Dorian Hunter Band 60
Blutige Küsse
von Gay D. Carson
(Günter Dönges)
Damit
Dorian der Taufe seines Sohnes beiwohnen kann, lässt Coco ihn einen Schluck
eines Theriak - Tranks zu sich nehmen, welcher seinen Geist öffnen und ihn über
Raum und Zeit transportieren soll.
Damit der Dämonenkiller nicht süchtig wird, hat Coco vorgesorgt und ein Gegenmittel, ein Taxin - Theriak hergestellt, welches Dorian auch bei sich hat, allerdings landet er gar nicht bei der Taufe, sondern findet sich in einer fremden Umgebung zusammen mit dem Dämon Demur Alkahest wieder.
Dieser
plant einen Besuch bei dem Count of Alkahest, ein Vampir, der Theriak auf
seinem Schloss braut und es dann den Dorfbewohnern verabreicht, um sich an
deren Blut zu berauschen.
Demur
plant, dem Count sein Rezept abzuluchsen und ihn von dem inzwischen süchtigen
Hunter vernichten zu lassen. Dieser spielt Demurs Spiel eine Zeitlang
unfreiwillig mit, als der jedoch vom Count vernichtet wird, kommt er
kurzfristig wieder zu sich und erinnert sich an Cocos Gegenmittel, welches er
in einen Krug mit Theriak schüttet, von dem die Dorfbewohner trinken und von
ihrer Sucht befreit werden.
Bevor
auch Dorian sich davon befreien kann, leert der ahnungslose Vampir den Krug,
worauf er ein schnelles Ende findet. Hunter jedoch ist nach wie vor süchtig und
nachdem er Coco nicht erreichen kann, plant er nach Sardinien aufzubrechen, um
dort die Hexe Hekate zu finden, welche über alchemistische Fähigkeiten verfügt
und den Count bei der Theriak - Herstellung mit einer wichtigen Zutat
versorgte.
Davon
abgesehen scheint es einen Zusammenhang zwischen Hekate, der mysteriösen
Geisterfrau und der weißen Blüte zu geben, die Hunter im Schloss fand und von
der er bereits eine Tuschezeichnung gesehen hat. Den Angaben des Counts zufolge
soll deren Wurzel die Grundzutat für Theriak sein…
- Erschienen am 15. Dezember 2020
-
Erstveröffentlichung: Am 7. Oktober 1975 als „Dämonenkiller Band 59)
Weiter geht es mit dem Theriak - Zyklus, welcher den
Leser und den Helden in den nächsten Bänden beschäftigen und letztlich zum
nächsten Themenbereich führen wird, in dem mit Hekate ein neuer, großer Gegner
die Bühne der Serie betritt, welcher hier zum ersten Mal erwähnt wird.
Dem Autor des vorliegenden Bandes fällt zunächst einmal
die nicht ganz einfache Aufgabe zu, einen nach Theriak süchtigen Dämonenkiller
darzustellen, ihn entsprechend handeln und leiden zu lassen, und das über zwei
Drittel des Romans hinweg.
Dass man bereits nach dem Genuss einer sehr geringen
Menge süchtig wird, wurde bereits ausgesagt, somit ist es nicht weiter
verwunderlich, dass Hunter nicht wirklich er selbst ist, doch wie konnte es
überhaupt dazu kommen?
Nachdem wir im letzten Band erleben durften, welche
Auswirkungen der Genuss von Theriak sowohl auf den Konsumenten, als auch die
Personen in seinem Umfeld haben kann, wundert man sich nämlich ein wenig über
Cocos Idee, Dorian ausgerechnet mittels dieser extrem gefährlichen Droge an der
Taufe seines Sohnes teilnehmen zu lassen, selbst wenn sie über ein Gegenmittel
verfügt. Dabei ist dem Leser natürlich sofort klar, dass Hunter erst gar nicht
dazu kommt, auch nur an das Taxin - Theriak zu denken, geschweige denn, es zu
sich zu nehmen.
Und das soll er ja auch nicht, denn letztlich ist ein
solcher Dreh unumgänglich, um einen süchtigen Dämonenkiller darstellen zu
können. Dennoch erscheint es gerade nach den jüngsten katastrophalen
Ereignissen rund um Parkers Filmprojekt mehr als leichtsinnig, diese Idee
tatsächlich in die Tat umzusetzen.
Dass Hunter dann im weiteren Verlauf nicht mehr wirklich Herr seiner Sinne oder Handlungen ist, kann man dann zwar nachvollziehen, allerdings erscheint sein skrupelloses Vorgehen mitunter doch sehr befremdlich und zum Teil auch widersprüchlich.
Einerseits geht er bei seiner Gier nach dem
versprochenen Theriak über Leichen, sorgt am Ende dann aber - noch immer unter
Entzug leidend dafür, dass die Opfer des Count gerettet werden und der Vampir
sein verdientes Ende findet.
Zwar deutet der Autor zwischendurch die innere
Zerrissenheit des Dämonenkillers an, lässt ihn aber die meiste Zeit über den
Handlanger für Demur Alkahest spielen, der hier (endlich) seinen letzten
Auftritt hat. Immerhin verleiht sein intrigantes Vorgehen, mit dem er an das
Theriak - Rezept herankommen will, um seine Macht innerhalb der schwarzen
Familie zu erhöhen, der ansonsten etwas blutarmen Handlung etwas mehr Würze.
Am interessantesten sind auch hier wieder die eher
kleineren Ereignisse am Rande, wie Hunters Fund der ihm bereits bekannten
weißen Blume, oder die Erkenntnisse über Hekate, deren Verbindung zu Theriak
und ihr momentaner Aufenthaltsort, an den wir uns das nächste Mal begeben
werden…
© by
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen