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Montag, 1. April 2024

Totenfresser in Rom

Castor Pollux 6

Totenfresser in Rom

von Rafael Marques (Rafael Hoppe)

Die Handlung geht in der Zeit um rund 30 Jahre zurück, wo wir auf den damaligen Bezwinger der Finsteren mit Namen Arnulf treffen.

Und Arnulf kämpft hier mitunter auch gemeinsam mit dem Priester Ragin, welcher mit zwei weißen wie magischen Pfeilen ebenfalls ein gefährlicher Gegner für die Dämonen ist.

Doch die besten Zeiten scheinen für Arnulf bereits vorbei zu sein, weshalb er dafür sorgt, dass seine magischen Waffen gegen die Kreaturen der Finsternis, das Marsschwert, der magische Spiegel wie auch der schwarze Stein, in die Hände des Centurio Aurel gelangten.

Er selbst wollte trotzdem in einem Dorf noch den kleinen Jungen Olaf von einem bösen Geist befreien, von dem dieser besessen ist.

Doch es geht mit seinen Kräften dem Ende zu, so das er offensichtlich für die dämonische Jägerin Tasch und ihrem Gefolge zur leichten Beute wird. Denn Tasch hat es auf seine magischen Waffen abgesehen, um die Macht zukünftiger Bezwinger gegen die Finsternis für immer zu brechen.

Doch auch hier schlägt ihr Angriff fehl, denn sie findet keine der magischen Waffen und Arnulf selbst sucht den Freitod, um Tasch auch den Triumph zu rauben, den Bezwinger noch grausam zu Tode quälen zu können. Und was den besessenen Jungen angeht, so soll der Priester Ragin ihn später scheinbar von dem bösen Geist befreit haben, welcher unter der Herrschaft der Geisterkönigin Morrigan stehen soll.

Viele Jahre später ist es die hübsche Germanin Saskia, die sich in Olaf, den nun stattlichen wie gutaussehenden Mann verliebt hat, welcher sich jedoch eher ruhig, ja in gewisser Weise sogar ablehnend ihr gegenüber verhält.

Denn in seinem inneren wütet in ihm die Angst, dass der böse Geist erneut über ihn Besitz ergreifen könnte und er dann der von ihm eher heimlich geliebten Saskia Schaden zufügen könnte. Und genau dieses Schicksal scheint sich nun zu erfüllen, als Olaf im Auftrag von Saskias Vater Eckwin den schadhaften Pferdestall abreißen soll.

Denn dort im Boden hatte Eckwin damals die zwei weiteren magischen weißen Pfeile des Priester Ragin im Erdboden versteckt, wo sie nun von Olaf gefunden werden. Das ruft allerdings auch den bösen Geist in ihm wieder auf den Plan und damit auch die dämonische Tasch samt ihren Jägerinnen.

Saskia und ihre kämpferische Schwester Kunna bleibt nur noch die beschwerliche Flucht um die weißen Pfeile nach Rom und damit zum neuen Bezwinger der Finsternis, Castor Pollux, zu bringen.

Dumm nur, dass sie hierbei auch dem Sklavenhändler Surpiz Quartus und dessen Sohn in die Hände fallen. Zwar kann Kunna diesen entfliehen, jedoch Saskia und die magischen Pfeile bleiben weiter in den Händen dieser Schergen.

Aber auch in Rom selbst verschärfen sich die Ereignisse erneut. Denn offenbar schlagen in der Nacht immer wieder Totenfresser zu und verstümmeln auf grausame Weise ihre menschlichen Opfer in den Straßen des Stadtteil Subura. Dahinter steckt der Totenfresser Tonus, der sich noch auf der Flucht vor Castor Pollux befand und der Diener des dämonischen Lebenssauger Telemach war. 

Und auch Tasch und ihre höllischen Jägerinnen treffen bereits in Rom ein, um an die weiteren magischen Pfeile zu gelangen, bevor sie in die Hände von Pollux und Kimon fallen.

Allerdings brauen sich auch dunkle Wolken über der Beziehung von Castor Pollux und Florentina zusammen, der Tochter des Senator Urbanos, woran auch die kämpferische Nubierin Salma nicht unbeteiligt ist.

