John Sinclair 2301
Ich, Hesekiel (Teil 2 von 4)
von Ian Rolf Hill (Florian Hilleberg)
In
der Vergangenheit versucht Hesekiel seine Tochter zu befreien, die von einer
Dienerin Naemas (welche sich als Naema selbst entpuppt) in deren Zikkurat
gefangen gehalten wird. Gegen die Untoten dort ist er jedoch machtlos.
Da erscheint der Seher, der ihm offenbart, dass er eine Waffe für den Sohn des Lichts schmieden soll, der in einer fernen Zukunft damit das Böse bekämpfen wird. Ein silbernes Kreuz.
Nachdem Hesekiel das Kreuz geschmiedet hat, kann er damit und mit Hilfe der vier Erzengel zwar die Dämonin Naema vertreiben, jedoch kommt er zu spät, um seine Tochter zu retten.
In
der Gegenwart teilt man Sir James und den anderen Trauernden mit, dass John
Sinclair offenbar doch nicht tot ist, da es eine Hirntätigkeit gibt und er sich
in einer Art Endlosschleife befindet.
Suko,
der sich um die von Lilitu besessene Jane Collins kümmert, wird mit dieser
zusammen scheinbar in eine andere Dimension befördert, wo Lilitu, welche für
den Transfer sorgte, endgültig die Kontrolle über Jane übernimmt.
Erschienen
am 16. August 2022
Im Gegensatz zum ersten Teil braucht der zweite länger,
um in Fahrt zu kommen, wobei sich vor allem der Handlungsstrang um Hesekiel und
die Befreiung seiner Tochter etwas in die Länge zieht. Immerhin gelingt es
Hill, die Sorge um den scheinbar toten John Sinclair, vor allem bei Sir James
und Suko sehr glaubwürdig darzustellen.
Zwar weiß der Leser natürlich, was mit John los ist, aber
bis auch die anderen wissen, dass es noch Hoffnung gibt, ist es interessant, zu
lesen, welche Folgen der Tod des Geisterjägers hätte. Dass damit im Grunde der
Kampf gegen das Böse so gut wie aussichtslos wäre und man die Spezial -
Abteilung eigentlich auflösen könnte.
In der zweiten Hälfte zieht die Spannung dann zwar
merklich an, aber wer geglaubt hat, dass Lilith hier bereits zum großen Schlag
ausholt, der irrt und muss sich noch bis zum dritten Teil gedulden, denn die
große Mutter kommt in diesem Roman gar nicht vor.
Das, worauf der Leser dann angesichts des Titels gewartet
hat, nämlich Hesekiels Bestimmung und seine Begegnung mit dem Seher, findet
zwar erst am Ende des Romans statt, dafür aber haben die Szenen, in denen
Hesekiel eine Vision vom Sohn des Lichts hat, der Jahrhunderte später in einen
“braunen Lederharnisch” gekleidet das Böse mit dem von ihm geschmiedeten Kreuz
bekämpft, durchaus etwas episches.
Man könnte hier bekritteln, dass der eigentliche Prozess
des Schmiedens dann sehr schnell und einfach vonstattengeht, aber auf der
anderen Seite ist er das ja nunmal auch. Da wird dann halt das benötigte Silber
eingeschmolzen, das Kreuz geschmiedet, dann ritzt Hesekiel noch die Sigille der
vier Erzengel in die entsprechenden Stellen und, da er selbst Jude ist, den
Davidstern in die Mitte und ("fast") fertig ist das Kreuz…
Ansonsten gib es hier noch ein Wiedersehen mit Karina Grischin, die von Suko zwar für tot gehalten wurde, aber es war natürlich völlig klar, dass die (jetzige) Vollstreckerin Liliths noch eine tragende Rolle spielen würde.
So ist sie nun, ebenso wie Jane und Davina McCarthy von einem
der Geister der Engel der Hurerei besessen, welche am Ende ja von der großen
Mutter Lilith wiedererweckt werden sollen.
Welche Rolle Elohim spielen soll, der Sohn Raniels und
Liliths, welcher schon am Ende des ersten Teils auftauchte, erfährt man dagegen
wohl erst im dritten Teil, mit dem wir uns beim nächsten Mal befassen wollen.
© by Stefan Robijn
1 Kommentar:
Kleiner Nachtrag : Suko und Jane wurden natürlich nicht in eine andere Dimension befördert, sondern tauchen im dritten Teil in Bagdad auf...
sr
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