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Donnerstag, 15. Februar 2024

Vampire auf Kreta

Castor Pollux 4

Vampire auf Kreta

von Rafael Marques

Seit Zoe sich wegen den Gefühlen von Kimon zur weißen Hexe Merle wieder in ihr Heimatdorf Zarkos auf Kreta zurückgezogen hat (Siehe „GESPENSTER-KRIMI Band 126“), wo sie nun wieder bei ihrer Mutter lebt, gibt es mit Damasos auch einen neuen jungen Verehrer.

Jedoch ähnelt Damasos in seinem ganzen Verhalten eher ihrem damals gewalttätigen und unbeherrschten Vater, weshalb Zoe ihm eher lieber aus dem Weg geht. Wäre da eben nicht ihre Mutter Mariam, die nur zu gerne Zoe mit Damasos verkuppeln würde. 

Aber Zoe trifft hier auch ihre frühere Jugendliebe Makairos aus dem Nachbardorf Kodas wieder..

Doch genau zwischen diesen beiden Dörfern gibt es immer größere Spannungen, besonders seit der siebenjährige Loukas im Wald ermordet aufgefunden wurde. Und genau Damasos, der sich als rechte Hand des Dorfältesten Ianos aufspielt, schürt den Hass auf die Bewohner von Kodas.

Das hinter dem Todesfällen zwischen den Dörfern allerdings ein Vampir stecken könnte, glaubt man hier weniger. Schließlich nimmt man die Legende nicht mehr wirklich ernst, die von einem Vampir und seiner grausamen Gefährtin handelt, die ehemals hier ihre Opfer suchten.

Doch genau dieser Vampir mit Namen Amyntor ist aus dem Reich der Finsteren wieder zurückgekehrt und sucht nun auch ein ganz besonderes Opfer mit magischen Kräften, um seine Gefährtin Pherenike mit deren Blut wieder zu Jugend und Kraft zu verhelfen.

Denn Amyntor musste sie damals auf der Flucht zurücklassen und die Menschen hatten sie seit dem in einer einsamen Höhle auf ewig lebendig angekettet. Und ohne Blut war die Vampirin dem körperlichen Verfall preisgegeben, ohne jedoch jemals sterben zu können.

Auch Zoe, die sich zunehmend Sorgen um die Situation zwischen den Dörfern macht und eher einen Vampir für die grausamen Taten Verantwortlich hält, bemerkt das offenbar nach Merles Tod einige magische Fähigkeiten der weißen Hexe auf sie übergegangen sind.

Und so gelingt es ihr eines Nachts eine geistige Verbindung zu Kimon aufzubauen, der gerade mit Castor Pollux die Abreise von Judäa antritt. Und die machen sich natürlich gleich statt nach Rom nun in Richung Kreta auf, um Zoe zu Hilfe zu kommen. So ganz nebenbei weiß Castor natürlich auch, dass Kimon immer noch in Zoe verliebt ist, weshalb dies für ihn eine Möglichkeit wäre, die Liebe seines Lebens zurückzugewinnen.

In der Zwischenzeit kommt es zu weiteren Opfern seitens der verfeindeten Dörfer und Damasos setzt deshalb alles daran, dieses Feuer der Feindschaft weiter zu schüren. Und das auch deshalb, weil er insgeheim Zoe als seinen Besitz betrachtet und er so hofft, seinen Konkurrenten Makairos ausschalten zu können. Doch auch Zoe ist mit ihren neugewonnenen magischen Fähigkeiten ins Fadenkreuz des Vampir Amyntor geraten, welcher ihr Blut für seine Gefährtin Pherenike benötigt.

Können Castor Pollux und Kimon daher noch rechtzeitig nach Kreta und ins Dorf Zarkos gelangen, bevor es zu einem Blutbad zwischen den Bewohnern der Dörfern kommt und bevor der Vampir Amyntor Zoe zu seinem wichtigsten Opfer macht?

  • Erschienen am 13. Januar 2024
  • Ein Roman von Rafael Marques
  • Taschenhaft Band 4 von 12
  • Erscheinungsweise monatlich

„Mehrmals sah sie sich um, aus Sorge, der Vampir könnte sich in das Dorf geschlichen haben, um zu sehen, was sein schreckliches Werk unter den Menschen angerichtet hatte. Eine derartige Kreatur würde vor nichts und niemandem haltmachen, und selbst wenn es ihr gelang, unbeschadet nach Hause zurückzukehren, würden die Mauern ihres Elternhauses ebenfalls keinen Schutz bieten.“  (Castor Pollux/Band 4, "Vampire auf Kreta"/Seite 32 - 33)

Nun, was das Liebesleben von Castors Freund und Kampfgefährten Kimon angeht, so endete dies im „GESPENSTER-KRIMI 126“ mit dem Titel "Tod der weißen Hexe" ja bekanntlich recht traurig. Und während Merle starb, trennte sich Zoe ja von Kimon und ging zurück in ihre Heimat.

Eingefleischte Fans von Heftromanen wissen allerdings, dass da sicherlich noch was geht. Und so treffen denn hier auf Kreta eben Kimon und Zoe wieder aufeinander und bei beiden ist die tiefe Liebe zueinander auch längst noch nicht erloschen. So oder so sollten die Leserinnen und Leser aber schon mal die Taschentücher bereithalten. Sicher ist sicher und nicht immer herrscht eitler Sonnenschein, wo die Finsteren ihre Finger mit im Spiel haben.

Das Cover des vierten Bandes zeigt zudem eine weitere, sehr gelungen-gruselige Atmosphäre, welche so allerdings nicht in der Romanhandlung vorkommt. Das macht aber nichts, weil das Cover auch für sich alleine stehend wieder ein perfekter Eyecatcher ist, welcher Lust auf den Roman selbst macht. Aber auch die Handlung punktet durch ihre Vielschichtigkeit, welche man allgemein im Bereich des Heftroman nicht immer so häufig vorfindet.

Aber auch das Kopfkino des Lesers wird hier wieder heftig in Schwung versetzt, da die einzelnen Szenen durchweg direkt in den Hirnwindungen die passenden Bilder erzeugen können.

Ein für mich durchaus auch lustiger Aspekt liegt innerhalb der Handlung darin, dass unser Held Castor Pollux sich jeder finsteren Kreatur im Kampf stellt, aber von der Seekrankheit aus den Sandalen geworfen wird und somit an Bord mit seinem Mageninhalt weniger freudig die Fische füttert.

Was mich aber auch bei dieser Reihe sehr positiv stimmt, sind eben die entsprechend gelungen ausgearbeiteten Bösewichte. Was sie sagen hat immer irgendwie Hand und Fuß und sie versuchen nicht den jeweiligen Helden seitenlang in Grund und Boden zu labern, um dann doch quasi über die eigenen Füße in dessen nächstbeste Wunderwaffe zu stolpern.

Spannend bzw. gruselig liest sich so etwas jedenfalls nicht. Man kann also sagen, dass jeder Roman sicherlich mit einem gut ausgearbeiteten Bösewicht steht oder, wenn nicht gut ausgearbeitet, eben auch fällt.

Denn der Held (oder auch mal die Heldin) sind da meist eher eine Konstante, welche keine wirklich großen Überraschungen mehr bieten, es sei denn, er oder sie fallen selbst tot um.

© by Konrad Wolfram

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