John Sinclair Band 77
Die teuflischen Puppen (Teil 3)
von Jason Dark
(Helmut Rellergerd)
Als
Shao im Kaufhaus Harrods einkaufen geht, wird ein Mann namens Gilbert Cress
umgebracht. Die Chinesin sieht den Mann fallen, in dessen Rücken ein Messer
steckt.
Bevor
er stirbt murmelt er Shao noch die Worte „Die Puppen … haben mich …umgebracht …
Sie … Messer … Vorsicht … Voodoo …“
Laut der Polizei, die am Tatort erscheint, wurde das Mordopfer auf den Westindischen Inseln geboren und kam vor zehn Jahren nach London.
Da Oberinspektor
Cromwell ihrer Aussage von mordenden Puppen keinen Glauben schenken mag,
besucht Saho die Privatdetektivin Jane Collins und erzählt ihr alles.
Als
es an der Haustür klingelt und Jane nachschauen geht, findet sie vor der Tür
ein Paket auf dem Boden stehen, dass sie mit in die Wohnung nimmt. Als die
Privatdetektivin das Paket öffnet, wird im Inneren die Puppe befreit, die sie
sofort mit einem Messer attackiert.
Den beiden Frauen gelingt es kurzzeitig die Puppe zu überwältigen und von ihr zu erfahren, dass Sinistro hinter den mordenden Puppen steckt und Rache will. Kurz darauf kann sich die Puppe allerdings befreien und vernichtet sich selbst.
Unterdessen
werden John, Suko und Bill aus dem eingestürzten unterirdischen Tunnel
gerettet. Nach ihrer Befreiung erreicht sie ein Anruf von Jane, so dass sie
nach London zurückfliegen.
Während
sich die drei Männer auf den Rückflug befinden, beginnt Jane Collins mit ihren
Ermittlungen. Sie findet heraus, dass Gilbert Cress als Sänger im Lokal
PANOPTIKUM gearbeitet hat.
Über
den Manager des Lokals erhält sie die Adresse des Toten, wo sich Jane zusammen
mit Shao hinbegibt.In dessen Wohnung stoßen sie auf drei Schrumpfköpfe und den
Namen Sinistro.
Von
dem Hausmeister erfahren sie, dass Cress mit Voodoo experimentiert hat und er zudem
versucht hat, den Kopf von Sinstro zu finden.
Hinter
einem Vorhang taucht plötzlich Clint Cassidy, der Kaufhausdetektiv aus dem
Harrods auf, der die beiden Frauen und den Hausmeister mit einer
Maschinenpistole bedroht und sie mit einem Gas betäubt.
Während
sich Shao und Jane in der Gewalt von Sinistro befinden, erreichen John, Suko
und Bill London…
- Erschienen am 25. Dezember 1979
- Titelbild: Vicente Ballestar
-
Ein Roman mit Bill Conolly und Jane
Collins
Mit „DIE TEUFLISCHEN PUPPEN“ präsentiert der Autor HELMUT RELLERGERD den abschließenden Band seiner Trilogie, die John, Suko und Bill
nach ihren Abenteuern in New York zurück nach London führt.
Natürlich muss man sich die Frage stellen, wie die
Geschichte des Romans zeitlich einzuordnen ist. Denn am Ende von „BILLS HINRICHTUNG“ befindet sich Sinistro schließlich noch in New York, wo er aus den
unterirdischen Tunneln vor John flieht.
In „DIE TEUFLISCHEN PUPPEN“, der direkt an „BILLS HINRICHTUNG“ anschließt, hat Sinistro jedoch bereits in London einen Racheplan ausgearbeitet. Da stimmt doch zeitlich etwas nicht.
Dies scheint auch Helmut Rellergerd aufgefallen zu sein,
der diese Unstimmigkeit mit folgenden Worten erklärt:
„Wie es ihm gelungen war, so rasch nach London zu gelangen, wußte ich nicht. Es war mir im Moment auch egal. Sicherlich hatte er die Hilfe des Spuks angenommen. Für diesen Dämon existierten Raum und Zeit nicht. Er konnte einmal hier, in der nächsten Sekunde wieder dort sein.“
Eine weitere Erklärung folgt einige Seiten später im
Roman.
„Nach dem mißglückten Plan in New York hatte sich Sinistro sofort nach London teleportiert und hier seine magischen Fäden gezogen. Es war für ihn eine Kleinigkeit gewesen, seine magischen Kräfte so auszuspielen, daß ihm die Puppen des Kaufhauses gehorchten ."
Auch kann sich der Autor HELMUT RELLGERD anscheinend
nicht so recht entscheiden, was denn Sinistro nun ist. Ein Magier oder ein
Dämon?
„Sinistro aber war nicht der Spuk. Er war nicht so mächtig, war außerdem kein Dämon, sondern nur ein Magier, und ich hoffte, mit meinem Kreuz eine entscheidende Wende herbeizuführen.“
„Mein Kreuz hatte den Dämon mitten in das flimmernde Oval getroffen. Der Erfolg war frappierend.“
Na was denn jetzt? Da er ohne Kopf herumläuft, wird Sinistro
wohl eher ein Dämon sein.
Nach dem interessanten Beginn des Romans im Kaufhaus Harrods mit Shao, werden die Erwartungen danach allerdings nicht erfüllt, so dass sich „DIE TEUFLISCHEN PUPPEN“ leider nur zu einem durchschnittlichen und nicht gerade sehr überzeugenden „JOHN SINCLAIR“-Roman entwickelt, auch wegen der vielen Ungereimtheiten (was machte Cress im Kaufhaus Harrods und wieso wurde er dort von den Puppen umgebracht, da er doch versucht hat, Sinistros Kopf zu finden, wieso weiß der Hausmeister so viel über Cress usw. usf.)
Zudem wird die Handlung des Romans durch zwei
Nebenhandlungen künstlich in die Länge gezogen, was ein weiteres Indiz dafür
ist, dass die Geschichte um „DIE TEUFLISCHEN PUPPEN“ nicht wirklich viel
hergibt.
© by Ingo Löchel
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