Dorian Hunter 70
Der Vampir von Venedig
von Gay D. Carson (Günter Dönges)
Als
Dorian Hunter durch eine Zeitungsmeldung erfährt, dass in Venedig eine Leiche
zu Staub zerfallen sein soll, begibt er sich direkt dorthin, da er natürlich
stark annimmt, dass dort ein Vampir sein Unwesen treibt.
Weil dieser zu früheren Zeiten bereits aktiv war, versuchen die Alten sich mit ihm zu arrangieren, und führen ihm Touristen als Opfer zu, damit ihre Angehörigen verschont bleiben, was der Dämonenkiller natürlich erst einmal herausfinden muss, wobei er von dem Bruder des Vampiropfers unterstützt wird.
Als
es schließlich zu einer Konfrontation mit dem Vampir kommt, wird dieser von
seinen eigenen Handlangern, die aufgrund ihrer Taten ein schlechtes Gewissen plagt,
angegriffen.
Doch
erst nach einem Sturz aus dem Fenster, bei dem er unsanft auf der Spitze einer
Gondel landet, findet er ein endgültiges Ende…
- Erschienen am 4. Mai 2021
-
Erstveröffentlichung: Am 16. Dezember 1975
als “Dämonenkiller Band 69”
Ein weiterer Roman aus der Feder des “Butler Parker” -
Autors Günter Dönges und nicht wirklich sein bester Beitrag zur Serie, auch
wenn man natürlich konstatieren muss, dass die Vorlage nicht allzu viel
hergibt.
Einmal abgesehen von der zwar klassischen aber
nichtsdestotrotz schwachen Handlung schafft es Dönges auch hier leider nicht,
die zentrale Figur glaubwürdig darzustellen. Würde er den Helden nicht Dorian
Hunter nennen und ihn zwischendurch eine Players rauchen lassen, könnte dieser
auch unter einem anderen Namen agieren, was vielleicht besser gewesen wäre. Hunter
verhält sich hier - entgegen seiner sonst eher ruppigen, direkten Art - viel zu
nett und freundlich und bedient sich einer Ausdrucksweise, die eher zum bereits
erwähnten Butler passen würde, als zum Dämonenkiller.
Andererseits hätte wohl selbst ein Neal Davenport nicht
sehr viel mehr aus dem Stoff herausholen können. Da er bei der Umsetzung der
Exposes aber des öfteren eigene Ideen einbrachte und auch schon mal diverse
Änderungen vornahm, hätte er vielleicht die Szene mit dem Vampir, der aus dem
Fenster fällt und von der Gondel gepfählt wird, etwas modifiziert bzw.
weggelassen und ihn stattdessen von Hunter erledigen lassen, welcher hier nur
tatenlos daneben steht.
Ein ziemlich unrühmlicher Abgang für einen Vampir, der zu
früheren Zeiten immerhin für Angst und Schrecken sorgte. Dass seine Diener sich
dann am Ende gegen ihn wenden, kann da als nicht unbedingt vorhersehbare
Wendung auch nichts mehr rausreißen.
Da hat sogar der Palmersche “Gast aus dem Totenreich” dem
Dämonenkiller mehr abverlangt. Was einem hier unterm Strich geboten wird, ist
ein schwacher Roman mit einem schwachen, um nicht zu sagen lächerlichen Finale.
Bei diesem Roman handelt es sich um den vorletzten Band
des Autors. Es folgt noch “Das Ungeheuer von Loch Ness” (welcher nach einem weiteren
Einschubband als Band 97 erscheinen wird), und das war es dann. Besonders
traurig wird darüber wohl auch der heutige Leser nicht sein.
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