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Montag, 1. Juli 2024

Der Sturm der Genoveva

Castor Pollux 9

Der Sturm der Genoveva

von Rafael Marques (Rafael Hoppe)

Bei Castor und Florentina ist die Liebe quasi neu entfacht worden, doch kaum sind sie zurück in der Villa ihres Vaters, werden er und Kimon durch einen Boten von dem Kommandanten Amatus Maticus der römischen Garnison in der Region Lutetia um Hilfe ersucht. Ihn kennen beide noch, aus ihrem Abenteuer in Britannien.

Nun hoffte kurz danach Maticus nach den dortigen Schrecken eher eine ruhige Kugel in Gallien schieben zu können.

Doch dem ist leider nicht so, denn das Böse flammt auch in Gallien in der Form der Dienerinnen der Genoveva erneut auf. Und unter diesem Hexenkult verschwinden plötzlich junge Frauen spurlos und Kindern wird die Kehle aufgeschlitzt und ihr Blut getrunken.

Dieser Hexenorden um die teuflische Genoveva wurde zwar vor 50 Jahren von dem Druiden Taranis bereits durch dessen magischem Feuer vernichtet, doch Genoveva - zwar hierdurch empfindlich geschwächt - konnte dem Tod dennoch entkommen. Nun fristet sie allerdings ihr Dasein eher als unsterbliche Bettlerin, die ihre eigene Existenz gerade noch so aufrechterhalten kann.

Doch dann tritt plötzlich der Halbdämon Marton auf den Plan, der auch weiterhin den Tod des "Bezwinger" Castor Pollux für den Richter der Finsteren mit Namen Bonifazius als sein Ziel sieht. Und er will Genoveva deshalb wieder zur alten Macht verhelfen. Schließlich ist er nun im Besitz des Splitter von Galar, einem Atefakt, welches einstmals aus der geheimen Kultstätte der Urhexe Natharia entwendet wurde.

Und während Castor Pollux und Kimon sich langsam Lutetia nähern, bricht auch für die sechzehnjährige Brianda eine Welt zusammen. Denn man hatte nicht nur ihren kleinen Bruder vor kurzem völlig blutleer und mit aufgeschnittener Kehle vorgefunden. Nein, denn nun des männlichen Erben beraubt, will ihr Vater Erdgan sie auch noch an den schmierigen Kaufmann Gael als Braut verkaufen.

Doch Brianda liebt eigentlich Nolen, den Sohn eines örtlichen Gastwirt. Diese Situation macht sich nun die junge Maelle zunutze, die längst schon eine vollwertige Hexe im Dienste von Genoveva geworden ist, und spielt deshalb Brianda auch weiterhin vor, ihre beste Freundin zu sein, die ihr helfen möchte. Doch statt Hilfe will sie im Auftrag von Genoveva auch Brianda für immer in den Hexenkult aufnehmen, was nur gelingen kann, wenn diese das Blut eines Kindes trinkt.

Castor Pollux und Kimon hingegen haben in Lutetia erst einmal angekommen, keine wirklichen Spuren, um sich den teuflischen Kreaturen direkt entgegenzustellen. Zwar gehen sie zuerst von Vampiren aus, doch diese würden ihre Opfer beißen und aussaugen, aber niemal hierfür deren Kehlen aufschneiden.

Dabei ahnen sie jedoch in diesem Augenblick, als sie Erdgan wegen des Todes seines jüngsten Kindes befragen, noch nicht, wie nahe sie den Kreaturen des Bösen bereits sind. Erst als Kimon auch Nolen, befragt, der offenkundig mehr zu wissen scheint, führt dies direkt zu seiner Geliebten Brianda, die nur noch das Blut eines Kindes trinken muss, um zu einer vollwertigen Hexe zu werden.

Dabei ist das Mädchen schon jetzt fasst völlig vom Bösen eingenommen. Doch können Castor und Kimon das Mädchen überhaupt noch aus den Klauen des Bösen befreien?   

  • Erschienen am 8. Juni. 2024
  • Ein Roman von Rafael Marques
  • Taschenheft Band 9 von 12
  • Erscheinungsweise monatlich

"Versuch es ruhig, Castor Pollux", zischte sie ihm zu, wobei sie Probleme mit der Atmung bekam. "Foltere mich, quäle mich, lass mich unter Schmerzen schreien. Selbst im Angesicht des Todes werde ich meine Anführerin nicht verraten. (...)"  (Castor Pollux/Band 9, "Der Sturm der Genoveva"/Seite 107)

Dieser Roman von Rafael Marques fand wieder einmal viel zu schnell ein Ende, denn ich verschlang auch hier wieder mit wachsender Spannung schnell Seite um Seite bis zum Finale.

Interessant übrigens ist auch, dass es den gallischen Krieg (wird im Roman angerissen) gegen die Römer seitens Vercingetorix durchaus geschichtlich gegeben hatte. diesen Krieg hatte der Feldherr Gaius Julius Caesar übrigens 25 v. Chr. in Alesia gewonnen, was auch ein wichtiger Schritt hin zu seiner Alleinherrschaft über das Römische Reich war. Nur den Hexenkult der Genovevanerinnen, den gab es nicht, sondern ist direkt der Phantasie des Autor ensprungen.

Doch die Hexe Genoveva und ihr Gefolge erblickte offensichtlich nicht erst in diesem aktuellen Taschenheft der Serie „CASTOR POLLUX“ das Licht der Welt. Denn dieser Orden tauchte auch in dem Roman „UNTER EINFLUSS“ der Bastei-Romanserie „PROFESSOR ZAMORRA“ als Band 1270 des Autors Michael Schauer bereits auf.

Das, und noch ein wenig mehr, verrät uns der Autor ebenfalls im vorliegenden Roman im informellen Mittelteil (zwei Seiten) unter der Überschrift "Wie war's wirklich?".

Aber auch etwas anderes war innerhalb dieses Roman eher nur kurz über die Hexe Genoveva angedeutet worden, was man zugegeben bei diesem hohen Niveau der Spannung eventuell auch sehr leicht hätte überlesen können.

Denn ging man bisher davon aus, dass hier magische dunkle Kräfte nur von Geschöpfen ausgehen würden, die durch den Weltenriss nun in unsere Dimension gelangen können, so scheint es finstere Mächte aber auch ohne bzw. vor diesen "Finsteren" aus einer anderen Dimension bereits in der Welt von Castor Pollux gegeben zu haben.

Denn der Hexenkult scheint noch wesentlich älter zu sein, wobei die Hexe Genoveva sich offensichtlich nicht als Teil bzw. in Abstammung dieser Finsteren sieht, die nun durch diesen Weltenriss in der Lage sind, über die Erde zu wandeln.

Das erscheint mir durchaus als ein interessanter Ansatz und ich hoffe hier deshalb auch einfach mal, das unsere Autoren Michael Schauer und Rafael Marques dies in den noch vier ausstehenden Bänden hoffentlich noch mehr beleuchten können.

Rundum gibt es aber an „DER STURM DER GENOVEVA“ von Rafael Marques einfach nichts zu meckern und auch das Cover, wenn die Szene auch wenig bis nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun hat, ist sehr gut gewählt und transportiert gleich wieder eine sehr albtraumhafte Atmosphäre.

© by Konrad Wolfram

2 Kommentare:

Rainer Schmidt hat gesagt…

Am 24. Juni hat der Bastei Verlag angekündigt, dass 2025 die zweite Staffel mit 12 weiteren Abenteuern von Castor Pollux erscheinen wird. Die Autoren sind Michael Schauer und Rafael Marques.

The Black Book Magazine hat gesagt…

Eine gute Nachricht!