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Dienstag, 18. Juni 2024

Der Vampir von Venedig

Dorian Hunter 70

Der Vampir von Venedig

von Gay D. Carson (Günter Dönges)

Als Dorian Hunter durch eine Zeitungsmeldung erfährt, dass in Venedig eine Leiche zu Staub zerfallen sein soll, begibt er sich direkt dorthin, da er natürlich stark annimmt, dass dort ein Vampir sein Unwesen treibt.

Weil dieser zu früheren Zeiten bereits aktiv war, versuchen die Alten sich mit ihm zu arrangieren, und führen ihm Touristen als Opfer zu, damit ihre Angehörigen verschont bleiben, was der Dämonenkiller natürlich erst einmal herausfinden muss, wobei er von dem Bruder des Vampiropfers unterstützt wird.

Als es schließlich zu einer Konfrontation mit dem Vampir kommt, wird dieser von seinen eigenen Handlangern, die aufgrund ihrer Taten ein schlechtes Gewissen plagt, angegriffen.

Doch erst nach einem Sturz aus dem Fenster, bei dem er unsanft auf der Spitze einer Gondel landet, findet er ein endgültiges Ende…

  • Erschienen am 4. Mai 2021
  • Erstveröffentlichung: Am 16. Dezember 1975 als “Dämonenkiller Band 69”

Ein weiterer Roman aus der Feder des “Butler Parker” - Autors Günter Dönges und nicht wirklich sein bester Beitrag zur Serie, auch wenn man natürlich konstatieren muss, dass die Vorlage nicht allzu viel hergibt.

Einmal abgesehen von der zwar klassischen aber nichtsdestotrotz schwachen Handlung schafft es Dönges auch hier leider nicht, die zentrale Figur glaubwürdig darzustellen. Würde er den Helden nicht Dorian Hunter nennen und ihn zwischendurch eine Players rauchen lassen, könnte dieser auch unter einem anderen Namen agieren, was vielleicht besser gewesen wäre. Hunter verhält sich hier - entgegen seiner sonst eher ruppigen, direkten Art - viel zu nett und freundlich und bedient sich einer Ausdrucksweise, die eher zum bereits erwähnten Butler passen würde, als zum Dämonenkiller.

Andererseits hätte wohl selbst ein Neal Davenport nicht sehr viel mehr aus dem Stoff herausholen können. Da er bei der Umsetzung der Exposes aber des öfteren eigene Ideen einbrachte und auch schon mal diverse Änderungen vornahm, hätte er vielleicht die Szene mit dem Vampir, der aus dem Fenster fällt und von der Gondel gepfählt wird, etwas modifiziert bzw. weggelassen und ihn stattdessen von Hunter erledigen lassen, welcher hier nur tatenlos daneben steht.

Ein ziemlich unrühmlicher Abgang für einen Vampir, der zu früheren Zeiten immerhin für Angst und Schrecken sorgte. Dass seine Diener sich dann am Ende gegen ihn wenden, kann da als nicht unbedingt vorhersehbare Wendung auch nichts mehr rausreißen.

Da hat sogar der Palmersche “Gast aus dem Totenreich” dem Dämonenkiller mehr abverlangt. Was einem hier unterm Strich geboten wird, ist ein schwacher Roman mit einem schwachen, um nicht zu sagen lächerlichen Finale.

Bei diesem Roman handelt es sich um den vorletzten Band des Autors. Es folgt noch “Das Ungeheuer von Loch Ness” (welcher nach einem weiteren Einschubband als Band 97 erscheinen wird), und das war es dann. Besonders traurig wird darüber wohl auch der heutige Leser nicht sein.

© by Stefan Robijn

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