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Dienstag, 26. März 2024

Der Fluch von Loch Ormond

Gespenster-Krimi 142

Der Fluch von Loch Ormond

von Frank deLorca

Die beschauliche kleine Stadt Boylston, die eigentlich an der Anzahl ihrer Einwohner gemessen, mehr an ein recht großes Dorf erinnern dürfte, liegt im schottischen Hochland und bereitet sich gerade auf ihre Tausendjahrfeier vor.

Und um diese möglichst festlich begehen zu können, hatte man hierzu auch jede Menge Nachfahren eingeladen, deren Vorfahren damals von hier aus in alle Welt ausgewandert waren. 

Auch die junge Joan McGregor ist so eine Nachfahrin und nun aus den USA angereist, um zu diesem Anlass die Heimat ihrer Vorväter zu besuchen.

Doch dort angekommen, scheint die hübsche junge Frau offenbar jeglichen Sinn für die Realitäten verloren zu haben, als sie in der finsteren Nacht mit einem alten Boot auf den Loch Ormond hinausfährt.

Etwas lockt sie hier hin und als das seltsame Leuchten vom Grund des See erscheint, wird sie von scheinbar freundlich lachenden Wesen empfangen, deren Körper aus grünlichen Algen zu bestehen scheinen und die sie mit in die kalten Fluten des Loch Ormond hinabziehen wollen.

Joan fühlt hierbei eine seltsame Glückseligkeit und scheint auch nicht zu ertrinken, als sie immer weiter zum Grund des Sees hinabsteigt, wo sich ihr scheinbar eine seltsam märchenhafte Welt eröffnet.

Doch so märchenhaft ist diese Welt nicht und bei den Algenwesen handelt es sich auch nicht um freundliche Wassernixen. In Wahrheit sind es Dämonen aus der Gefolgschaft des ehemaligen grausamen Gordon Duke of Ormond, welcher 1638 aufgrund seines ausschweifenden Lebens und seiner Grausamkeiten den Tod in den Untiefen dieses See gefunden hatte.

Doch ein damals falsch ausgesprochener Fluch des Reverend Ronald Magnus führte dazu, dass Gordon und das mit ihm versunkene Gefolge nun ein untotes, ja dämonisches Leben auf dem Grund des Loch Ormond führen konnten.

Und die hübsche blonde Joan hat sich Gordon nun als seine neue Gespielin auserkoren. Eine neue Gespielin von insgesamt 12 jungen hübschen Frauen, die er in der jüngeren Zeit zu sich auf den dunklen Grund des See entführt hatte. Und es müssen für diesen Dämon immer zwölf und niemals dreizehn sein.

Doch diese finstere Nacht blieb nicht völlig unbeobachtet. Denn der ortsansässige Farmer Rufus McIntire hatte vom Ufer aus das seltsame Treiben beobachten können, auch wenn er es aus seiner zutiefst ängstlichen Seele heraus nicht wollte.

Denn eines ist sicher, Zeugen werden von den finsteren Kreaturen im Loch Ormond niemals lebend akzeptiert werden, was auch seine kranke Frau Mary mit in höchste Gefahr bringt. Zur gleichen Zeit trifft allerdings auch Joans Verlobter Tony Withers in Boylston ein, welcher sie überraschen will. Denn eigentlich hatte er aus beruflichen Gründen nicht mit ihr zusammen die Reise aus den USA nach Schottland antreten können.

Doch dann findet er im Hotelzimmer seiner Verlobten einen seltsam feuchten Abschiedsbrief an ihn und auch die Anwohner verhalten sich bei der Suche nicht sehr kooperativ und mitunter eher ängstlich.

Als dann weitere schaurige Todesfälle passieren, kann Tony Withers nur auf die Hilfe von Reverend Ian Fuller bauen. Doch können er und der Reverned Joan und die anderen entführten Schönheiten wirklich noch lebend aus den Klauen des Bösen befreien?    

  • Erschienen am 16. 03. 2024                                     
  • Ein Roman von Frank deLorca
  • Ein Grusel-Klassiker (GK-Ersterscheinung vom 26. 11. 1974)

"Der Satan ist unsterblich, Mr. Withers. Er ist unter uns, auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen. Desgleichen die Mächte der Finsternis, die von Dämonen verkörpert werden. Nur sie allein sind für die grauenvollen Geschehnisse von Loch Ormond verantwortlich."

Nun, wer sich hier nun hinter dem Sammelpseudonym Frank deLorca verborgen hatte, konnte ich in diesem Fall leider nicht auf die Schnelle herausfinden. Denn unter diesem Pseudonym hatte damals eine recht große Anzahl von Autoren im Bastei Verlag für den „GESPENSTER-KRIMI“ geschrieben.

Allerdings konnte ich über das Portal "Gruselromane.de" recht flott herausfinden, dass genau dieser "Grusel-Klassiker" erstmalig unter dem gleichen Titel „Der Fluch von Loch Ormond“ bereits am 26. November 1974 in der alten GK-Reihe unter ebenfalls dem Autorenpseudonym Frank deLorca erschienen war.

Für die Neuauflage des Romans hatte man nun allerdings ein wesentlich passenderes Cover ausgewählt, auch wenn es sicherlich ebenfalls nicht auf Grundlage dieser Romanhandlung entstanden sein dürfte.

Das damalige Cover von 1974 (GK-Band 63), welches die Szene einer jungen Frau auf einem Friedhof bei Vollmond mit einer Schreckenskreatur samt Fledermäuse im Hintergrund zeigte, passte allerdings selbst damals schon absolut nicht zur eigentlichen Handlung des Romans.

Die Grundideen an sich waren hierbei nicht einmal schlecht gewählt gewesen und der Autor schaffte es sogar, wirklich auffällige grobe Logikfehler im Handlungsablauf sauber zu umgehen, welche den Spannungsaufbau und das Lesevergnügen hätten empfindlich stören können.

Auch entwickelt sich hier die Figur des Tony Withers nicht zum übermächtigen "Superhelden" gegen die finsteren Kreaturen, so dass diese am Ende von Reverend Fuller erst mittels eines Exorzismus am See wirklich vernichtet werden können. Beide Erkenntnisse zu diesem Grusel-Klassiker sind allerdings nicht nur mir, sondern auch bereits damals dem Betreiber des Portal Gruselromane.de aufgefallen.

Gesamt gesehen handelt es sich hier allerdings trotzdem um einen eher mittelmäßigen Roman für wirklich laue Nächte, in denen man sonst nichts zu tun hat als zu lesen. Die Handlung kann zwar auch ein paar nette Todesopfer aufweisen, bleibt allerdings von der ersten Seite an leider zu vorhersehbar, was sich natürlich schnell negativ auf die Spannung selbst auswirkt.

Und leider bleibt mit der Zeit auch die gruselige Atmosphäre irgendwann auf der Strecke, denn der Oberdämon (hier lustiger Weise mehrmals als "Herzogdämon" bezeichnet), folgt nur zu auffällig dem typischen Klischee früherer Schurken im Bereich der allgemeinen Grusel-Heftromane und stellt sich so gegenüber dem "Helden" zuerst als recht Großmäulig heraus, ist aber am Ende dann doch eher extrem hilflos.

© by Konrad Wolfram

2 Kommentare:

Rainer Schmidt hat gesagt…

Der Autor müsste Holger Friedrichs gewesen sein.

The Black Book Magazine hat gesagt…

Hallo Rainer, vielen Dank für die Info. Viele Grüße, Ingo.