  • Erschienen am 9. März 2024
  • Ein Roman von Rafael Marques
  • Taschenhaft Band 6 von 12
  • Erscheinungsweise monatlich
„Er sah magere, vor Schleim triefende Geschöpfe mit grauweißer Haut, annähernd dreieckigen Köpfen und verschobenen Proportionen, die ihre langgliedrigen Finger in die Körper zum Großteil verwester Leichen rammten.“ (Castor Pollux/Band 6, "Totenfresser in Rom"/Seite 39)

Ich muss hier - glaube ich - kaum noch darauf hinweisen, dass man auch bei diesem Roman unseres Dämonenjägers aus dem alten Rom wieder ein perfektes Kopfkino geboten bekommt.

Für ausreichend Spannung ist jedenfalls wieder gesorgt und man mag beim Lesen einmal eingestiegen, kaum noch eine Pause einschieben wollen, bevor man nicht bis zur letzten Seite dieses Taschenheft förmlich vor Spannung verschlungen hat.

Und auch was das Cover dieses Taschenheft angeht, passt es wieder perfekt mit seiner recht düsteren Art zum Handlungsinhalt, auch wenn es sich dort nicht um so viele Totenfresser handelt, die man hier nun gleich optisch schön schaurig geboten bekommt.

Zwei kleine Kritikpunkte hätte ich aber doch dieses mal anzumelden, auch wenn sie nicht wirklich ins Gewicht fallen, was die Spannung und die finstere Atmosphäre der Handlung betrifft. Zum einen fällt auf, dass hier die Totenfresser ähnlich intensiv schleimtriefend beschrieben werden, wie es schon HELMUT RELLERGERD (Jason Dark) es in seiner Serie „JOHN SINCLAIR“ bei einem Ghul zu schildern pflegte.

Nur haben bei „JOHN SINCLAIR“ diese Leichenfresser von den Friedhöfen eine eher grünliche Hautfärbung, während die Totenfresser in „CASTOR POLLUX“ mit einer ungesunden grauen Hautfarbe aufwarten dürfen. Das schleimig-triefende Auftreten beider Formen von Leichenfressern soll natürlich noch etwas ekliger und damit auch gruseliger wirken.

Ein ganz klein wenig anders hätte ich mir die Beschreibung bei diesen Kreaturen aber doch irgendwie gewünscht. Denn auch Haferschleim wirkt auf mich, bezüglich der "Schleimerei" etwas eklig und damit auch irgendwie gruseliger als ein Wurstbrot, ohne das ich hierbei allerdings zwangsläufig sofort auch an einen Leichenfresser denken müsste.

Was auch langsam auffällig wird, ist die offensichtliche Vorliebe für "annähernd dreieckige" Formen. Da haben z.B. die dämonischen Jägerinnen wie Tasch "dreieckig" wirkende Augen und die Totenfresser haben hier "annähernd dreieckige" Köpfe oder mitunter auch mal ebenso "dreieckig" wirkende Körperproportionen. Vielleicht sollte man diese "spezielle" Form lieber doch nicht zu oft bemühen, weil es halt irgendwie dann doch störend auffällt.

Aber wie gesagt, beide meiner wirklich kleinen Kritikpunkte kratzen nie wirklich an dem hohen Niveau seitens der Spannung und der düsteren Atmosphäre der Handlung, weshalb ich auch schon jetzt wieder gespannt bin auf den nächsten Band der zwölfteiligen Taschenheft-Reihe seitens des Bastei Verlag.

 © by Konrad Wolfram

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Okay, jetzt hast du mich.😉
Werde mir wohl heute mal Band 1 herunterladen.
Oder sollte man vorher die Romane aus dem GK lesen?
Stefan (wünscht frohe Ostern)

Konrad Wolfram hat gesagt…

In der Regel würde ich sagen, dass hier auch die Ausgaben aus dem GK zu CASTOR POLLUX nicht schlecht wären. Wenn in den Taschenheften Bezug auf diese älteren Abenteuer genommen wird, gibt es natürlich auch entsprechende Verweise auf die jeweilige GK-Veröffentlichung. Allerdings sind auch die Taschenhefte für sich recht Einsteigerfreundlich zu betrachten.