Gespenster-Krimi 146
Das doppelte Gesicht
von Rebecca
LaRoche (Susanne Wiemer)
Der Reporter Owen King ist sichtlich wegen seiner hübschen Freundin, Liz Verton, angefressen. Denn sie scheint ihn Hals über Kopf verlassen zu haben.
Das Liz allerdings nicht freiwillig verschwunden ist, kommt
ihm im Augenblick allerdings noch nicht wirklich in den Sinn.
Doch das ändert sich, als er in einem Nightclub eben aus diesem Grunde noch mindestens einen Whisky für die nötige Bettschwere trinken will.
Denn dort sieht er eine hübsche Frau an der Bar sitzen, die sich später
als Livia Delmare herausstellen wird. Doch diese Frau hat genau das gleiche
Gesicht wie Liz Verton.
Das kommt Owen natürlich nicht normal vor, zumal er
eigentlich nicht wüsste, das Liz eventuell sogar eine Zwillingsschwester gehabt
hätte. Und diese junge Frau ist alles andere als nett und scheint Owen auch
wirklich nicht zu kennen. Doch Owen folgt ihrem Wagen bis zur Einfahrt ihrer
Villa.
Allerdings statt Antworten zu erhalten, macht er dort
plötzlich Bekanntschaft mit einigen seltsamen Männern, die ihn offenbar mit
ihren Totschlägern zu ermorden versuchen. Selbst als Owen seine Schusswaffe zu
Selbstverteidigung einsetzt, scheint das diese Killer nicht aufzuhalten. Ihre
Schusswunden scheinen nicht einmal zu bluten.
Erst als er auf der Flucht auf dem Grundstück eines
Priesters anlangt, der ihm auch zu Hilfe eilt, suchen die Killer selbst die
Flucht. Doch sie fürchteten sich offenbar nicht vor einem weiteren Zeugen,
sondern eher vor seinem christlichen Kreuz, welches er an einer Kette vor
seiner Brust getragen hatte.
Melvin "Mel" Forrester Wayne hat sich hingegen
gerade von seiner hübschen Freundin Eve Rickers trennen müssen. Denn sie konnte
sein durch einen schweren Unfall völlig entstelltes Gesicht nicht mehr
ertragen. Und auch die Ärzte machen Mel keine wirklichen Hoffnungen mehr
darauf, je wieder normal aussehen zu können.
Doch dann macht ein gewisser Mr. Miller dem berühmten
Maler Mel Wayne ein seltsames Angebot. Für ausreichend Geld könnte er über eine
Operation ein völlig neues Gesicht erhalten. Und zahlen müsste er erst, wenn
die Operation von Erfolg gekrönt ist.
Dabei genießt dieser Arzt mit Namen Victor Ristelli einen
recht dubiosen Ruf und darf eigentlich auch nicht mehr wegen seiner unethischen
Praktiken, irgendwo zwischen medizinischer Chirurgie und dunklem Okkultismus
praktizieren. Trotzdem entscheidet sich Mel Wayne dazu, genau diesen Strohhalm
zu ergreifen um wieder wie ein Mensch auszusehen. Doch bald meldet sich auch
sein Gewissen.
Owen wiederum sucht mit Hilfe seines Freund Berry O'Neill die reiche wie junge Frau mit dem Gesicht seiner Liz auf. Doch während Berry außerhalb des Grundstücks von Livia Dalmare wartet, wird Owen in deren Villa wieder mit diesen offenbar untoten Killern konfrontiert.
Doch dieses Mal wollen sie ihn nicht töten. Vielmehr hat
man ein besonderes Interesse an seinem makellosen Gesicht. Und damit kommen
Ereignisse ins Rollen, bei denen sowohl Owen King, Berry O'Neill als auch Mel
Wayne um ihr Leben fürchten müssen.
Denn nicht nur die seltsamen Diener von Dr. Ristelli
erweisen sich als gefährlich, sondern auch der Dämon Achaharu, dem Ristelli
seine höchst seltsamen chirurgischen Erfolge überhaupt verdankt…
- Erschienen am 11. Mai 2024
- Ein Roman von Rebecca LaRoche (Susanne Wiemer)
- Grusel-Klassiker/Neuauflage
-
Erstveröffentlichung
im GK am 2 Dezember 1975
„Auf
dem Weg zur Tür musste er an einem hohen Spiegel vorbei. Er blickte hinein.
Lächelte leise. Und nur ihm allein fiel auf, dass in diesem Spiegel alles
Mögliche zu sehen war, aber nicht das Bild des Mannes, der sich Miller nannte…“
(Gespenster-Krimi/Band 146, "Das doppelte Gesicht"/Seite 13 - 14)
Auch dieser Roman stammt laut der Wikipedia-Seite zur
Autorin "Susanne Ursula Wiemer" wieder aus ihrer Feder, wobei sie
schon bei dessen Erstveröffentlichung im Jahre 1975 im „GESPENSTER-KRIMI“ nur
unter dem Pseudonym Rebecca LaRoche vom Bastei Verlag angegeben wurde. Und
unter diesem Pseudonym soll ja auch die Autorin Traute Maahn durchaus zumindest
einen Roman veröffentlicht haben.
Susanne Wiemer rechnet man jedenfalls rund fünfzehn
Romane von 1973 - 1978 zu, die sie unter dem Bastei-Sammelpseudonym Rebecca
LaRoche verfasst haben soll. Der Roman „DAS DOPPELTE GESICHT“ (auch dieser
Titel wurde nachträglich von Seiten des Bastei Verlag zur Neuauflage nicht
verändert) trug als Ersterscheinung in der früheren Reihe des „GESPENSTER-KRIMI“
übrigens die Ausgabennummer 116. Auf dem alten Cover vom GK 116 kann man
übrigens unschwer den Schauspieler Christopher Lee erkennen.
Der Roman selbst bringt auch sprachlich recht nett das
Flair der 1970er Jahre herüber, da man hier z.B. für recht junge Frauen nicht
die heute üblichere deutsche Bezeichnung "Mädchen", sondern generell
die englische Bezeichnung "Girl" verwendet, was allerdings heute doch
eher wieder etwas befremdlich wirken mag.
Daran sieht man recht gut, dass der Bastei Verlag
hinsichtlich der Neuauflagen die Finger von bisweilen unsinnigen zeitgemäßen
Anpassungen lässt und damit der Leserschaft und den Fans inhaltlich wirkliche
Originaltexte präsentiert.
Auch die Handlung selbst wirkt nicht unbedingt altbacken.
Vielmehr weiß sie auch heute noch genauso zu fesseln und entwickelt eine sich
steigernde Spannung. Hier und da hätte ich mir schon aus reiner Neugierde als
Leser natürlich noch die eine oder andere vertiefende Information zur Handlung
gewünscht. Also wie Dr. Ristelli nun bei seinen OPs vorgeht.
Und auch der Dämon Achaharu wirkte in der finalen
Auseinandersetzung dann leider doch etwas zu steif, aber das sind eigentlich
Kritiken, die hier nicht wirklich am Gesamtkonzept der Handlung gefährlich
kratzen könnten.
Ein kurzweiliges, spannendes und interessantes, wie auch
etwas gruseliges Lesevergnügen bleibt hier über die Jahrzehnte hinweg nämlich
durchaus erhalten, was den Roman damit auch heute durchaus noch lesenswert
macht.
© by Konrad Wolfram
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