy (siehe Band 5/DER SATAN IN SANFRANCISCO) mit den Nerven völlig am Ende.

Doch als sie einen weiteren Versuch startet, sich im Hotelzimmer selbst das Leben zu nehmen, ist es die Putzfrau Miriam Schulte, die sie gerade noch retten kann. Doch dies ist auch gleich der Auftakt für weitere grausame Vorkommnisse im Umfeld von Penny Archer. 

Denn der junge Nacktfotograf und Frauenheld Max Lawrenz, in den sich die Studentin Lara, die Tochter von Miriam Schulte verliebt hat, auch wenn er sie schon einmal bitterlich hintergangen hatte, stiftet bei einer Studentenparty Lara und einige weitere Studentinnen zu einer Mutprobe an. So sollen sie mit einer Kerze vor dem Spiegel im Waschraum dreimal den Namen Bloody Mary rufen.

Doch was die meisten für einen Teenie-Spaß hinsichtlich einer urbanen Legende halten, wird augenblicklich zur blutigen Realität. Penny, die der trauernden Miriam aus Dankbarkeit etwas Beistand und moralische Hilfe leisten will, zumal sie nun auch noch ihre Stelle als Putzfrau im Flughafenhotel verliert, gerät so recht bald wieder in einen Strudel aus Gewalt und übernatürlichem Schrecken.

Doch dieses Kommissar Schreiber beizubringen, dürfte fasst unmöglich sein. Nicht nur, weil der nicht an übernatürliche Dinge glaubt, sondern auch, weil Penny ihn kurz vor den Ereignissen in einer Bar abblitzen gelassen hatte, als Schreiber sie nach Dienstschluss dort abschleppen wollte.

Und so müssen Penny und Miriam selbst ihre eigenen Untersuchungen aufnehmen, um die Hintergründe zu erfahren, die offensichtlich drei Monate vorher in Berlin-Spandau bereits einigen anderen jungen Leuten in einem Ferienhaus am See das Leben gekostet haben.

Doch einer, Simon Reichenbach, hatte diese grausige Tat überlebt, sitzt jedoch nun in einer psychatrischen Klinik und hat panische Angst vor allem, was ein Spiegelbild erzeugen kann.

Allerdings werden auch Penny und Miriam hierbei selbst zum Jagdziel dieses mörderischen Wesens hinter den Spiegeln, während auch Kommissar Schreiber Penny bald immer mehr mit den Morden unter den Studenten in Verbindung bringt. 

  • Berlin - Bloody Mary
  • Autor: G. S. Foster
  • Band 6 von 6 der Penny-Archer-Reihe
  • ISBN: 979-8356932502
  • Taschenbuch ca. 332 Seiten
  • Copyright u. Verlag Sebastian Förster
„Ich wollte ihr aus dem Krankenwagen helfen, als mit einem ohrenbetäubenden Knall alle Fenster der Klinik hinter uns explodierten. Nacheinander zersprangen die Scheiben von links nach rechts, als ob eine enorme Schallwelle über die Fassade des Gebäudes hinweg zog.“ (Berlin - Bloody Mary/Seite 209/Band 6 der Penny-Archer-Reihe)

Ich hoffe mal, ich habe so einiges zusammenfassen können, um die Handlung möglichst treffend zu umschreiben. Denn da passiert selbst zu Beginn der Handlung durchaus sehr noch so einiges mehr und als Leserin oder Leser sollte man sich auch noch auf einige Figuren mehr in der Handlung einstellen, die irgendwo nämlich wichtig sind, bzw. es im weiteren Verlauf sogar werden.

Das hört sich jetzt vielleicht erst einmal kompliziert an, ist es aber nicht. Vielmehr schafft es der Autor G. S. Foster auch hier wieder aus einer urbanen Legende, die z.B. neben anderen Romanen auch in Horrorfilmen bereits vielfach durchgekaut wurde (so findet die Legende bzw. Mutprobe um Bloody Mary vor dem Spiegel auch in dem Horrorfilm PARANORMAL ACTIVITY 3 Erwähnung), ein ganz eigenes und wirklich gruseliges Leben einzuhauchen. Jedenfalls zieht der Autor hier ausgehend vom Prolog gleich die Spannungsschraube immer weiter an, so das man eigentlich den Roman nun nur noch wirklich ungern aus der Hand legen möchte.

Das Ende mag hier vielleicht dann aber auch erst einmal etwas schockigeren, wenn es um unsere rothaarige Heldin geht, die man nach nunmehr sechs Bänden ins Herz geschlossen hat. Doch hierzu werde ich sicherlich auch nichts mehr verraten.

Dass man sich allerdings auch auf weitere Romane mit Penny Archer freuen darf, verrät uns der Autor gleich selbst in seinem Nachwort zum Roman. Doch zunächst hatte er weitere Ideen im Kopf und es wollen so auch andere Figuren mit Leben erfüllt werden, die sich dann mit den dunklen Mächten auseinandersetzen müssen. 

Mittlerweile liegen daher nun auch bereits seit kurzem mit Band 3 die FENTON-CHORNIKEN komplett als Trilogie vor, die ich ebenfalls als Hardcover bereits im Regal stehen habe. Doch die muss ich halt erst einmal selber lesen.

Was allerdings das Wesen hinter den Spiegeln angeht, welches man als urbane Legende als "Bloddy Mary" kennt, so scheint aber auch ihre Geschichte nun in BERLIN - BLOODY MARY noch nicht ganz auserzählt zu sein. Ich jedenfalls bin als Fan der Bücher von G. S. Foster mittlerweile sehr gespannt, wann es neues actionreiches wie düsteres aus dem Umfeld von Penny Archer geben wird. Hoffentlich lässt uns der Autor G. S. Foster nicht zu lange warten.

© by Konrad Wolfram

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